
LMS/ILMC: 1000 km Spa | 07.05.2011
Schwerer Unfall überschattet das Qualifying
Poleposition für den Audi mit der Startnummer 1. Pleite für das Peugeot-Werksteam. Schwerer Crash von Lahaye führte zu Qualifying-Abbruch.
Fotos: Audi
Das Rennwochenende des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) in Spa-Francorchamps brachte auch am Freitag einen schweren Zwischenfall. Matthieu Lahaye krachte sechs Minuten vor dem Ende der Qualifikation mit seinem OAK-Pescarolo brutal in die Leitplanken. Der Franzose war bei Bewusstsein und offenbar nicht schwer verletzt, aber der Wagen ist ein Totalschaden.
Lahaye war im Bereich Pouhon in der ersten der beiden schnellen Linkskurven offenbar bei Topspeed von der Strecke abgekommen und anschließend in die Leitplanken gerutscht. Augenzeugen berichten, dass von der Front des Fahrzeugs nicht mehr viel übrig ist. Auch der FLM-Wagen von Genoa trug einen Schaden davon. Ob es vorher zu einer Kollision gekommen war, ist derzeit unklar.
Bei dem Abflug von Lahaye wurden Leitplanken und Fangzäune nachhaltig beschädigt, daher wurde die Session nicht noch einmal gestartet.
Jubel bei Audi, Trauer bei Peugeot. Timo Bernhard hatte den Audi R18 TDI mit der Startnummer eins in 2:01.502 Minuten früh auf Platz eins gesetzt, dahinter reihten sich die Schwesterautos von Andre Lotterer (2:01.788) und Tom Kristensen (2:02.145) ein. Der Oreca-Peugeot komplettiert die zweite Reihe.
Die Werkswagen der Löwen müssen von weit hinten in das morgige Rennen starten. Alle drei 908 waren erst kurz vor dem OAK-Crash aus der Box gerollt.
Man wollte nur wenige schnelle Runden absolvieren, doch dazu kam es nicht mehr. Marc Gene stand zum Zeitpunkt des Abbruchs auf Platz 13, Simon Pagenaud auf dem 18. Rang. Stephane Sarrazin hatte bis dorthin nicht eine einzige schnelle Runde absolviert: Platz 50!
"Pech. Wir hatten mehr erwartet. Ich hoffe, dass wir morgen auf dem Niveau von Audi agieren können. Es wird aber ein hartes Rennen", sagt Peugeot-Teammanager Pascal Dimitri. "Audi ist schnell. Wir wollten im Qualifying eigentlich mal schauen, wie schnell wir fahren können. Leider kam es dazu nicht mehr."
"Audi hat die bessere Position in der Boxengasse", erklärt Technikchef Bruno Famin die Peugeot-Taktik im Qualifying. "Die konnten zu Beginn ohne Hindernisse auf die Strecke rollen. Wir hatten hingegen viel zu viele vor uns, hätten uns demnach durchwühlen müssen. Sechs Stunden sind lang, da kann viel passieren. Wir sind sowieso zur Vorbereitung auf Le Mans hier, der Sieg in Spa ist uns nicht so wichtig."
Bei Audi war die Freude nach dem vorzeitigen Ende der Zeitenjagd groß. Immerhin verschaffte man sich die optimale Ausgangsposition für das erste Rennen mit dem neuen R18. "Eine Ehre, dass ich derjenige bin, der die erste Pole-Position mit dem neuen R18 herausfahren konnte", sagt Timo Bernhard. "Wir sind beim Start jetzt in einer komfortablen Position, mit so vielen Freunden hinter uns."
Der amtierende Le-Mans-Champion verspricht vor dem Rennen am Samstag, dass "der Audi-Zug sofort abdampfen wird". Gut möglich, dass die Ingolstädter gleich beim ersten Einsatz des neuen Autos einen lockeren Sieg einfahren können. Außer dem Oreca-Peugeot starten auch die privaten Benziner von Rebellion (Prost), Quifel-ASM und Pescarolo aus dem vorderen Feld.
Der Rebllion von Andrea Belicchi war - ebenso wie die Werks-Peugeot - vom Abbruch eingebremst worden. Der Wagen mit der Startnummer 13 konnte keine gezeitete Runde vorweisen.
LMP2:Kraihamer auf Platz vier
Die Pole-Position der LMP2-Klasse sicherte sich Danny Watts (Strakka-HPD) vor den beiden Oreca-Nissan von TDS und Signatech. Dominik Kraihamer belegte im Boutsen Energy Oreca-Nissan Platz vier und wird das Rennen vom 14. Startplatz aus in Angriff nehmen.
In der Formula-Le-Mans-Klasse (FLM) war Phil Keen (Neil Garner) am schnellsten
GTE Pro: LIeb/Lietz auf Platz vier
In der GTE-Pro-Klasse setzten sich gleich drei Ferrari F458 Italia an die Spitze. Jaime Melo war in 2:20.743 Minuten am schnellsten. "Unser Auto liegt in den vielen schnellen Kurven von Spa-Francorchamps einfach fantastisch", sagt der AF-Corse-Pilot. Rob Bell (JMW) kam vor dem zweiten AF-Corse-Ferrari von Giancarlo Fisichella auf Platz zwei. Bester Porsche-Mann war Marc Lieb auf Rang vier.
Die beiden BMW von Schnitzer nahem auf den Positionen fünf und sieben den Farnbacher-Ferrari in ihre Mitte.
Der Jetalliance Lotus Evora mit Hirschi, Rossiter und Mowlem kam über Platz elf der GTE Pro beziehungsweise Gesamtrang 45 nicht hinaus, das Schwesterauto von Martin Rich, welches in der GTE Am antritt, hatte Motorenprobleme.
