
Race of Austrian Champions | 23.11.2011
Mission Impossible
Der Unfall eine Woche vor dem Event, eine Nacht ohne Schlaf direkt davor sowie Fieber – trotzdem unterlag Andy Hulak gegen Alois Höller nur um 22/100.
Während der Saison weitgehend abstinent geblieben, wollte Andy Hulak sich zumindest für das motorsportliche Saisonende etwas ganz Großes vornehmen.
Doch je näher der auserwählte Event rückte, umso mehr reihte sich ein Vorfeld-Drama an das Andere, und umso kritischer stand es um die Chancen beim Race of Austrian Champions, dem auserwählten Event.
Zuerst verletzte sich Andy Hulak eine gute Woche vor dem RoAC am rechten Fuß, als er am Sierra die letzten Handgriffe ausführte, eine Absage war jedoch trotz des sicheren Handicap-Faktors kein Thema.
Danach zog sich Junior Samuel beim ersten Besichtigen in Greinbach eine Lungenentzündung zu, und weil Andy Hulak ein fürsorglicher Papa ist, verbrachte er den größten Teil der Nacht mit ihm im Krankenhaus. Unpassenderweise war es genau die Nacht vor dem Race-Event. Wie sich das auf die Kondition auswirkte, kann man sich vorstellen.
Weiterhin galt jedoch: Kneifen gilt nicht. Auch dann nicht, wenn der Gegner Alois Höller hieß und einen Ford Focus 4x4 an die Startlinie stellte, der mit seinen schätzungsweise 550 PS doch sehr bedeutend über dem Sierra Cosworth lag, und auch Dinge wie Differentialsperren oder ein sequentielles Getriebe gehören bei Andy Hulak nicht zum Standard.
Am fulminantesten zeigten sich die Unterschiede der beiden Fahrzeuge beim Start, wo Hulak von Höller richtiggehend stehengelassen wurde. Die Niederlage gegen den mehrfachen österreichischen Rallycross-Meister schien vorprogrammiert, fiel aber mit 0,22 sec. (22 Hundertstelsekunden!) erstaunlich knapp aus. Und das trotz verletztem rechtem Fuß, Schlafmangel und mittlerweile auch Fieber! Ein gesunder Andy Hulak hätte die Partie wohl gewonnen. So aber war nach dem ersten Lauf Endstation, das Halbfinale eine unmögliche Mission.
Trotz aller Schwierigkeiten bewältigte Andy Hulak seine Aufgabe mit genau jenem Sportsgeist, der ihn schon unzählige Male über PS-mäßig weit überlegene Gegner gestellt hat. Und auch eine Neuerung in Sachen Fahrzeug gibt es zu vermelden: Seine jüngste Entdeckung, ein heckgetriebener Ford Sierra Cosworth, passt optimal zu seiner Vorstellung vom idealen Rallycross-Fahrzeug. Denn: Bei diesem Fahrzeug erspart er sich den Umbau von Vierradantrieb auf Heckantrieb.
Fazit: Der vierrad-getriebene gelbe Ford Sierra Cosworth, der davor Alois Forstenlechner gehörte und nach wie vor eine gute Rallye-Basis bildet, steht nun wieder zum Verkauf bereit, der heckgetriebene Sierra wird schon im knapp bevorstehenden, kommenden Winter bei Eisrennen eingesetzt werden. Um sodann direkt im Anschluß seinem eigentlichen Zweck zugeführt zu werden. Und der heißt: Rallycross.