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LMS: 1000km Hungaroring

Erfahrung statt Pokale: P4 für Kraihamer

Technische Probleme wie bei praktisch allen "Formula Le Mans"-Fahrzeugen verdarben dem Boutsen Energy Racing Team das Rennwochenende auf dem Hungaroring.

Fotos: VPD/Jürgen Evers

An einem rabenschwarzen Tag mussten Dominik Kraihamer & Co am Ende sogar froh sein, mit Platz 4 noch ins Klassement zu rutschen. Ein Highlight dagegen waren die Topleistungen aller drei Fahrer und des gesamten Teams.

Nach zwei Podestplätzen in Folge bei den letzten beiden Läufen zur Le Mans Series waren Dominik Kraihamer und das Boutsen Energy Racing Team mit hohen Erwartungen nach Ungarn gekommen. Umso heftiger traf die motivierte Truppe die Erkenntnis, dass am Hungaroring erstmal gar nichts lief wie erhofft. Probleme mit dem "Fuel Retainer", einer Art Schwamm im Tank des "Formula Le Mans"-Boliden, der das Herumschwappen des Benzins bei hohen Beschleunigungskräften verhindern soll, verhinderte in den ersten beiden freien Trainings am Samstag jede Art der Setuparbeit. Stücke des Gewebes hatten sich im Treibstoff gelöst und den Ansaugtrakt des V8-Triebwerks verstopft.

"Wir und fast alle andere Fahrzeuge hatten das Problem schon beim letzten Rennen in Portugal, ohne es jedoch eingrenzen zu können", so Kraihamer, der wie seine Teamkollegen Nicolas de Crem und Bernhard Delhez mit hohem Leistungsverlust am Motor zu kämpfen hatte. "Teilweise hatte der Motor so wenig Power, dass wir bis ans Ende der Start-Ziel-Geraden nicht einmal den sechsten Gang einlegen konnten", berichtete Kraihamer, der bis zu seinem Renneinsatz am Sonntag keine einzige vernünftige Runde am ohnehin schwierigen Hungaroring gefahren war. Zu Beginn des dritten freien Trainings lief das Auto dann endlich nach Wunsch – bis massive Getriebeprobleme Kraihamer erneut stoppten.

Trotz mehrmaligen Tauschs der Getriebeelektronik und des Getriebekompressors durch die aufopfernd schraubenden Boutsen-Mannen kam der FLM-Bolide mit der Startnummer 45 das ganze restliche Wochenende nicht mehr ordentlich in Schwung: Nur Startplatz 6 in der Klasse der Formula Le Mans für Nicolas de Crem. Auch im Rennen ging das Drama weiter: Nach Problemen der Führenden geht Nicolas de Crem zwischenzeitlich sogar in Führung. Endlich schien das Auto zu laufen, bis sich kurz nach dem ersten Nachtanken erneut die Getriebeprobleme meldeten. Drei Boxenaufenthalte, mit insgesamt nicht weniger als 36 Minuten Standzeit machten jede Hoffnung auf einen Spitzenplatz zunichte. Zwei Feindberührungen des in Topform fahrenden Bernard Delhez waren schließlich nur noch das I-Tüpfchen – ein Rennen zum Vergessen. Mit einer Rekordrunde auf Kommando während seines abschließenden Doppelstints bei Dunkelheit rette Kraihamer die schon verloren geglaubten Punkte – um gerade einmal zwei Runden! Aufgrund der langen Reparaturzeiten wäre das Team sonst beinahe noch aus dem Klassement gerutscht.

Gefasst zog Dominik Kraihamer nach Rennende Bilanz: "Wir haben die FLM immer als langfristiges Aufbauprogramm für einen Aufstieg in die LM1P-Klasse gesehen. Heute haben wir zwar keine Pokale, aber mit Sicherheit jede Menge Erfahrung gesammelt."

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Wenn diese vielzitierte Aussage irgendwo seine Berechtigung hat, dann bei den 24 h von Le Mans. Das legendäre Rennen zweimal rund um die Uhr hat dabei traditionell seine eigenen Gesetze. Eines davon ist die technische Abnahme.