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WEC: Silverstone

Audi will das Hybrid-Duell gewinnen

Am Wochenende steigt mit dem Sechsstunden-Rennen in Silverstone der Auftakt zur neuen WEC-Saison – Audi erwartet Duell mit Toyota.

Grafik & Fotos: Audi Motorsport

Im vergangenen Jahr hat Audi die Langstrecken-Weltmeisterschaft (WEC) in Silverstone gewonnen. Am 14. April beginnt beim 6-Stunden-Rennen auf der englischen Traditions-Rennstrecke nun das "Projekt Titelverteidigung" mit dem weiterentwickelten Hybrid-Sportwagen Audi R18 e-tron quattro.

Es ist das erste Rennen der WEC-Saison 2013, doch bereits der zweite Sportwagen-Einsatz für das Audi in diesem Jahr: Im März feierte die Marke mit den Vier Ringen einen Doppelsieg bei den 12 Stunden von Sebring in Florida, die nicht zur WEC zählten.

Beim WEC-Auftakt in England treffen die beiden Audi R18 e-tron quattro auf zwei Hybrid-Sportwagen von Herausforderer Toyota. Am Steuer der beiden Audi-Sportprototypen sind die aktuellen Langstrecken-Weltmeister Marcel Fässler/Andre Lotterer/Benoit Treluyer sowie Loic Duval/Tom Kristensen/Allan McNish.

"Silverstone wird eine erste Standortbestimmung für Audi im Kampf mit Toyota", sagt Treluyer. "Der Kurs ist schnell, wenn auch nicht so schnell wie die Strecke in Le Mans. Das Rennen im Vorjahr hat mir sehr gut gefallen. Natürlich wollen wir gerne wieder gewinnen."

Im Vorjahr erlebten die Fans auf dem 5,891 Kilometer langen Kurs von Silverstone einen bis zum Schluss spannenden Kampf der beiden Hersteller. Nach 14 Führungswechseln im Verlauf der sechs Rennstunden gelang Audi mit 55,675 Sekunden Vorsprung der vierte von fünf Saisonsiegen.

"Silverstone ist ein schöner Ort, um die Weltmeisterschaft zu beginnen", meint Kristensen. "Ich erwarte in diesem Jahr noch mehr Fans als im Vorjahr. Ich bin gespannt, wie stark die anderen Teams in diesem Jahr sein werden. Es gibt viele Mutkurven in Silverstone, dazu kommen sehr enge Haarnadelkurven. Diese Mischung kommt unserem neuen Auto mit Sicherheit entgegen."

Fässler/Lotterer/Treluyer wollen #1 behalten

Lotterer fiebert seinem ersten Renneinsatz entgegen: "Nachdem meine Teamkollegen das 12-Stunden-Rennen in Sebring gewonnen haben, freue ich mich auf meinen ersten Einsatz des Jahres in Silverstone. Ich hoffe, Benoit und Marcel bringen den Schwung aus Amerika mit zum WEC-Auftakt. Wir wollen dieses Rennen gerne erneut gewinnen. Wir hoffen auf gutes Wetter im April. Aber auch wenn es regnen sollte, ist das kein Problem - denn unser Auto hat schließlich quattro-Antrieb."

Teamkollege Fässler sagt: "Die Strecke in Silverstone ist schön, schnell und sie liegt mir sehr. Gerne wollen meine beiden Teamkollegen und ich unseren Vorjahressieg für Audi wiederholen. Etwas Besonderes ist das Publikum in England. Für viele Fans auf der Insel ist Silverstone traditionell die Heimat des Motorsports."

Für McNish ist der Saisonauftakt zugleich sein Heimspiel, womit der Schotte auch für die Streckenvorstellung prädestiniert ist: "Die Strecke wurde vor zwei Jahren umgebaut. Turn eins ist eine sehr schnelle Kurve, die wir im vierten Gang fahren. Dahinter folgt die langsamste Passage. Anschließend wieder früh aufs Gas, um eine Chance zum Überholen zu haben in Richtung Luffield. Man bremst tief in diese Kurve hinein. Dann geht es in Richtung Copse, Becketts und Stowe - die schnellen Ecken. Man wirft das Auto förmlich in diese Kurven hinein."

