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LMS/ILMC: 1000 km Spa

Wurz als Speerspitze im Werks-Peugeot

Am Samstag um 14.05 Uhr erfolgt der Start. Erster und letzter Schlagabtausch zwischen Peugeot und Audi vor den 24 Stunden von Le Mans. Viele Österreicher dabei.

Fotos: Peugeot, Audi

Der kommende Samstag soll einen kleinen Vorgeschmack auf die große Show am zweiten Juni-Wochenende in Le Mans bieten.

In Belgien steht der zweite Lauf des Intercontinental-Le-Mans-Cup (ILMC) auf dem Programm, eingebettet in den Lauf zur Le-Mans-Series (LMS). Ursprünglich standen über 60 Autos auf der Meldeliste, aber nun hat sich das Feld auf 56 Autos reduziert.

Unter anderem werden die beiden Aston Martin AMR-One und ein LMP1-Pescarolo von OAK nicht starten. Die Briten haben noch viele Probleme mit dem bisher nicht einmal ansatzweise standfesten neuen Motor zu lösen, die Franzosen können nicht antreten, nachdem der OAK-LMP1 mit der Startnummer 24 bei einem Abflug von Richard Hein beim Le-Mans-Vortest nachhaltig beschädigt wurde.

Die große Show werden ohnehin andere bieten. In der LMP1-Klasse kommt es zum ersten direkten Aufeinandertreffen der neuen Diesel-Topautos von Audi und Peugeot.

"Auch wenn der Gewinn des ILMC für uns ein wichtiges Ziel ist, werden wir am Wochenende so kurz vor dem Jahreshighlight keine unnötigen Risiken im Kampf um den Sieg eingehen. Unser vorrangiges Ziel bleibt der Sieg des 24-Stunden-Klassikers in Le Mans", sagt Peugeot-Rennleiter Olivier Quesnel.

"Spa ist aber auch eine erste Positionierung gegenüber der Konkurrenz, wo man steht", hält Audi-Sportchef Wolfgang Ullrich dagagen.

Klartext: Man nutzt das Rennen am Samstag zwar als wichtigen Härtetest vor dem 24-Stunden-Rennen, aber hätte auch nichts dagegen, aus diesem Duell als Sieger hervorzugehen. Vor allem Audi dürfte so etwas gefallen, denn immerhin liegt der letzte Sieg in Spa schon lange zurück (2004 mit Herbert/Davies).

Beide Dieselteams treten mit dem kompletten Le-Mans-Kader an, also mit jeweils drei Fahrern in den drei Autos.

Kann Oreca wieder überraschen?

Aufgrund dieses großen Duells rücken andere Teams deutlich in den Hintergrund. Oreca dürfte es schwer haben, den ILMC-Auftaktsieg von Sebring zu wiederholen. "Wir gehen es nach dem Sebring-Sieg ganz gelassen an", sagt Nicolas Lapierre.

"Spa wird natürlich viel schwieriger als Sebring, weil die sechs Topautos auf dem besten Stand sind. Aber wir haben mit dem alten 908 HDi FAP ein zuverlässiges und gutes Rennauto", erklärt der Franzose. "Wir sind bestimmt nicht die Schnellsten in Belgien, aber es kann immer viel passieren."

Die Benzinerfraktion um Pescarolo, Rebellion und Co. dürfte im Kampf um das Podest kaum eine Rolle spielen. "Wir fahren unser eigenes Rennen", sagt Henri Pescarolo, dessen Mannschaft beim ersten LMS-Rennen des Jahres in Le Castellet einen tollen Sieg feiern konnte. Rebellion-Toyota will mit einem verbesserten Lola jedoch vor dem Franzosen landen.

LMP2: Kraihamer will den Sieg

In der LMP2-Klasse gehen insgesamt zwölf Fahrzeuge an den Start. Die Oreca-Nissan von Signatech, Boutsen und TDS gelten nach den bisher starken Auftritten als favorisiert, aber die HPD-Autos dürften aufgrund leichter Anpassungen in der Einstufung näher dran sein.

Dominik Kraihamer fährt wieder in seinem Stammteam Boutsen Energy Racing. Für die belgische Equipe ist das Heimrennen natürlich ein ganz besonderes Highlight – nicht zuletzt, weil sich auch Teampatron und Ex-Formel 1-Star Thierry Boutsen für das Wochenende als Besucher angesagt hat.

