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Formel 1: Analyse

FIA darf künftig alleine entscheiden

Zäsur in der Formel-1-WM: Weil Rahmenverträge auslaufen, können Teams beim Reglement ab 2021 keinen Einfluss mehr geltend machen.

Ex-Geschäftsführer Bernie Ecclestone und den FIA-Präsidenten war es jahrelang ein Dorn im Auge, dass die Teams beim Regelwerk der Formel-1-WM ein Mitbestimmungsrecht besitzen und Reformprozesse blockieren können – ironischerweise über die Formel-1-Kommission, die der Brite selbst mit so viel Macht ausgestattet hatte. Damit soll nun Schluss sein: Weil die kommerziellen Rahmenverträge Ende übernächsten Jahres auslaufen, könnte bald der Motorsportweltrat der FIA alleine darüber entscheiden, was künftig in Kraft tritt.

Die Teams müssen nicht mehr zustimmen, wenn es beispielsweise um die geplante Einführung von 18-Zoll-Felgen geht. "Sie muss auch nicht mehr in der Strategiegruppe abgesegnet werden, weil das derzeitige Entscheidungssystem ausläuft", sagte FIA-Rennleiter Charlie Whiting und erinnerte daran, dass eine Einigung über ein neues Concorde Agreement mit den Rennställen weit entfernt scheint. Freilich wären sie – vermutlich mit Ausnahme von Ferrari, das Sondervereinbarungen eingegangen ist – damit auch nicht mehr verpflichtet, an der Formel-1-WM teilzunehmen.

Was die neuen Reifendimensionen angeht, dürfte es unter den Teams aber ohnedies breite Zustimmung geben. Whiting stellte klar: "Es drohen keine Überraschungen, und ich glaube nicht daran, dass jemand dagegen wäre. Die Regel gehört zu einem Paket, das wir [die FIA; Anm.] und das Formula One Management [de facto Liberty Media; Anm.] zusammenstellen."

Bei anderen Novellen könnte es sehr wohl Opposition geben, doch von ihrem Einfluss wie in der Vergangenheit werden sich die Teams verabschieden müssen. "Wahrscheinlich gibt es auch künftig noch eine Formel-1-Kommission, aber sie könnte dann eine ganz andere sein als derzeit", blickte Whiting voraus.

Angedacht wird seitens der FIA derzeit sogar, dass etablierte Motorenhersteller ihre Forschungsdaten mit Neueinsteigern teilen müssen, damit sich ein Debakel wie mit Honda möglichst nicht mehr wiederholt.

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