Formel-1-Testfahrten | 13.01.2006
"Alles in allem ein positiver Test!"
Für Alex Wurz war bei den Jerez-Tests vieles neu: Das Williams-Team. Der FW27C. Der Achtzylinder-Motor. Und schließlich auch die Bridgestone-Reifen.
Michael Noir Trawniczek
1.543 Kilometer hat Alexander Wurz in seinem neuen Arbeitsgerät, dem Williams-Cosworth FW27C, in Jerez abgespult. Der frühere McLaren-Tester musste sich nach fünf Silberjahren nicht nur an ein neues Auto, sondern auch an den neuen und schwächeren V8-Motor sowie an die Bridgestone-Reifen gewöhnen.
Die Stammpiloten Mark Webber und Nico Rosberg absolvierten 1.912 sowie 2.693 Testkilometer. Webber fuhr die schnellste Runde des Williams-Trios - mit seiner gestern Donnerstag erzielten Zeit ist "Webbo" über die Woche betrachtet der fünftschnellste V8-Pilot, mit einem Rückstand von rund 9/10 auf V8-Bestzeithalter Fernando Alonso (Renault).
Alex Wurz konnte, wie auch Webber, heute nicht mit guten Rundenzeiten aufwarten - doch da spielte auch das Wetter Streiche, zudem ging es Wurz darum, sich an die neuen Elemente zu gewöhnen. Wurz erklärte: "Für mich war es ein sehr nützlicher Test, um das Team und auch dessen Arbeitsphilosophie kennen zu lernen. Auch wenn ich sehr viel damit zu tun hatte, mich an die neuen Ingenieure und Techniker zu gewöhnen, starteten wir das geplante Programm umgehend - und alles in allem war es ein positiver Test."
Der schwächere V8-Motor bereitete Wurz im Gegensatz zu Piloten wie Pedro de la Rosa oder David Coulthard keine Probleme: "Ich war bei meiner ersten Fahrt mit dem V8 und dessen Kraft zufrieden."
Die Bridgestone-Reifen beschreibt Wurz folgendermaßen: "Sie fühlen sich in den Kurven anders an, man spürt es über das Lenkrad und dessen Feedback. Ich musste meinen Fahrstil ein kleines Bisschen ändern, ihn auf die Charakteristik der Bridgestone-Reifen abstimmen. Aber es war gut, die Bridgestone-Pneus gleich auf einer schwierigen Strecke wie Jerez auszuprobieren."
Doch auch Alex Wurz wurde am Freitag, den 13. nicht verschont: Seine Session wurde von einem Motorschaden jäh beendet. Cosworth-Chefingenieur Simon Corbyn erklärt: "Wir arbeiten hart daran, den Grund für den Schaden herauszufinden. Doch unser Ziel war, möglichst viel an Feedback von den Piloten zu erhalten, was die letzte Spezifikation des CA2006-Motors betrifft. Das Feedback der Fahrer ist weiterhin positiv und wir arbeiten daran, um die finale Spezifikation für den Saisonauftakt fertig zu bekommen."
Technikdirektor Sam Michael äußerte seine Zufriedenheit mit dem Test, räumte jedoch ein: "Leider hatten wir an dem Wagen von Alex Wurz ein Zuverlässigkeitsproblem, was uns Testzeit gekostet hat. Wir werden uns nun diese Fehler ansehen und nächste Woche mit Nico Rosberg und Alex Wurz nach Jerez zurückkehren."