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Taveri, Read & Co.

Es war ein wunderschönes Motorsport-Wochenende am Salzburgring: Das 4. Hollaus-Gedächtnisrennen begeisterte wieder Fahrer und Fans!

Bei prachtvollem Sommerwetter kamen die Fans der historischen Motorräder schon am Samstag voll auf ihre Kosten: Phil Read startete im Qualifying zur INCA-Serie, und der ehemalige achtfache Weltmeister war erneut auf Anhieb schnell: Startplatz zwei fürs Rennen. Luigi Taveri zeigte seine legendäre 125er-Fünfzylinder-Honda, gestartet wurde diese Preziose allerdings erst am Sonntag.

Taveri: KTM oder Honda?

Dafür war der dreifache Weltmeister aus der Schweiz mit der aktuellen 125er-WM-Maschine der Mattighofener Motorradschmiede KTM unterwegs – Team-Zampano Harald Bartol höchstpersönlich hatte das orange-schwarze Wunderwerk an den Salzburgring gebracht.

Taveri war begeistert: „Ein unheimlich interessanter Tag für mich. Es ist spannend, wie sehr sich die Technik der Rennmaschinen weiterentwickelt hat.“ - Über die Frage, welche 125er ihm denn lieber wäre, mußte Taveri dennoch keine Sekunde nachdenken: „Na klarerweise meine alte Honda – von der gibt’s auch nur mehr dieses eine Exemplar“, kam's wie aus der Pistole geschossen.

Waldmann mit MotoGP-Ducati

Ralf Waldmann wiederum durfte die letztjährige WM-Maschine von Loris Capirossi ausführen, die 260 PS starke Ducati Desmosedici GP6. Ein beeindruckendes Erlebnis, wie der zweifache Vize-Weltmeister aus Deutschland bestätigte: „Unglaublich, wie das Ding anschiebt!“

Sonntag: Abkühlung nur beim Wetter

Am Morgen hatte es noch leicht geregnet, doch bereits am frühen Vormittag präsentierte sich der Salzburgring als perfekte Kulisse für historischen Motorrad-Rennsport: Wie schon am Samstag waren über 500 Piloten aus 15 Nationen in 10 verschiedenen Klassen im Einsatz – von einmaligen Vor- und Nachkriegsmodellen über seltene Originale und wunderschöne Replikas war an diesem Wochenende am Salzburgring alles vertreten, was sich in einem Jahrhundert Zweirad-Geschichte Rang und Namen erarbeitet hat.

Und mit dem Wetterglück kamen heuer auch die Fans an die Strecke im Nesselgraben, was für Organisator Wolfgang Stropek neben dem unfallfreien Ablauf der Veranstaltung die schönste Belohnung war: „Danke an alle, die gekommen sind, wir wollen nächstes Jahr wieder da sein!“

Uhrwerk Orange x 2: Laverda und KTM

Absolute Highlights waren etwa die Laverda-Parade mit unzähligen Maschinen aller Epochen des italienischen Herstellers sowie die Fahrt ihrer legendären Sechszylinder-Langstrecken-Rennmaschine, mit der ein Mitglied der Familie Laverda höchstpersönlich unterwegs war. Gleichzeitig auf der Strecke: Der Schweizer Dreifach-Weltmeister Luigi Taveri, der mit 77 Jahren die aktuelle WM-Maschine seines Landsmannes Randy Krummenacher fuhr! Der hoffnungsvolle Schweizer Nachwuchspilot fühlte sich geehrt, daß einer der ganz Großen des internationalen Motorrad-Rennsports „seine“ Werksmaschine pilotierte – und Taveri fühlte sich geehrt, die Chance zu bekommen, einmal ein modernes Rennmotorrad zu fahren.

INCA: Read, the Prince of Speed

Spektakulär ging es in der INCA-Serie zu, in der mit 500 ccm Maschinen richtige Rennen gefahren werden. Superstar Phil Read aus England hatte bereits vor dem Wochenende angekündigt, dass er unbedingt gewinnen wolle. Und der achtfache Weltmeister (!) setzte sein Vorhaben mit einem Doppelsieg auf seiner Moto Paton sowie dem daraus resultierenden überlegenen Punktesieg (in der INCA-Serie werden die zwei getrennt gewerteten Läufe zusammengezählt und mit Punkten für die Jahres-Gesamtwertung „gegengerechnet“) eindrucksvoll in die Tat um.

Doch leicht hatte er es nicht: Yves Glauser aus der Schweiz leistete heftige Gegenwehr, Read konnte ihn im zweiten Rennen in einem packenden Kampf bis zur Ziellinie gerade einmal um 0,477 Sekunden auf Rang zwei verweisen, im ersten Lauf „rettete“ Read ein Motorschaden an der Seeley G50 des Eidgenossen. Bester Österreicher wurde nach einer ausgezeichneten Leistung Georg Scharl, der im ersten Rennen Platz drei, im zweiten Lauf Rang vier einfahren konnte und gesamt den dritten Platz belegte.

Endergebnis INCA-Rennen (kombiniert aus zwei Einzel-Läufen):

1. Phil Read, GBR, Moto Paton 50 Punkte
2. Fiorino Cimatti, ITA, Kawasaki 36
3. Georg Scharl, AUT, Aermacchi Ala D'Oro 29
5. Yves Glauser, SUI, Seeley G50 20

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