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Formel 1: Interview

Kompromisse beim Motorenreglement?

FIA und Liberty dürften McLaren und Mercedes mit einem fixen Zeitplan auf Kurs gebracht haben; weniger Technik gleich besserer Sport?

Im Streit um das neue Motorenreglement der Formel-1-WM ab der Saison 2021 zeichnet sich ein Kompromiss ab. Mercedes-Teamchef Toto Wolff, der bis zu einem Treffen am Rande des Grand Prix von Monaco zu den schärfsten Kritikern der gemeinsamen Ideen von FIA und Liberty Media gehörte, zeigt sich mit den jüngsten Vorschlägen besänftigt. "Ich akzeptiere diesen Kompromiss", sagte er und deutete an, dass der Hersteller an Bord bleiben würde.

Hintergrund ist, dass Mercedes gerne am Hybridelement zur Rückgewinnung von Abwärmeenergie, der MGU-H, festgehalten hätte. Liberty will diese Technologie jedoch opfern, damit die Motoren lauter werden und höher drehen können. In Kombination mit der Erhöhung des Benzinlimits halte man dies für den richtigen Weg, um wieder besseren Sport zu bieten. "Einige dieser Dinge kann ich nachvollziehen", sagte Wolff.

Seine Einsicht hat auch damit zu tun, dass sich Wolff mit dem Argument, die Formel-1-WM sei technisch zuletzt einen Schritt zu weit gegangen, anfreunden kann. Beim Thema Soundkulisse bleibt er skeptisch, weil neue Generationen von Fans wahrscheinlich nicht mehr mit der aktuellen Verbindung von Lärm und Geschwindigkeit aufwachsen würden, sobald sich Elektromotoren durchgesetzt hätten.

Dass die Abschaffung der MGU-H für Liberty Medias Agenda zielführend ist, bezweifelt Wolff nicht: "So bläst du aus dem Auspuff natürlich einen ganz anderen Sound hinaus." Die dickste Kröte, die Mercedes schlucken muss, betrifft ohnedies eher das Finanzielle als das Sportliche, denn Wolff vermutet: "Es wirft zusätzliche Entwicklungskosten auf, weil wir einen Parallelmotor entwickeln müssen."

Auch wenn die Zeichen auf Einigung stehen, behält Mercedes die Trumpfkarte Ausstieg in der Hand, um FIA und Liberty doch noch unter Druck setzen zu können: "Man hat immer eine Wahl. Wir könnten in Le Mans antreten", sagte Wolff. Da die Eckdaten für die Motoren ab 2021 bis 30. Juni 2018 feststehen müssen, deutet aber vieles darauf hin, dass der Streit de facto beigelegt ist.

Ähnlich besänftigt zeigte man sich bei McLaren: "Wir sind ermutigt, dass Jean Todt uns versichert hat, dass die Regeln bis Ende Juni stehen. Was wir wollten, waren fixe Zeitpläne", meinte Unternehmensboss Zak Brown und lobte die neue Führung: "Sie haben gezeigt, dass sie den Teams zuhören."

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