MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

„Alles fühlte sich gut an…“

Alex Wurz bedauert den Ausfall der #7 – ein Doppelsieg wäre möglich gewesen. #8 sorgt mit dem Sieg für einen positiven Saisonabschluss.

Foto: Toyota Motorsport Group

Toyota hat die erste volle Saison in der Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) mit einem Sieg in Bahrain beendet. Der TS030 Hybrid mit der Startnummer acht gewann dank Anthony Davidson, Sebastien Buemi und Stephane Sarrazin auf dem Bahrain International Circuit zum ersten Mal in der nun abgelaufenen Saison.

Enttäuschte Gesichter gab es bei den Piloten der Startnummer 7: Alexander Wurz, Nicolas Lapierre und Kazuki Nakajima führten in der ersten Stunde, als ein Motorenproblem auftauchte.

Verursacht hatte das in dem Moment, als Wurz am Steuer saß, ein Ölleck. Die Piloten mussten die Segel sofort streichen. Lapierre hatte das Rennen derweil von der Pole-Position aufgenommen und einen Formationsflug mit Buemi gestartet.

Das Duo baute seine Führung vor den Verfolgern konstant aus. Nach einer Stunde stecke der Franzose im Verkehr, was seinem Markenkollegen es erlaubte, die Führung zu übernehmen. Weiter ging es Rüssel an Schwanz bis zum zweiten Boxenstopp, wo Wurz respektive Sarrazin übernahmen.

Die Szenerie änderte sich erst, als die Technik die Startnummer 7 bei der 64. Überfahrt der Start- und Ziellinie aus dem Rennen beförderte. Sarrazin blieb mit deutlicher Führung auf der Strecke und übergab kurz nach Halbzeit an Davidson. Ein kontrollierter Doppelstint ließ es zu, dass sich das Auto an der Spitze einrichtete, ehe Buemi für die abschließenden 80 Minuten ins Cockpit kletterte. Die finale Zielflagge der Saison sah die Startnummer 8 mit über einer Minute Vorsprung auf den Rest des Feldes.

Insgesamt stehen für Toyota damit 152,5 Punkte, Platz zwei in der Konstrukteurs-WM, zwei Siege, sechs Podien und drei Pole-Positions zu Buche. Bei den Fahrern ergatterte das Team der Startnummer acht 106,25 Zähler, während Wurz und Lapierre mit 69,5 Punkten vorlieb nehmen müssen. Sie fuhren nur sechs von acht Rennen. Nakajima, der bei vier Saisonläufen an Bord war, hat für 37,5 Punkte gesorgt. Am Samstag war es der 14. und letzte Einsatz für den TS030 Hybrid, der 2012 in Le Mans debütierte. Fünf Siege und insgesamt zehn Podestplätze stehen in der Vita.

Und plötzlich roch es nach Öl...

Wurz bilanziert: "Natürlich ist es enttäuschend, die Saison so zu beenden. Während meines Stints achtete ich sorgsam auf meine Reifen. Es war ein schöner Kampf um die Führung. Ich holte auf Stephane", so der Ex-Formel-1-Pilot aus Österreich. "Alles fühlte sich gut an, ehe ich ein Geräusch hörte, Öl roch und plötzlich keinen Vortrieb mehr hatte. Ich zog zu Seite und es hieß: 'Game Over'. Es tut mir so leid für das Team, das das ganze Wochenende über einen tollen Job erledigt hat", bedauert Wurz.

Auch Lapierre ist nach eigener Aussage enttäuscht und erklärt: "Es sah so gut aus. Ich hatten einen guten Start und dann konnte ich zusammen mit Sebastien wegziehen. Ich hatte einen kleinen Zwischenfall im Verkehr und habe die Führung verloren, aber ich war direkt hinter Sebastien und beide Autos waren verdammt stark", erinnert sich der Franzose. "Ich übergab das Steuer dann an Alex und leider hatten wir dieses Problem. Das ist nicht die Art und Weise, wie wir die Saison beenden wollten, aber wir haben gezeigt, dass das Auto wettbewerbsfähig ist."

"Ermutigend für das kommendes Jahr", findet Lapierre das. Auch Kazuki Nakajima wirkt nicht am Boden zerstört: "Wir schlugen uns wirklich gut und hatten ein enges Duell mit dem Schwesterauto. Leiter hat und das Motorenproblem aus dem Rennen genommen. Schade, dass ich das Auto gar nicht mehr fahren konnte, aber so ist der Motorsport. In dieser Saison hatten wir ordentlich Pech. Hoffentlich haben wir uns so etwas Glück für das kommende Jahr aufgespart."

Davidson war da eher zum Jubeln zumute: "Es war fantastisch, auf der obersten Stufe des Podiums zu stehen. Ich bin so glücklich für das Team, dass wir unseren ersten richtigen Sieg des Jahres unter Dach und Fach gebracht haben. Natürlich siegte die Startnummer 7 in Fuji, aber die Bedingungen waren wegen des Regens kurios", erklärt der Brite. "Das Ergebnis am Samstag ist nach dem, was in Schanghai passierte, völlig verdient. Wir führten komfortabel, als wir wegen eines Defektes aufgeben mussten. Wir waren das ganze Wochenende schnell und es ist toll, endlich mein erstes Rennen für Toyota zu gewinnen."

