MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter
Formel 1: Interview

Abgrenzung zur Langstrecke gefordert

Renault-Sportchef Abiteboul fordert einen Kurswechsel in der Formel-1-WM: Sie müsse sich auf ihren Sprintcharakter zurückbesinnen.

Renault ist mit der aktuellen Ausrichtung der Formel-1-WM unzufrieden. Sportchef Cyril Abiteboul kritisiert, dass sich die "Königsklasse des Motorsports" zu sehr von ihren Wurzeln entfernt und dem Langstreckensport angenähert habe. "Wir wollen die schnellsten Autos und die schnellsten Fahrer", fordert der Franzose. "Der Rest kümmert uns nicht wirklich. Das Thema Haltbarkeit hat der Formel 1 geschadet."

Renault hat erst diese Woche sein neues Werksprojekt präsentiert und sich bis 2020 zur Teilnahme an der Formel-1-WM verpflichtet. Der französische Hersteller, der seit Einführung der Hybrid-Turbo-Motoren große Probleme hat, verfügt allerdings über kein Mitspracherecht in der Strategiegruppe, in der der künftige Kurs der Formel-1-WM mitbestimmt wird.

Seit Monaten wird darin diskutiert, wie man die Serie ab 2017 mit einem neuen Reglement verbessern könnte; bislang scheiterte man aber an den unterschiedlichen Interessen der Teilnehmer. Renault wünscht sich unterdessen schnellere Autos, mit denen die Piloten wieder richtig ans Limit gehen müssen.

Abiteboul kritisiert Langstreckencharakter

"Früher gab es auf der einen Seite die Langstreckenrennen und auf der anderen Seite die Formel 1", sagt Abiteboul. "Die Formel 1 hat sich nun eine Zeitlang an der Langstrecke orientiert, um Hersteller anzulocken, aber wir sollten nach wie vor diese zwei Motorsportkategorien beibehalten, die komplett voneinander getrennt sind."

"Im Langstreckensport sollte es um Energieeffizienz gehen, und in der Formel 1 sollten die Fahrer attackieren und so schnell fahren wie sie können", stellt sich der ehemalige Caterham-Teamchef auf die Seite der Fahrer, die das Fahren im Schongang satt haben und haltbarere Reifen fordern.

Neues Wochenendformat als Lösung?

Auch abgesehen davon wünscht sich Abiteboul Änderungen. Er schlägt vor, das Format der Formel-1-Wochenenden zu ändern. "Das sollten wir ausprobieren, denn wenn es nicht funktioniert, können wir immer noch zum alten System zurückkehren", fordert er etwas Mut. Er fürchtet allerdings, dass den Entscheidungsträgern dieser Mut fehlt.

"Ich habe etwas Angst, dass wir uns für den konservativen Weg entscheiden und Veränderungen vermeiden, denn grundsätzlich haben die Leute Angst vor Fehlern", analysiert Abiteboul die Lage. Genau da sieht er die lauernde Gefahr: "Keine Entscheidung zu treffen kann auch eine schlechte Entscheidung sein. Wir würden uns eine ambitionierte Lösung wünschen, bei der die Leute etwas wagen und verändern. Wenn es schief geht, kommen wir schon damit klar."

News aus anderen Motorline-Channels:

Formel 1: Interview

Weitere Artikel:

Vor einigen Monaten wurde über ein LMDh-Programm von Mercedes-AMG spekuliert, doch jetzt stellt Sportchef Toto Wolff klar, warum Le Mans "zurzeit keine Option" sei

GP von Österreich: Freitag

Bestzeit für Norris

McLaren dominiert im zweiten Freien Training in Spielberg, aber Lewis Hamilton droht nach einer Behinderung noch Ärger mit den Rennkommissaren

24h Nürburgring: Top-Qualifying

"Grello"-Porsche auf der Pole

Poleposition für "Grello" bei den 24 Stunden vom Nürburgring 2025! - Kevin Estre macht Kevin-Estre-Dinge - Zweistündige Pause nach heftigem Vanthoor-Unfall

GP von Österreich: Bericht

Norris gewinnt - Verstappen out

Der Spielberg jubelt in Orange, aber ausnahmsweise nicht für Max Verstappen: Lando Norris gewinnt ein packendes Duell gegen Oscar Piastri knapp

Le Mans 2025 – Tag 8

Die Parade der Fahrer

Am Freitag vor dem Rennen steht für die meisten Fahrer "nur" ein richtig öffentlicher Termin auf dem Programm an – und der ist seit 30 Jahren bei allen Piloten gleichermaßen beliebt, sodass er richtig zelebriert wird: Die Fahrerparade – in diesem Jubiläums-Jahr allerdings mit einer neuen Route durch die Innenstadt, wodurch viele beliebte Fotomotive der letzten Jahre nicht mehr in der bekannten Form realisierbar sind.