Formel-1-Testfahrten | 10.01.2006
Premiere für den R26 - Bestzeit für Schumacher!
Die Motoren heulen wieder! In Jerez fand die Jungfernfahrt des neuen Renault statt. Michael Schumacher fuhr überlegene Bestzeit.
Michael Noir Trawniczek
Die weihnachtliche Testpause hat heute Dienstag ihr Ende gefunden - sieben Fahrer nahmen im südspanischen Jerez de la Frontera am ersten Testtag des Jahres 2006 teil. Im Blickpunkt der versammelten Motorsportpresse stand die Premiere des neuen Renault R26, dem Nachfolger des Weltmeisterautos.
Auf den ersten Blick sieht der R26 seinem Vorgänger zum Verwechseln ähnlich, was auch an der gleichen Lackierung liegen mag. Betrachtet man den neuen Boliden jedoch ein wenig genauer, erkennt man den Einfluss des neuen V8-Motors - neue Kühlereinlässe und ein aggressiv-schlankes Heck. Hinzu kommen jene Airboxflügel, welche heuer wieder stark in Mode sind. Im Heck des Boliden brüllt der neue RS26-Achtzylindermotor.
Gezündet wurde der Frischling von Giancarlo Fisichella - Stimmen, wonach sich das Renault-Team auf diese Art und Weise bei dem ende des Jahres zu McLaren wechselnden Weltmeister Fernando Alonso "bedanken" wollte, erweisen sich als blanker Unsinn - der Testplan wurde lange vor dem Sensationstransfer fixiert. "Fisico" bringt den neuen in Schwung, Alonso schwingt sich am Donnerstag in den neuen Boliden und fährt einstweilen einen R25 mit gedrosseltem V10-Aggregat.
Wie verlief der Jungfernlauf des R26? Fisichella wurde es von der Teamleitung verboten, vor dem offiziellen Launch in Monaco über das Fahrzeug zu sprechen. Doch wie immer müssen zunächst die Systeme überprüft werden - am ersten tag spulte Fisichella 39 problemlose Runden ab, belegte den sechsten Tagesrang. Alonso fuhr die viertschnellste Zeit und war rund sechs Zehntelsekunden schneller als sein Stallkollege. Wobei die Rundenzeiten bei dieser ersten Ausfahrt sicher nicht im Vordergrund standen.
Bestzeit für Michael Schumacher!
Mitten im Trubel um seine jüngsten Aussagen zum Thema Rücktritt oder Teamwechsel brannte Siebenfachweltmeister Michael Schumacher gleich am ersten Testtag die Bestzeit in den Asphalt. Schumacher steuerte einen mit dem Ferrari-V8 ausgestatteten F2004M und fuhr eine Bestzeit von 1:18.020 Minuten - damit war der Deutsche um satte 1,2 Sekunden schneller als der Zweitplatzierte, Toyota-Tester Ricardo Zonta. Kurz vor Ende der Testsession leistete sich der Ex-Weltmeister einen Dreher.
Dies tat auch Zonta, und zwar kurz nach dem Mittagsessen. Eine weitere rote Flagge erwirkte auch sein Teamkollege Ralf Schumacher, der am Nachmittag mit einem Mechanikproblem auf der Strecke liegen blieb und am Ende die drittschnellste Rundenzeit markieren konnte. Beide Toyota-Piloten steuerten einen TF106.
Noch nicht so recht in Schwung gekommen ist heute der brandneue Red Bull-Ferrari RB2 - David Coulthard musste sich schon am Vormittag mit mechanischen Problemen herumschlagen, der Schotte erwirkte die erste rote Flagge bei diesem Testauftakt, musste danach lange Zeit an der Box schmoren. Am Ende konnte DC nur 31 Runden drehen und nur den siebenten und letzten rang in der Zeitenliste einnehmen.
Die Österreicher kommen...
Morgen Mittwoch werden in Jerez McLaren, Williams, Honda, BMW-Sauber und die Scuderia Toro Rosso ihre Tests aufnehmen. Langsam aber sicher kommt auch die Formel Austria in Schwung. Bei der Scuderia Toro Rosso wirkt der Österreicher Franz Tost als Teamchef - und Alex Wurz darf morgen in den mitternachtsblauen Williams-Cosworth FW27C steigen. Christian Klien muss sich noch einen Tag gedulden - der Hohenemser steigt am Donnerstag erstmals in den RB2-Ferrari.
Die besten Bilder aus Jerez
Die besten Schnappschüsse des neuen Renault R26 sowie weitere Eindrücke vom Testauftakt in Südspanien finden Sie hier.
Testzeiten
Pos Fahrer Team Zeit Runden 1. M.Schumacher Ferrari 1:18.020 82 2. Zonta Toyota 1:19.348 66 3. R.Schumacher Toyota 1:19.866 59 4. Alonso Renault 1:19.929 61 * 5. Badoer Ferrari 1:20.091 63 ** 6. Fisichella Renault 1:20.555 39 7. Coulthard RBR-Ferrari 1:21.986 31* gedrosselter V10-Motor, 3 Liter. ** F2005, gedrosselter V10-Motor, 3 Liter. Alle anderen: V8-Motor, 2,4 Liter.