
WTCC: Monza | 15.05.2011
Doppelsieg für Rob Huff
Rob Huff sicherte sich auch den zweiten Lauf in Monza, Yvan Muller belegte Rang zwei, auf Platz drei Kristian Poulsen im Engstler-BMW.
Rob Huff (Chevrolet) schreibt Geschichte: Als dritter Pilot nach Jörg Müller (Magny-Cours 2005) und James Thompson (Valencia 2007) siegt der WTCC-Routinier in beiden Rennen eines Wochenendes und baut seine Führung in der Gesamtwertung aus. Eine Spazierfahrt war aber auch Lauf zwei nicht, denn Yvan Muller (Chevrolet) hing seinem Teamkollegen fortwährend im Getriebe und machte Druck.
Kristian Poulsen (Engstler) sorgte als Dritter ebenfalls für eine Sensation: Der Däne schnappte sich den Sieg bei den Privatiers und stand erstmals überhaupt auf dem Treppchen der Tourenwagen-WM. Die weiteren Positionen gingen an Tiago Monteiro (Sunred) und Alain Menu (Chevrolet). Letzterer war nach seinem Ausfall im ersten Rennen von hinten losgefahren und hatte sich nach vorne gearbeitet.
Huff und Muller geben's sich richtig...
Das mit Abstand spannendste Duell entwickelte sich allerdings an der Spitze - wie schon im ersten Rennen des Tages. Huff hatte den Start nämlich klar für sich entschieden und sich zunächst gegen Monteiro durchgesetzt. Sein Stallgefährte Muller ordnete sich anfangs noch hinter Poulsen auf Rang vier ein, hatte den Dänen und dessen portugiesischen Vordermann aber rasch niedergerungen.
Damit war die Chevrolet-Doppelführung perfekt: Huff und Muller fuhren fortan als souveränes Duo um den 5,793 Kilometer langen Kurs, wobei Muller die etwas bessere Geschwindigkeit zu haben schien. Der amtierende Weltmeister machte nämlich unaufhörlich Druck und setzte sich immer wieder neben Huff, doch der aktuelle WM-Spitzenreiter deckte die Innenseiten der Kurven stets sehr geschickt ab.
Mehr als einmal kamen sich die beiden Chevrolet-Piloten gefährlich nahe, aber eine Kollision wie im ersten Lauf blieb aus - Huff siegte letztendlich knapp vor Muller und unterstrich seine Ambitionen in der Gesamtwertung. Auf Platz drei fegte der starke Poulsen über die Ziellinie. Der BMW Fahrer hatte Monteiro zur Hälfte des Rennens den Rang abgenommen und sicher über die Distanz gebracht.
Menu rast noch vor bis auf Rang fünf
Die große Überraschung hinter Monteiro war Menu, der unterm Strich den fünften Platz belegte. Der Schweizer wühlte sich anfangs mit unglaublichem Tempo durch das Hinterfeld und schien erst in den Top 10 etwas an Schwung zu verlieren. In der recht turbulenten Schlussphase überholte Menu aber noch einmal einige Konkurrenten, um sich schließlich vor Darryl O'Young (Bamboo) zu behaupten.
Letzterer beschloss ein überzeugendes Wochenende auf Rang sechs und wieder in den Punkten - und vor Norbert Michelisz (Zengö), der kein gutes zweites Rennen erwischte und Federn lassen musste. Javier Villa (Proteam) hielt Franz Engstler (Engstler) erfolgreich in Schach und wurde Achter, Gabriele Tarquini (Lukoil-Sunred) komplettierte die Top 10 des zweiten WM-Laufs von Italien.
Yukinori Taniguchi (Bamboo) und Pepe Oriola (Sunred) gingen auf den weiteren Plätzen knapp leer aus und auch Tom Coronel (ROAL) blieb punktelos. Der Niederländer wurde auf der letzten Runde von einem Reifenschaden aus dem Wettbewerb gerissen und fiel noch weit zurück - Monza 2010 lässt grüßen. Robert Dahlgren (Polestar) erzielte im Volvo C30 hingegen die unauffällige 13. Position.
Für Fredy Barth (SEAT-Swiss) nahm das Wochenende ebenfalls kein positives Ende. Der Schweizer hatte sich dank Platz zehn im ersten Rennen noch seinen ersten Saisonpunkt gesichert, musste seinen SEAT Leon TDI in Lauf zwei aber vorzeitig abstellen - übrigens auch wie Aleksei Dudukalo (Lukoil-Sunred) und Michel Nykjaer (Sunred). Die Hälfte der SEAT-Autos sah die Zielflagge nicht.