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LMS: 6h von Le Castellet

Ein fast perfektes Wochenende

Nur die defekte Batterie verhinderte die Sensation: Dodo Kraihamer in Le Castellet nach souveräner Führung in der LMP2 auf Rang vier.

Fotos: VPD/ Jurgen Evers

Fast wäre es das perfekte Wochenende für Dominik Kraihamer geworden: Nach überlegener Trainingsbestzeit am Freitag, Rang 2 im Qualifying und einer souveränen Anfangsphase waren Dominik Kraihamer und sein belgischer Teamkollege Nicolas de Crem beim Auftaktrennen der Le Mans Serie (LMS) in Le Castellet auf dem besten Weg, gleich bei ihrem ersten Antreten in der LMP2-Klasse zu gewinnen.

Doch dann brachte ein buchstäblicher „Ein-Euro-Defekt“ den bis dahin perfekt laufenden Oreca 03-Nissan vom Team Boutsen Energy um alle Siegchancen. Doch die Konkurrenz ist gewarnt: Nach dieser Talentprobe sind die beiden „Boutsen-Boys“ die erklärten LMP2-Favoriten für das nächste Rennen in Spa-Francorchamps!

Nach seiner Bestzeit im ersten freien Training am Freitag war die Erleichterung beim Team von Boutsen Energy Racing fast greifbar gewesen: Der fabrikneue Orcea 03-Nissan ist richtig schnell – und das, obwohl die Equipe aus Belgien beim offiziellen Vorsaison-Tests im März noch pausiert hatte! Die Bestätigung folgte tags darauf, als sich Dodo mit reifenschonender Strategie souverän auf Rang zwei qualifizierte.

Mit der Ruhe war’s dann spätestens Sonntagmittag jedoch vorbei, als eine spektakuläre Massenkarambolage vor allem das Feld der GTE Pro gleich zu Beginn ordentlich ausdünnte.

Sensationelle Führungsrunde vor allen LMP1-Prototypen

„Ich erkannte, dass es krachen würde und ich bin sofort in Richtung Boxenmauer gezogen, um eine Kollision zu vermeiden“, schildert Dodo seine Sicht der Dinge.

Nach dem Aus für Porsche-Pilot Richard Lietz erfüllte Dodo seine Rolle als letzte rot-weiß-rote Hoffnung perfekt: Vor den Augen des Ex-Formel 1-Piloten und Teambesitzers Thierry Boutsen lieferte sich der 21-jährige Salzburger mit TDS Racing und Greaves Motorsport über viele Runden packende Rad-an-Rad-Duelle um die Klassenführung.

Während seine Konkurrenten dabei die Reifen über Gebühr strapazierten, ließ Dodo nichts anbrennen und konnte im direkten Vergleich sogar Sprit einsparen. Das machte sich beim ersten Boxenstopp bezahlt, nach dem Dodo erstmals die Spitze in der LMP2 übernahm und unmittelbar vor dem ersten Fahrerwechsel sogar zu seiner ersten Führungsrunde über alle Klassen in der Le Mans Serie kam!

Empfehlung für ein Werkscockpit in Le Mans

Sein Teamkollege Nicolas de Crem baute den Vorsprung auf bis zu 1,5 Runden aus, bis der Defektteufel zuschlug: Beim zweiten Fahrerwechsel streikte plötzlich die Elektrik des Oreca 03. Nach quälend langen 9 Runden an der Box konnte der lapidare Fehler behoben werden: Eine Zelle der Batterie war durch die Vibrationen gebrochen – ein geradezu lächerlicher Defekt, der das Team jedoch an diesem Tag um alle Siegeschancen brachte. Nach beherzter Aufholjagd blieb Dodo und Nico schlussendlich nur der enttäuschende vierte Rang.

„Anfangs war die Enttäuschung schon sehr groß. Doch je mehr Leute mir danach gratulierten, desto klarer wurde mir, wie groß unsere Leistung einzuschätzen ist“, konnte sich Dodo schlussendlich doch noch etwas freuen. „Das Auto ist schnell, bis zum Defekt hatten wir fast zwei Runden Vorsprung, unsere Strategie als einziges Fahrer-Duo im Feld ging perfekt auf – bis aufs Resultat eigentlich ein perfekte Saisonauftakt. Es macht richtig Spaß, konkurrenzfähig zu sein! Nun liegt es an uns, unserer Favoritenrolle beim nächsten Rennen in Spa auch gerecht zu werden.“

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