Buemi freut sich nicht weniger diebisch: "Ich musste lange warten, um mein erstes Langstrecken-Rennen zu gewinnen. Deshalb bin ich wirklich sehr zufrieden mit dem Sieg. Es ist eine Belohnung für das ganze Team nach einer harten Saison. Ich bin so glücklich mit dem Ergebnis", frohlockt der Schweizer. "Jetzt können wir alle nach Hause gehen und genießen Sie den Winter, dann werden wir uns auf das nächste Jahr konzentrieren. Die Saison mit einem Sieg zu beenden, war wirklich wichtig."

So hätte Toyota gezeigt, dass das Auto konkurrenzfähig wäre. "Wir sind noch ganz neu in der Szene und ich denke, dass wir stolz auf diesen Sieg sein können. Wir müssen hart arbeiten, um im nächsten Jahr noch mehr zu erreichen", erklärt Buemi. Sarrazin stimmt mit ein: "Es war ein tolles Rennen. Ich habe lange gewartet, um ein Rennen mit Sebastien und Anthony zu gewinnen. Wir hatten ein tolles und fehlerfreies Wochenende. Wir waren das ganze Wochenende schnell und im Rennen war unser Setup sehr gut", meint der Routinier.

Sarrazin rekapituliert: "Wir konnten das Rennen kontrollieren und ich war glücklich im Auto. Ich fühlte, wir würden gewinnen. Ich freue mich sehr , denn wir haben unser Bestes getan seit Beginn der Saison. Es ist wie ein Traum, das Team hat einen brillanten Job erledigt, und ich bin so froh, ein Teil davon zu sein." Yoshiaki Kinoshita ergänzt: "Dieser Sieg hat besondere Bedeutung für uns, weil diese es das letzte Rennen der Saison war. Unser Sieg war nicht pures Glück, sondern unsere Leistung war besser als die unserer Konkurrenten - deshalb bin ich sehr glücklich."

Der japanische Teamchef weiter: "Wir konnte der Welt unser tatsächliches Potenzial zeigen konnte. Das ist etwas, das bei den vergangenen Rennen nicht unbedingt zum Vorschein kam. Ich möchte dem ganzen Team für ihre endlos harte Arbeit während der Saison danken. Es war ein hartes Jahr, das wir in einer fantastischen Art und Weise beendet haben", meint Kinoshita.

Ähnliche Themen:

News aus anderen Motorline-Channels:

WEC: Bahrain

Weitere Artikel:

Rallycross, Fuglau: Vorschau

Rekordstarterfeld im Waldviertel

Mit den Rennen am 21. und 22. Juni nimmt der Meisterschaftszug erneut Fahrt auf. In fast allen Klassen sind die Top-Piloten nur durch wenige Punkte getrennt. Hochspannung in der MJP-Arena Fuglau ist so garantiert.

24 Nürburgring 2025: Analyse Top-Qualifikation

Fortsetzung folgt – oder nur so viel wie nötig

Betrachtet man die Freitags gefahrenen Zeiten mit denen von Samstag, dann wird für den langjährigen Beobachter eines ganz besonders deutlich: Auch im Einzelzeitfahren um die ersten fünf Startreihen haben die Teams und Fahrer immer eines im Blick – die Uhr. Engel, Estre und Neubauer im Gespräch.

24 Nürburgring 2025: Galerie Tag 1

Große Galerie vom Adenau RaceDay am Nürburgring

Richtig stimmungsvoll war der traditionelle Auftakt zu dem eigentlichen Haupt-Event – dem weltweit bekannten Rennen durch die 25,378 Kilometer lange „Grüne Hölle“ der Nordschleife des Nürburgrings. Hier unsere große Galerie!

Weitere 10 Jahre Montreal

Formel 1 verlängert mit Kanada!

Obwohl der aktuelle Vertrag noch bis 2031 läuft, hat die Formel 1 die Vereinbarung mit Kanada vorzeitig um mehrere Jahre verlängert - Weitere zehn Jahre in Montreal

Sulayem vor zweiter Amtszeit

Carlos Sainz sen. zieht FIA-Kandidatur zurück

Weil Carlos Sainz sen. nun doch nicht für die Wahl zum FIA-Präsidenten kandidiert, steht Mohammed bin Sulayem ohne Gegner praktisch schon als Sieger fest

24 Nürburgring 2025: BoP

Ewiges Thema Balance of Performance

Wie bereits bei den 24h von Le Mans zu beobachten: Auch rund eine Woche später ließen sich weder die Fahrer noch die Teams und Hersteller auf der Nordschleife nicht wirklich in die Karten schauen, denn die „allseits beliebte“ Balance of Performance (BoP) schwebte insbesondere wieder über den GT-3-Boliden.