
24h Nürburgring | 15.05.2010
"Hoffentlich geht's gut!"
Kommt Regen oder Sonnenschein, gibt es eine Nebel-Unterbrechung? 198 Teams blicken dem Start des 24-Stunden-Rennens entgegen.
Johannes Gauglica
Ring-Racer sind beileibe nicht heikel, aber alles hat seine Grenzen. Schon 2007 gab es in den Nachtstunden des 24-Stunden-Rennens eine Unterbrechung wegen starken Nebels – passiert ähnliches heuer wieder?
Die berühmte „Eifelsuppe“ ist jedenfalls am Brodeln; heuer wurde das bereits erste Qualifying am Donnerstag frühzeitig beendet. Das erste Rahmenrennen des Samstags sah zu Beginn äußerst unfreundliche Bedingungen.
Das Boot ist nicht voll: Mini & Seat
Die Seat Supercopa und die Mini Challenge teilten sich die 25 Kilometer lange Strecke für ein kombiniertes Rennen. Mario Dablander stellte seinen Seat Leon in die dritte Startreihe. Bei den Minis waren die Österreicher ebenfalls prominent vertreten: Hari Proczyk auf P4, Stefan Landmann auf P5 und Jürgen Schmarl auf der 7. Startposition. Oliver Baumann qualifizierte sch auf Rang 15; diese Position hielt er auch im Rennen.
Dablander kam nach vier Runden oder knapp 45 Minuten Fahrzeit auf Rang 8 der Spanier-Wertung ins Ziel, Landmann und Proczyk sicherten sich die Plätze 2 und 4 bei den Minis. Jürgen Schmarl wurde Siebenter.
Der Steirer war bis zum Schluss sogar auf Podestkurs: „Ich war Zweiter, aber auf der Döttinger Höhe haben sie mich überholt, als ob ich stillgestanden wäre.“
Quer durchs Feld
Hari Proczyk und sein Team sind für das 24h-Rennen die Trainingsschnellsten in ihrer Klasse, aber Proczyk weiß, was ihn erwartet: „Es wird ein arbeitsreiches Rennen!“
Zweitschnellster bei den Serienwagen bis 3 Liter Hubraum war Erich Trinkl, der Tiroler schaut sich diesmal den Start von außen an: „Bisher bin ich immer am Anfang gefahren, diesmal hab ich mir den Schluss vorgenommen. Fahrerisch liegen in meinem Team alle innerhalb zehn Sekunden (Anm.: bei einer Rundenzeit von ca. 9:50 Minuten), das ist hier selten.“
Trinkl wollte kurzfristig noch bei einem weiteren Team anheuern, denn Medilikke Motorsport, die Botschafter des Histo-Cup aus Mödling, beordern Stephan Lipp zu Beginn ins Auto. Dem Team ist nach dem Qualifying ein Fahrer abgesprungen – eine Aktion mit Beigeschmack, wie wir meinen. Fischer/Hollerweger/Lipp teilen sich den BMW 325 jetzt zu dritt.
für Günther Spindler ist das Eifelwetter eine besondere Begrüßung: "Ich bin grade aus der Karibik gekommen, dort hat's 35 Grad... - ich fahre diesmal mit meinen Kindern, das musste ich in der Familie erst einmal durchsetzen. " - Spindler/Fournier/Fuchsberger und Porsche-Racer Richard Purtscher teilen sich diesmal einen BMW und wollen primär ins ziel kommen.
Nicht nur ums Durchkommen geht es für Martin Ragginger und Richard Lietz; sie wärmten sich auf Platz 9 am Grid im kurzfristig dann doch aufblitzenden Sonnenlicht. Das Hybrid-Team hofft insgeheim vielleicht etwas auf Regen, denn mit den E-Motoren an der Vorderachse hat man ja de facto Vierradantrieb. Und das jeweils für genau sechs Sekunden, dann braucht das System mit Schwungrad-Energiespeicher wieder zwei oder drei Kurven zum Aufladen.
Bringt Audi die vierfache Pole Position auch ins Ziel, hat Porsche im Training nicht alles gezeigt? Ws hat BMW zu bieten, oder schafft Ferrari eine Überraschung? Richard Lietz fasst die kurz und bündig zusammen, was über 700 FahrerInnen in den Minuten vor dem Start des 24-Stunden-Rennens denken: „Hoffentlich geht’s gut!“