Eines steht für Dominik Kraihamer fest: Nach dem unglaublichen Pech von Le Castellet Anfang April, als ein sprichwörtlicher 5-Cent-Defekt einen zwei-Runden-Vorsprung und den sicher geglaubten ersten Sieg in der LMP2-Klasse zunichte gemacht hatte, zählt nur mehr der Sieg.

Kraihmer erklärt: „Wenn wir nach dem, was wie beim Saisonauftakt gezeigt haben nun tiefstapeln würden, wäre das absolut falsch. Wir können absolut gewinnen, und ich werde alles in meiner Macht stehende tun, um dieses Ziel auch zu erreichen.“

GTE-Pro-Klasse erstmals mit Jetalliance Lotus

Eine ebenso große Show wie in der LMP1 wird sicherlich die GTE-Pro-Klasse bieten. BMW konnte in Sebring einen großen Sieg feiern, schickt in Spa-Francorchamps zwei M3 von Schnitzer auf die Bahn.

Als Gegner warten gleich sechs neue Ferrari F458 Italia, drei Porsche 911 und ein Aston Martin Vantage.

Erstmals mischen auch die beiden Lotus Evora von Jetalliance im Rennen mit. Das in Niederösterreich beheimatete Team feiert in Belgien gleich einige Premieren: Erstmals tritt man als „Lotus Jetalliance“ – und damit als weltweit einziges Werksteam der britischen Traditionsmarke in der GT-Klasse auf, erstmals werden zwei neue Lotus Evora GT2 eingesetzt, und erstmals ist man bei einem Rennen des Intercontinental Le Mans Cup, kurz ILMC, am Start.

"Ich freue mich sehr auf das erste Rennen", sagt Jonathan Hirschi, der sich einen Evora im Profi-Lineup mit den Lotus-Werkspiloten James Rossiter und Johnny Mowlem teilt.

"Die Zuverlässigkeit sollte stimmen. Bezüglich Speed müssen wir sicherlich noch zulegen, aber das heißt nicht, dass wir nicht vielleicht schon in Spa ganz gut mitmischen können."

Den zweiten Evora, im Amateur-Lineup, pilotieren Martin Rich aus Großbritannien sowie der Holländer Oskar Slingerland.

„Wir sind punkto Fahrerbesetzung unserer Linie treu geblieben. Heißt, wir haben einen guten Mix aus Profis und Amateuren. Von unseren neuen Fahrern verspreche ich mir sehr viel“, sagt Teameigner Lukas Lichtner-Hoyer,

Lietz: "Vorjahrssieg schwer zu wiederholen"

Mit großer Motivation kommt Richard Lietz zum zweiten Lauf der Le Mans Series nach Spa-Franchorchamps. Der Österreicher steuert wieder mit seinem Partner Marc Lieb den Porsche 911 GT3 RSR des Teams Felbermayr-Proton. 2009 und 2010 konnten die beiden das Rennen in der Sportwagenklasse gewinnen.

Lietz erklärt: "Nach dem turbulten Start und dem frühen Ausfall in Le Castellet sind wir froh, dass es jetzt ein Streichresultat gibt. Sonst wären wir gleich zu Beginn der Meisterschaft weit zurückgelegen. Es wird in Spa sehr schwer werden, den Vorjahrssieg zu wiederholen, denn die Konkurrenz in unserer Klasse ist extrem stark."

"Die Berg- und Talbahn von Spa gefällt uns beiden sehr gut, die schnellen Passagen, insbesondere die Eau Rouge sind immer eine Herausforderung. Wir werden alles versuchen, um unseren Elfer möglichst weit vorne ins Ziel zu bringen."

In der GTE-AM-Klasse gehen insgesamt elf Fahrzeuge an den Start, in der Formula-Le-Mans-Kategorie sind es fünf Autos.

Das zweite ILMC- und LMS-Rennen des Jahres geht über 1.000 Kilometer und wird am Samstag um 14:05 Uhr gestartet. Urpsrünglich war der Lauf für Sonntag geplant, wurde aber vorgezogen, um nicht mit dem Formel-1-Grand-Prix in der Türkei zu kollidieren

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