
Race of Austrian Champions | 22.11.2011
"2011 war unser Jahr!"
Ein ereignisreiches, spannendes Jahr durfte das Subaru-Duo Christian Mrlik und Leopold Welsersheimb 2011 erleben. Gekrönt wurde die Saison mit der zweitschnellsten SP-Zeit auf der letzten W4-Prüfung...
Fotos: Daniel Fessl
Eine Mutation der besonderen Art durchlebten Christian Mrlik und sein treuer Co-Pilot Leopold Welsersheimb in der Saison 2011: Bei der Jänner-Rallye kamen sie als silberne Diesel-Ritter, beim Finale im Waldviertel sorgten sie im pechschwarzen Benzin-Subaru Boxer für einen bleibenden Eindruck bei den Fans.
Jenen mattschwarzen Subaru Impreza Sport Boxer zündeten die beiden noch einmal beim Race of Austrian Champions im PS Racing Center Greinbach. Doch mit dem nach Gruppe N-Reglement aufgebauten Boliden hatten sie keine Chance gegen die bärenstark aufgerüsteten Konkurrenten, denn das ROAC-Reglement setzte hier nur wenige Grenzen.
Zudem verzichteten manche auf den Co-Piloten, was für Mrlik nicht in Frage kam: „Um die Fahrzeugbalance aufrecht zu erhalten, parkte ich Poldi auf dem Sozius – nein, im Ernst: Wir hatten viel Spaß bei dieser Veranstaltung und bedanken uns für die Einladung."
"Es war ein schöner Abschluss einer erfolgreichen Saison. Wenngleich ich es mir künftig vorstellen könnte, dass man wie beim originalen Race of Champions mit gleichwertigen Fahrzeugen kämpft, das wäre dann aussagekräftiger.“
Christian Mrlik blickt im Folgenden noch einmal zurück auf eine ereignisreiche, aufregende und erfolgreiche Saison 2011…
Mrlik’s Saisonrückblick 2011
Jänner-Rallye: Klarer Sieg
„Das war ein toller Saisonstart auf Schnee und Eis, mit unserem Subaru Impreza Sport Boxer Diesel. Mit dem bei diesen Bedingungen an sich unterlegenen Auto konnten wir mit schnellen SP-Zeiten auf uns aufmerksam machen – und die Dieselklasse haben wir mit einem großen Zeitvorsprung für uns entschieden."
"Gemeinsam mit Subaru Österreich haben wir einen tollen VIP-Event veranstaltet. Mein persönliches Highlight bei dieser Rallye: Die letzte Sonderprüfung, die in der Abenddämmerung bei Schnee, Eis, Regen und Nebel gefahren wurde. Ein sensationelles Erlebnis.“
Drive 2011: Das neue Outfit
„Bei der Drive 2011 in Wiener Neustadt haben wir den Subaru Boxer Diesel in einem brandneuen Design der Öffentlichkeit vorgestellt. Unseren Fans gefiel das fetzige Outfit sehr, bei der Autogrammstunde habe ich einige persönlich getroffen, der Kontakt zu den Fans ist mir immer schon wichtig gewesen. Mit dem neu designten Boliden wollten wir die restliche Dieselmeisterschaft bestreiten und natürlich gewinnen. Aufbruch-Stimmung, so mag ich es!“
Lavanttal-Rallye: Nullnummer
„Ein technischer Defekt sorgte schon nach nur 2,2 Kilometern für das Aus – schade, aber so etwas kann dir im Motorsport immer passieren.“
Bosch-Rallye: Mitfahrgelegenheit!
„Technisch lief es einwandfrei. Am Freitag setzte kurz nach dem Start der ersten Sonderprüfung Regen ein, der uns und der Allrad-Technik des Subaru sehr entgegen kam. Am Samstag jedoch gab es wechselhaftes Wetter, auf den schnellen Asphaltprüfungen fehlte uns wegen des Gewichts der nötige Topspeed, sodass wir uns schlussendlich mit dem zweiten Platz in der Dieselklasse zufrieden geben mussten."