"Vor Stowe gibt es einige Wellen. In der Club-Kurve und auf dem Weg zurück zu Start und Ziel ist es nicht leicht, die Kraft auf den Boden zu bekommen. In Silverstone können wir höchstens an drei Stellen überholen - beim Anbremsen von Club, Luffield und Stowe", erklärt McNish, der auch den britisch Frühling im Blick hat: "Das Wetter wird in Silverstone eine Rolle spielen und wir erwarten, dass es im April sehr viel kälter sein wird als beim vergangenen Rennen im Sommer. Wenn es regnet, könnten wir dank e-tron quattro einen kleinen Vorteil haben. Aber auch in den schnellen Kurven in der Passage von Copse bis nach Stowe war unser Auto im Vorjahr sehr gut."

Heimspiel für McNish

Wir haben darauf geachtet, uns auch beim Beschleunigen aus langsamen Kurven zu verbessern. Der R18 e-tron quattro Jahrgang 2013 ist ein wettbewerbsfähiges Auto", so McNish, der mit Duval in diesem Jahr einen neuen Teamkollegen erhält.

"Für mich ist alles neu", sagt der Franzose vor seiner ersten kompletten WEC-Saison. "Meine Saison beginnt in Silverstone, und ich freue mich, zum ersten Mal an der Seite von Tom und Allan in die WEC zu starten. Die aktuelle Streckenvariante in Silverstone kenne ich noch nicht, und ich fahre auch zum ersten Mal den R18 e-tron quattro im Rennen. Bei so vielen Neuerungen habe ich mir ein Ziel gesetzt: fehlerfrei durch das Wochenende zu kommen, um ein gutes Ergebnis zu erreichen."

In diesem Jahr darf sich das britische Publikum auf verschiedene Neuerungen in der Langstrecken-Weltmeisterschaft freuen. So startet die in vielen Details verbesserte Version des Audi R18 e-tron quattro erstmals in Europa. Diese "Evolution einer Revolution" präsentiert sich aerodynamisch optimiert, verfügt über ein weiterentwickeltes Hybrid-System und den nochmals optimierten ultra-Leichtbau. Ein neues Fahrer-Assistenzsystem verfügt über zwei nach vorn gerichtete Kameras auf dem Dach, die die Fahrersicht aus dem Cockpit verbessern.

Während diese Entwicklungen einen Fortschritt bedeuten, schränkt das Reglement die reine Leistungsfähigkeit des Rennwagens an einer empfindlichen Stelle ein: Wegen eines kleineren Luftmengenbegrenzers leistet der 3,7-Liter-V6-TDI-Motor nur mehr rund 360 kW (490 PS) - etwa 15 kW (20 PS) weniger als im Vorjahr.

Sebring erfolgreiche Generalprobe

Auch beim sportlichen Reglement gibt es Neuerungen. Zum ersten Mal fährt nicht mehr nur ein Fahrer pro Auto im Qualifying. Zwei Piloten müssen jeweils mindestens zwei gezeitete Runden absolvieren.

Der Mittelwert dieser vier besten Runden bestimmt den Platz in der Startaufstellung. In der Herstellerwertung der WEC zählen in der Saison 2013 alle acht Rennergebnisse. Streichresultate wie im Vorjahr existieren nicht mehr - Zuverlässigkeit ist daher noch wichtiger als bisher.

"Die Titelverteidigung beginnt für Audi im europäischen Mutterland des Motorsports - in Großbritannien. Vor einem Jahr hat sich die Hybrid-Technologie von Audi in einem spannenden Rennen in Silverstone durchgesetzt", blickt Motorsportchef Wolfgang Ullrich zurück. "Dort haben wir auch vorzeitig den Titelgewinn in der Herstellerwertung der WEC gefeiert. Nach unserem Sieg bei den 12 Stunden von Sebring im März sind wir nun gespannt auf das erste Duell mit unserem Mitbewerber Toyota in diesem Jahr."

"Auch wenn die WEC-Saison erst Mitte April in England anfängt: Unsere Saisonvorbereitungen mit Audi haben schon vor langer Zeit begonnen. Wir waren in diesem Jahr bei mehreren Tests unterwegs und haben bereits die 12 Stunden von Sebring erfolgreich bestritten", erklärt Ralf Jüttner, Technischer Direktor des Einsatzteams Joest. "Ab jetzt geht es um jeden Punkt. Die Weltmeisterschaft wird in diesem Jahr noch anspruchsvoller, da wir von Anfang an einen harten Gegner erwarten. Auf diesen Wettbewerb freuen wir uns."

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