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WEC: Silverstone Le-Mans-Prototypen, Silverstone, WEC 2015

"Full Course Yellow" wirklich fair?

Als Alternative zu Safety-Car-Einsätzen gibt es in der Langstrecken-WM ein virtuelles Einfrieren der Abstände, was nicht allen schmeckt.

Die Zeiten der häufigen Einsätze von Safety Cars in der Langstrecken-WM sind seit der Saison 2014 vorbei. Im vergangenen Jahr adaptierte die WEC eine Lösung namens "Full Course Yellow" – also die Anwendung gelber Flaggen auf der kompletten Strecke samt Überholverbot. In solchen Phasen müssen alle Autos auf 80 km/h abgebremst werden und anschließend mit diesem Tempo um den Kurs fahren.

In der Theorie soll somit der Rennverlauf zur Bereinigung von Zwischenfällen quasi eingefroren werden: fair, nachvollziehbar und jederzeit wieder aufzulösen. Die Realität sei nicht ganz so fair, meint jedenfalls der australische Porsche-Pilot Mark Webber, der beim Saisonauftakt in Silverstone diese Erfahrung machen musste: "Wenn die Gelbphase kommt und Tempo 80 ausgerufen wird, haben einige einen Vorteil."

"Es ist ein enormer Unterschied, ob die Phase beginnt, wenn ich gerade in einem langsamen Streckenteil bin oder in einem schnellen. Alle bremsen auf 80 km/h herunter. Wer dies aber aus Tempo 300 km/h machen muss, rollt zwangsläufig länger schnell als jener, der ohnehin gerade ein Teilstück mit 100 km/h durchfährt", beschreibt Webber die Problematik, ohne damit das Konzept an sich kritisieren zu wollen.

"Man wird so etwas nie verhindern können", meint der ehemalige Formel-1-Rennsieger. "Aber ich bin erschrocken, welch großen Unterschied so etwas ausmachen kann. In Silverstone waren es in der einen Gelbphase satte neun Sekunden, die es [das "Full Course Yellow"; Anm.] ausgemacht hat – neun Sekunden! So etwas gibt es aber halt nun einmal im Langstreckensport."

Beim WEC-Rennen in Silverstone wurde eine solche Gelbphase zweimal ausgerufen: zur Bergung des verunglückten Alpine LMP2, anschließend noch einmal für Reparaturarbeiten an einer Unfallstelle. Die Piloten haben sich mit der Lösung angefreundet. Immerhin ist sie sportlich fairer als der Einsatz von Safety Cars, bei denen ein herausgefahrener Vorsprung zur Gänze vernichtet wird, oder – wie in Le Mans – ein Verfolger schnell noch mehr Zeit verlieren kann, wenn er nicht vom selben Safety Car wie der Führende eingefangen wird.

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