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WEC: News

DRS für private LMP1-Teams geplant

Schub für die privaten LMP1-Teams: Mehr Abtrieb, sowie niedrigeres Gewicht. Abschaffung vom Drehmomentsensor und Fuel-Flow-Meter - DRS ab 2018.

Die Verantwortlichen von ACO und FIA haben den privaten Teams der LMP1-Klasse weitere Unterstützung versprochen. Nun wurden die ersten Maßnahmen festgelegt, die Rebellion und ByKolles ab 2017 schneller machen sowie neue Teams in die Szene locken sollen. In einem ersten Schritt werden im kommenden Jahr alle privaten LMP1-Teams mehr Abtrieb realisieren können. Zudem wird das Fahrzeuggewicht auf 830 Kilogramm gesenkt und auf einen Fuel-Flow-Meter (bisher zwei) reduziert.

Der Drehmomentsensor wird ab 2017 gar nicht mehr verbaut, zudem gibt es dann keine Beschränkungen bei der Anzahl der Motoren pro Saison mehr. Eine Aufhebung des maximalen Hubraums der Antriebe soll möglicherweise weitere Motorenhersteller anlocken. Bisher verwenden beide Teams den V6-Turbo von AER. Die wichtigste Änderung ist jedoch im Bereich Aerodynamik zu finden.

Der Heckflügel darf ab 2017 insgesamt 2.000 Millimeter breit sein, also zehn Zentimeter breiter als bislang. Auch an der Front geht es in die Breite. Die vorderen Flaps dürfen um bis zu fünf Zentimeter auf jeder Seite nach außen wachsen. "Diese Idee kam per Zufall", sagt Rebellion-Teamchef Bart Hayden im Gespräch mit Motorsport-Total.com. Ein Zwischenfall im WEC-Rennen von Silverstone zum Saisonstart brachte die Grundlage.

Neue Aerodynamiklösung per Zufall entdeckt

"Eines unserer Autos hatte einen leichten Kontakt mit einem Konkurrenten. Dabei hat sich ein vorderer Flap nach außen gedreht und stand plötzlich seitlich über. Plötzlich verschob sie sich Balance deutlich in Richtung Front", erklärt Hayden. "Unseren Fahrern gefiel das nicht, weil die Balance weg war, aber uns wurde auch anhand der Daten klar, dass so etwas eine ganz einfache Möglichkeit ist, mehr Abtrieb zu generieren." Das Zusammenspiel von größeren Flaps und breiterem Heckflügel gleicht sich 2017 wieder aus.

"Man kann so etwas schnell und kostengünstig umsetzen", sagt Hayden. In der LMP2 ist eine solche Konfiguration Standard. Das 1.900 Millimeter breite Auto hat dort ebenfalls nach außen stehende Elemente. "Die anderen Maßnahmen haben weniger Einfluss", meint der Rebellion-Teamchef, "aber es sind immerhin erste Schritte. Die große Frage ist: Reicht das? Ich habe meine Zweifel, dass wir damit neue Teams anlocken. Man müsste vielleicht eher bei den Herstellern ansetzen und deren Autos einbremsen."

"Es ist ein erster kleiner Schritt. Und das ist okay", sagt ByKolles-Einsatzleiter Boris Bermes. "Klar ist jedoch: Es lagen bei den Meetings der Arbeitsgruppen viele weitere Vorschläge auf dem Tisch, die bisher keine Berücksichtigung fanden." Möglicherweise werden ACO und FIA in den kommenden Monaten noch nachlegen. Sicher ist jetzt schon, dass man 2018 ein DRS (Drag Reduction System) einführen wird, das jenem System aus der DTM ähnlich ist.

"Ich finde es gut, dass man mit dem DRS nichts überstürzt und es erst 2018 einführt. Die Autos erreichen hier ohnehin schon sehr hohe Geschwindigkeiten auf den Geraden. Da müssen wir noch genauer schauen, welche Auswirkungen ein DRS haben würde", sagt Bart Hayden. Die Piloten der Werksteams klagen schon jetzt darüber, dass ihnen der Rebellion am Ende der langen Le-Mans-Geraden überlegen ist. "Es gibt da auch Sicherheitsbedenken", sagt der britische Teamchef.

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