
LMS: 1000km Silverstone | 13.09.2010
Vergebliche Mühen in Silverstone
Auch beim letzten Rennen der Le Mans Series in Silverstone ließ der Salzburger Langstreckenpilot sein großes fahrerisches Potenzial aufblitzen.
Ein zählbares Resultat blieb ihm jedoch auch beim 1000-Kilometer-Rennen auf der englischen Traditionsstrecke verwehrt: Ein früher Reifenschaden seines Teamkollegen Nicolas de Crem sowie gleich zwei Zeitstrafen gegen das Team von Boutsen Energy Racing machten schon früh jede Hoffnung auf ein Spitzenresultat zunichte. Am Ende des Tages wurde es für das Fahrertrio Kraihamer-de Crem-Delhez nur der enttäuschende fünfte Platz. Trotz eines durchwachsenen Jahres zieht der 20-jährige Nachwuchspilot nach seiner ersten vollen Saison in der Formula Le Mans aber eine positive Bilanz.
Wenn der Wurm drinnen ist, dann ordentlich – diesen Eindruck konnte man von Dominik Kraihamers zweiten Auftritt im legendären „Home of British Motor Racing“ in Silverstone haben. Der erst 20-jährige Sportwagen-Shootingstar aus Mattsee bei Salzburg startete beim 1000-Kilometer-Rennen für das belgische Formula Le Mans-Team Boutsen Energy – und hatte wieder einmal kein Rennglück. Schon im Training überzeugte „Dodo“ mit gewohnt schnellen Runden. In der entscheidenden Runde gelange es ihm dann aber nicht, seine guten Sektorzeiten zu einer perfekten Runde zu kombinieren. Resultat: der vierte Startplatz. „Ich habe es nicht geschafft, eine freie Runde ohne Verkehr zu drehen“, so Dodo danach. „Das hat auch mit Erfahrung zu tun, ich nehme das auf meine Kappe.“ Immerhin: Nach der langen Serie von Defekten während der gesamten Saison hielt der Formula Le Mans-Bolide des Boutsen Energy Teams an diesem Wochenende durch.
Doch auch das half nichts. Während der chaotischen Anfangsphase kam Startfahrer Nicolas de Crem vom vierten auf den zweiten Platz nach vorne – ließ sich im harten Zweikampf dann jedoch in einen Dreher zwingen, der einen schleichenden Reifenschaden zur Folge hatte. Das Resultat: Nur wenige Runden später steckte er wieder im Kiesbett, und dieses Mal nachhaltig. Als ihn die Streckenposten endlich wieder befreit hatten, waren nicht weniger als 10 Runden vergangen – und das Rennen endgültig gelaufen. Eine Stop-and-Go-Strafe sowie eine zusätzliche 3-Minuten-Penalty wegen unerlaubten Überfahrens der Streckenbegrenzung waren da nur noch die Draufgabe.
Nachdem Teamkollege Bernhard Delhez das Auto an Dodo übergeben hatte, der wie gewohnt den Doppelstint am Rennende übernahm, lag Boutsen Energy Racing bereits 12 Runden hinter den Führenden. „Ich bin trotz der aussichtslosen Situation voll auf Angriff gefahren und habe versucht, mein Bestes zu geben“, so Dodo, der sich von Runde zu Runde steigerte und kurz vor Rennende sogar konstant schneller als im Qualifying fuhr. Mit seinem furiosen Endspurt holte sich Dodo vier der 12 Runden Rückstand wieder zurück – mehr war an diesem Tag nicht mehr drinnen. „Für mich geht es nun darum, die Lehren aus dieser extrem schwierigen Saison zu ziehen, mich weiterzuentwickeln und an die Zukunft zu denken“, so Dominik, der in den kommenden Wochen die Weichen für seine weitere Karriere im Langstrecken-Motorsport stellen wird.