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"Das war ich dem Team schuldig!"

Nach langer Klassenführung und gefährlichem Defekt brachten der Tiroler und sein Team ihr Auto letztlich doch noch ins Ziel der 24 Stunden.

Mit einer tollen Zeit von 10:36 konnte sich das Team von MK Motorsport mit Erich Trinkl den guten zweiten Platz sichern. Kurz vor Schluss des Abschlusstrainings konnte die bis dahin schnellste Zeit von der Startnummer 170 vom Team Black Falcon noch unterboten werden.

Der E90 325i lief sehr gut und das große Service mit neuen Bremsen vorne und hinten wurde noch im Laufe des Abschlusstrainings durchgeführt. Die neuen Bremsen wurden auch gleich eingefahren, somit konnte es losgehen mit der Hatz zweimal rund um die Uhr.

Die letzten Vorbereitungen wurden noch getroffen und das Auto nochmals von den Mechanikern des MK Motorsportteams komplett durchgecheckt. Alle Fahrer waren hoch motiviert, wie auch Erich Trinkl der es kaum noch erwarten konnte.Trinkl und seine Teamkollegen übernahmen vom Start weg die Führung in der Klasse V4 und bauten diese kontinuierlich aus.

Alles im Griff...

Nach sechs Stunden lag das Fahrzeug mit der Startnummer 215 und 32 Runden auf Gesamtrang 75 und in der Klasse V4 betrug der Vorsprung auf den zweitplatzierten fünfeinhalb Minuten! Sozusagen alles locker im Griff, das Auto funktionierte sehr gut und alle vier Fahrer fuhren konstante und schnelle Runden.

Nach dreizehn Stunden befand sich das Fahrzeug 215 schon auf dem 60. Gesamtrang mit 69 gefahrenen Runden, der Vorsprung auf den ärgsten Verfolger in der Klasse V4 (Startnummer 213) lag bei beruhigenden 3 Minuten.

Weiterhin lief alles wie geplant und ohne Probleme, die Fahrer spulten nach der Reihe Ihre Stints herunter, wobei weiterhin alle vier Fahrer annähernd gleiche und schnelle Rundenzeiten auf den Asphalt brannten. Nach dem tollen Zwischenergebnis knapp nach Halbzeit der 24h Hatz rund um die Nordschleife überschlugen sich aber die Ereignisse rund um die Startnummer 215.

...bis 4 Uhr früh

Kurz nach 4 Uhr in der Nacht befand sich das Fahrzeug mit Fahrer Torsten Kratz auf der Döttinger Höhe – ohne Vorankündigung gab es einen Riesenknall und die Sicht nach vorne war plötzlich null. So schilderte es uns Torsten dann in der Box! Was war passiert?

Beim 325i E90 brach der vordere linke Motorhaubenschnellverschluss – dies hatte zur Folge, dass die Motorhaube durch den starken Fahrtwind mit ca. 240km/h Geschwindigkeit urplötzlich ausgerissen wurde und an die Windschutzscheibe knallte. Da auf der Motorhaube auch der Notstromschalter sitzt, war auch die Elektrik lahmgelegt. Kratz versuchte mit viel Können und vielen Schutzengeln, das Fahrzeug irgendwie zum Stehen zu bringen. Was ihm auch trotz dieser schwierigen und sehr heiklen Situation ohne Einschlag gelang!

Alles von vorn

Nun musste das Team schnellstens das Fahrzeug von der Unfallstelle geholt werden. Als das Auto dann in der Box ankam, bot sich kein gutes Bild: Motorhaube stark deformiert, Halterungen ausgerissen, Windschutzscheibe kaputt, Dach oben eingedrückt.

Gleich wurde aber mit der Instandsetzung und Reparatur des Rennfahrzeuges begonnen. Die defekte Windschutzscheibe wurde herausgeschnitten, die Motorhaube ausgebeult und ausgedrückt, das Dach wurde ebenfalls wieder ein wenig ausgerichtet. Die neue Windschutzscheibe eingeklebt und zusätzlich mit Tape fixiert - nach zwei Stunden Boxenaufenthalt ging es wieder hinaus auf die Strecke.

Es konnten sofort wieder schnelle und konstante Runden gedreht werden. Nach ein paar Runden gab es erneut ein wenig Betrieb in der Box 13 – das Auto musste nochmals unplanmäßig die Box ansteuern – denn ein Federteller war kollabiert. Dies hieß schnell einen neuen Dämpfer erneuern und raus wieder auf die Strecke.

Am Ende der 24 Stunden gab es für Erich Trinkl als Schlussfahrer dann ein ganz besonderes Erlebnis – er fuhr Seite an Seite mit den Gesamtsiegern über die Ziellinie. Trinkls passendes Zitat zum Schluss: "Das war ich dem Team schuldig!" - Das Ziel erreicht mit Gesamtrang 87 und 119 gefahrenen Runden in der Klasse Platz 4, nur vier Runden fehlten auf den Stockerlplatz.

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