Den besten Startplatz in der GTE-Am-Klasse sicherte sich Porsche-Spezialist Nicolas Armindo (IMSA).
Am Abend mussten die Verantwortlichen die Reparaturarbeiten an der Strecke vorantreiben. Die Beschädigungen an den Sicherheitselementen im Bereich Pouhon waren erheblich.
OAK hatte schon beim Vortest in le Mans am Ostersonntag Pech gehabt. Dort hatte Richard Hein einen LMP1-Wagen heftig zerstört. Am Donnerstag hatte bereits RML nach einem deftigen Crash von Mike Newton abreisen müssen.
Zeiten
1. LMP1 Bernhard/Dumas/Rockenfeller Audi R18 TDI 2:01.502 2. LMP1 Fassler/Lotterer/Treluyer Audi R18 TDI 2:01.788 3. LMP1 Capello/Kristensen/McNish Audi R18 TDI 2:02.145 4. LMP1 Lapierre/Duval/Panis ORECA Peugeot 2:05.482 5. LMP1 Jani/Prost Rebellion Lola-Toy. 2:06.767 6. LMP1 Amaral/Pla Quifel-ASM Zytek 2:07.290 7. LMP1 Collard/Tinseau/Jousse Pescarolo-Judd 2:07.528 8. LMP1 Lahaye/Moreau/Ragues Oak Pescarolo-Judd 2:07.729 9. LMP1 Cortes/Geri/Piccini MIK C. Zytek-Hybrid 2:08.821 10. LMP2 Leventis/Watts/Kane Strakka HPD ARX-01d 2:10.016 11. LMP2 Beche/Thiriet/Firth TDS ORECA-Nissan 2:10.141 12. LMP2 Mailleux/Ordonez/Ayari Signat.ORECA-Nissan 2:10.474 13. LMP1 Gene/Wurz/Davidson Peugeot 908 2:10.725 14. LMP2 Kraihamer/de Crem Boutsen ORECA-Nissan 2:11.183 15. LMP2 Ojjeh/Chalandon/Kimber-Smith Greaves Zytek-Nissan 2:11.218 16. LMP2 Frey/Meichtry/Rostan Race Perf. ORECA-Judd 2:11.306 17. LMP2 Rosier/Luco/Basso Extr. L. Norma-Judd 2:11.842 18. LMP1 Lamy/Bourdais/Pagenaud Peugeot 908 2:12.108 19. LMP2 Barlesi/De Roche/Lafargue Oak Pescarolo-Judd 2:12.373 20. LMP2 Perez Companc/Russo/Kaffer Pecom Lola-Judd 2:13.584 21. FLM Hartshorne/Keating/Keen Neil Garner ORECA 2:13.592 22. LMP2 Tucker/Bouchut/Barbosa Level 5 Lola C.-HPD 2:13.851 23. LMP2 Gates/Garofall/Philipps RLR MG Lola 2:14.122 24. FLM Moro/Marroc/Zheng Hope ORECA 2:14.431 25. FLM Rodrigues/Menahem/Misslin JMB ORECA 2:17.120 26. FLM Julian/Zugel/Petersen Genoa ORECA 2:18.219 27. FLM Schultis/Simon/Schell Pegasus ORECA 2:18.757 28. GTE P Melo/Vilander AF Corse Ferrari 2:20.743 29. GTE P Bell/Walker JMW Ferrari 2:20.915 30. GTE P Fisichella/Bruni AF Corse Ferrari 2:21.086 31. GTE P Lieb/Lietz Felbermayr Porsche 2:21.291 32. GTE P Farfus/Muller BMW M3 2:21.460 33. GTE P Farnbacher/Simonsen Farnbacher Ferrari 2:21.779 34. GTE P Priaulx/Alzen BMW M3 2:22.219 35. GTE P Pilet/Henzler IMSA Perf. Porsche 2:22.955 36. GTE A Armindo/Narac IMSA Perf. Porsche 2:23.007 37. GTE P Beltoise/Jakubowski/Deletraz Luxury Racing Ferrari 2:23.063 38. GTE A Perazzini/Cioci/Lemeret AF Corse Ferrari 2:23.269 39. GTE A Christodoulou/Hummel/Quaife CRS Ferrari 2:23.485 40. GTE P Goossens/Holzer Prospeed Porsche 2:23.639 41. GTE A Giroix/Goethe/Wainwright Gulf Aston Martin 2:23.727 42. GTE A Broniszewski/Peter Kessel Ferrari 2:24.050 43. GTE A Felbermayr Jr/Miller Felbermayr Porsche 2:24.599 44. GTE A Bornhauser/Canal/Gardel Larbre Porsche 2:24.773 45. GTE P Hirschi/Rossiter/Mowlem Jetalliance Lotus 2:25.124 46. GTE A Ehret/Lynn/Wills CRS Ferrari 2:25.617 47. GTE A Ried/Hammerson Felbermayr Porsche 2:26.797 48. GTE P Ortelli/Makowiecki Luxury Racing Ferrari 2:27.098 49. GTE A Krohn/Jonsson Krohn Ferrari 2:28.677 50. LMP1 Montagny/Sarrazin/Minassian Peugeot 908 k.Z. 51. LMP1 Belicchi/Boullion Rebellion Lola-Toyota k.Z. 52. GTE P Dolan/Hancock Jota Aston Martin k.Z. 53. GTE A Kauffman/Aguas AF Corse Ferrari k.Z. 54. GTE P Rich/Slingerland Jetalliance Lotus k.Z.