"Wieder haben wir einen VIP-Event aus dem Hut gezaubert, gemeinsam mit dem Subaru Autohaus Partsch. Drei unserer Gäste konnten wir beim Shakedown rund um Pinggau eine Mitfahrgelegenheit anbieten – ich mag das sehr, wenn du hinter dem Lenkrad sitzt und die Begeisterung spürst, die da vom Sozius aus herüber strahlt. Es ist einfach schön, wenn man den Leuten die Faszination unseres Sports hautnah vermitteln kann.“
Castrol-Rallye: Neuschnee im Mai
„Eine wunderbare, abwechslungsreiche Veranstaltung – wo man am zweiten Tag beim Blick aus dem Hotelfenster auf den höheren Passagen der Sonderprüfungen sogar Teile mit Neuschnee sehen konnte, und das Ende Mai! Fahrerisch habe ich dort alles gegeben, die Zuschauer haben wir mit guten Drifts und spektakulären Linien unterhalten können. Am Ende wurde es der zweite Platz in der Dieselwertung.“
Maribor-Rallye: Rallyebürgermeister
„Zunächst lief alles nach Plan: Wir konnten die Dieselwertung dominieren und hätten locker den Sieg eingefahren. Doch auf der letzten Sonderprüfung mussten wir wegen eines 50 Cent-Schadens aufgeben – es war ein Wackelkontakt. Direkt nach unserem Ausfall lernten wir den Bürgermeister von Leutschach kennen, der sich um uns kümmerte, uns mit Speis und Trank versorgte. Der rallyebegeisterte Bürgermeister, Herr Plasch, verwirklicht 2012 seine Vision einer eigenen Rallye – ich freue mich schon jetzt auf die Rebenland-Rallye im kommenden Jahr.“
Schneebergland-Rallye: Gefällt mir
„Und wieder schlug der Defektteufel zu. Und das bei einer dermaßen tollen Rallye: Ein hoher Schotteranteil und technisch anspruchsvolle Prüfungen – das gefällt uns! Am Freitag, auf jenen Prüfungen, die unserem Auto eigentlich gar nicht entgegenkommen, konnten wir vom ersten Meter an dominieren. In den zweiten Tag ging es mit einem großen Zeitpolster – doch leider mussten wir auf der dritten SP des zweiten Tages mit einem Lenkungsdefekt aufgeben. Das Auto war derart schwer zu lenken, dass wir uns für die Aufgabe entschieden haben, um die Sicherheit der Zuschauer und uns selbst nicht zu gefährden.“
ARBÖ-Rallye: Der Umstieg
„Weil die Entscheidung in der Dieselklasse bereits gefallen ist, leider nicht zu unseren Gunsten, entschieden wir uns für einen Wechsel in die große Klasse – wir wollten einfach sehen, wo wir uns mit unserem pechschwarzen 2008er-Subaru Impreza STI mit Benzinboxermotor ‚bei den Großen‘ einreihen können. Experten und Fans waren gleichermaßen gespannt, wie sich ‚der Mrlik‘ in der großen Spielklasse schlagen wird – und ich muss sagen: wir auch!"
"Und es lief prächtig! Wir sorgten mit dem schwarzen Boliden nicht nur optisch für Aufsehen, auch akustisch zählte unser Auto bald zu den Lieblingen der Fans, der Spruch des Subaru-Boxermotors ist unvergleichlich. Sportlich lief es äußerst ermutigend: Gesamtrang neun in der Division I, Platz zwei in der Gruppe N und außerdem waren wir das bestplatzierte Subaru-Team. Der Umstieg ist uns gelungen – und die Lust auf die nächste Rallye war groß!“
Waldviertel-Rallye: Highlight
„Meine Heimrallye! Man freut sich ganz besonders darauf - auch wenn es nicht immer ein Vorteil ist, weil die Erwartungshaltung und der Druck sehr hoch sind. Doch das haben wir souverän gemeistert: Gesamtrang neun, Platz drei in der Klasse, und wieder einmal bestes Subaru-Team. Unser großes Highlight: Auf der letzten Prüfung konnten wir die zweitschnellste Zeit markieren – wir waren nur um zwei Zehntelsekunden langsamer als Serienstaatsmeister Raimund Baumschlager in seinem bärenstarken S2000-Boliden!"
"Zum Saisonabschluss gab’s noch einmal einen großen Subaru VIP-Event, Fans und Freunde des Hauses wurden mit einem großen Bus zu den Zuschauerstellen gebracht und im Servicepark selbstverständlich mit Speis und Trank versorgt. Wir wollten bei dieser Rallye das letzte Risiko nicht eingehen, haben aber gespürt, dass hier noch viel Potential vorhanden ist. Was wir zudem noch im Auto spüren konnten: Dass den Fans unser schwarzer Bolide und wie wir ihn um die Kurven gejagt haben ziemlich gefallen hat. Das freut uns natürlich sehr!“
Fazit
„Wenn ich auf die ereignisreiche Saison zurückblicke, erkenne ich eine ansteigende Lern- und Performancekurve und dazu noch viel Potential für Verbesserungen aller Art – und das gibt mir Kraft und Zuversicht für die kommende Saison. Auch unsere Kommunikation mit den Fans wurde im Laufe der Saison verfeinert – dass wir auf der Plattform Facebook stets aktuelle Statements direkt aus dem Cockpit gepostet haben, kam bei den Rallyefans sehr gut an, wir haben viel positives Feedback erhalten, wofür ich mich bedanken möchte."
"Mein persönlicher Dank gilt auch dem Leiter und Initiator des ‚Offiziellen Christian Mrlik Fanklubs‘, Peter Kirchhofer. Abschließend möchte ich mich bei unseren Sponsoren, bei unserem Einsatzteam Stohl Racing und noch einmal bei den Fans und Rallyefreunden für die Unterstützung und das in uns gesetzte Vertrauen bedanken. Wir freuen uns auf die kommende Saison.“