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Formel 1: News

Sauber verteidigt Wechsel zu Honda

Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn setzt volles Vertrauen in den neuen Motorenpartner Honda - Emotionale Trennung von Ferrari.

Krisenteam meets Krisenmotor - Die Tinte unter dem Vertrag über die Motorenpartnerschaft zwischen Sauber und Honda ab 2018 ist noch nicht trocken, da wird im Formel-1-Zirkus schon geunkt. Sauber-Teamchefin Monisha Kaltenborn holt daher schon zur Verteidigung aus: "Keiner weiß, was in Zukunft sein wird. Wir sind sehr zuversichtlich, dass Honda Fortschritte machen und die Probleme lösen wird. Davon sind wir überzeugt."

Der japanische Hersteller beliefert nach drei wenig erfolgreichen Jahren mit McLaren mit Sauber im kommenden Jahr ein zweites Team. Die Schweizer trennen sich dafür vom langjährigen Motorenpartner Ferrari, von dem sie bereits in dieser Saison nur eine Antriebseinheit aus dem Vorjahr beziehen.

"Wenn man bedenkt, wie viel wir schon miteinander durchgemacht haben, dann hat es auch etwas Emotionales", räumt Kaltenborn den italienischen Kollegen gegenüber ein. "Es mag einfach scheinen, einen Schlussstrich zu ziehen, aber Ferrari hat uns immer unterstützt - vor allem in den schwierigen Zeiten, als wir das Team von BMW zurückgekauft haben."

"Haben auch nie an Ferrari gezweifelt"

Saubers Formel-1-Geschichte hat seit 1993 schon einige Antriebe erlebt. Von Ilmor über Mercedes, Ford, BMW bis hin zum als Pertronas gebrandeten Ferrari-Motor. Mit Krisen kennt man sich in Hinwil außerdem bestes aus.

"2014 waren wir bereits in einer ähnlichen Situation, als es noch große Unterschiede zwischen den Motoren gab", vergleicht Kaltenborn. den Beginn der neuen Turboära mit der Honda-Situation. "Auch damals gab es für uns keinen Grund, etwas in Frage zu stellen. Denn wir wussten, dass Ferrari alles in Macht stehende tun wird - was auch so eingetreten ist."

"Neben den Unkenrufen gibt es auch Experten, die den Schritt für sinnvoll halten. "Selbst wenn das vor dem Hintergrund der großen Probleme von Honda in diesem Jahr seltsam klingt - das ist eine gute Sache für Sauber", sagt Ex-Pilot und Sky-Fachmann Marc Surer gegenüber Speedweek.

Finanzieller Vorteil

"Denn bei Ferrari waren sie nur zweiter Kunde hinter Haas, zumal mit einem Vorjahresmotor, künftig sind sie erster Kunde bei Honda, neben dem Werks-Team von McLaren, und dies mit einem aktuellen Motor. Sauber wird mehr Aufmerksamkeit erhalten und mehr Unterstützung, da bin ich mir ganz sicher."

Surer sieht auch einen finanziellen Vorteil: "Ich bin davon überzeugt, dass Sauber bei Honda bessere Konditionen erhalten wird als der Rennstall heute bei Ferrari hat. Denn Ferrari-Chef Sergio Marchionne hat immer betont, dass er den Entwicklungsaufwand für die 1,6-Liter-V6-Turbos über die Kunden abfedern will. Das ist bei Honda anders."

Kaltenborn schließt übrigens nicht aus, in Zukunft auch Honda-Nachwuchspiloten eine Chance in ihren Autos zu geben: "Bei dieser Art von Partnerschaften diskutiert man auch über Fahrer und holt sich auch von ihnen Rat. Am Ende liegt es aber in der Verantwortung des Teams, und dafür ist es noch zu früh."

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