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WEC: Spa-Francorchamps Buemi Davidson Sarrazin Toyota TS040 Hybrid LMP1-H WEC Spa 2014

Vorschau: "Generalprobe" in Belgien

Wer holt sich den Gesamtsieg in Spa-Francorchamps? Audi und Porsche mit jeweils drei LMP1-Autos am Start; Klien wieder im CLM P1/01.

Mit dem 6-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps gehen die Teams der Langstrecken-WM nicht nur in den zweiten Wettbewerb des Jahres, sondern auch in die Zielgerade auf dem Weg in Richtung Le Mans. Beim letzten Rennen vor dem 24-Stunden-Klassiker in Frankreich stehen vor allem die speziellen Aerodynamikpakete der LMP1-Werksteams von Audi, Porsche und Toyota im Mittelpunkt. Wer in Belgien wie viele Fahrzeuge in Le-Mans-Spezifikation einsetzt, ist zum Teil noch unbekannt.

Porsche hat erklärt, dass man sich in den Ardennen noch nicht in die Karten schauen lassen möchte. Ebenso wie Toyota bringt man die Fahrzeuge allesamt in der aus Silverstone bekannten Version mit mehr Abtrieb nach Belgien. Erst beim Vortest in Le Mans wird man die spezielle Aerodynamik für den Dauerlauf an der Sarthe zeigen. Bei Audi agiert man anders: Zwei der drei Autos werden in jener Le-Mans-Version fahren, die zuletzt beim Test in Monza gesichtet wurde.

Bei Audi feiert René Rast sein Renndebüt im R18 e-tron quattro. "Es ist der perfekte Ort für mein erstes Rennen", sagt der Deutsche, der sich ein Auto mit Marco Bonanomi und Filipe Albuquerque teilt. "Die neuen LMP1-Autos in Spa – das wird fantastisch", freut sich auch Markenkollege Oliver Jarvis auf das Rennen in Belgien. "Ich glaube, das Racing in der WEC ist im Moment so großartig wie nie zuvor. Da kann man selbst in die Gruppe-C-Zeiten zurückschauen. Das Level ist unglaublich hoch."

Am kommenden Wochenende munitioniert auch Porsche auf. Die Werksmannschaft setzt erstmals seit dem Comeback in den Prototypensport ein drittes LMP1-Auto ein. Im 919 Hybrid mit der Startnummer 19 wird Formel-1-Pilot Nico Hülkenberg sein erstes Langstreckenrennen fahren. "Es geht für mich darum, erste Erfahrungen mit dem Verkehr, dem Management bei Überrundungen und so weiter zu sammeln. Mein Ziel ist es, ins Ziel zu kommen. Wir sind alle neu dabei. Nicht nur ich, sondern meine Kollegen Nick Tandy und Earl Bamber ebenso. Auch sie müssen Erfahrungen sammeln. Wir müssen möglichst viel lernen", beschreibt Hülkenberg seine vorsichtige Herangehensweise. "Generell sollte das Streckenprofil von Spa unserem Auto entgegenkommen", ist sich Porsche-LMP1-Leiter Fritz Enzinger sicher, dass sein Team ein Wort um den Sieg mitreden wird.

Als drittes Herstellerteam der LMP1-Klasse kommt Toyota nach Spa. So kurios es auch klingt: Die Japaner haben die kürzeste Anreise, denn der Entwicklungsstandort von TMG in Köln ist nur rund eine Stunde von der Strecke entfernt. "Die Strecke an sich ist faszinierend, und durch die Eau Rouge zu fahren, ist in einem LMP1 eine größere Herausforderung als in einem Formel-1-Auto. An schönen Tagen kommt man gerade so mit Vollgas durch", freut sich Anthony Davidson.

Nach ihrem dritten Rang beim WEC-Auftakt in Silverstone wollen die Weltmeister nun wieder ganz nach vorn. Als Vorjahressieger rechnet man sich in Spa-Francorchamps bessere Chancen aus, zumal die Strecke den Eigenheiten des TS040 eher entgegenkommen dürfte als jene in Großbritannien, wo man das Tempo von Audi und Porsche nicht ganz mitgehen konnte. Im Gegensatz zur Konkurrenz bringt Toyota aber nur zwei Autos an den Start.

Da der erste Einsatz von Rebellion wegen des Umbaus auf die AER-Triebwerke noch auf sich warten lässt, komplettiert ByKolles wie schon in Silverstone als einzige private Mannschaft das Feld der LMP1-Klasse. Da Stammpilot Pierre Kaffer erneut wegen eines Einsatzes in den USA verhindert ist, werden sich Simon Trummer, Christian Klien und Vitantonio Liuzzi die Arbeit im CLM P1/01 mit V6-Biturbo-Motor teilen. Rebellion wird erst beim Le-Mans-Vortest am 31. Mai zurück erwartet.

In der LMP2-Klasse bereitet sich die ELMS-Mannschaft von Jota (Dolan, Evans und Tincknell) mit einem WEC-Gaststart in Spa-Francorchamps auf das folgende Highlight in Le Mans vor. Die schnellen G-Drive-Ligiers und der neue Oreca von KCMG (nun mit dem im Vorjahr von Toyota geschassten Beinahe-Weltmeister Nicolas Lapierre) bekommen weitere Coupé-Konkurrenz, denn ESM tritt erstmals mit den beiden Ligier-HPDs an. Am Montag absolvierte man im strömenden Regen von Magny-Cours einen erfolgreichen Shakedown.

In der GTE-Pro-Klasse bekommen es die Silverstone-Sieger 'Gimmi' Bruni und Toni Vilander (AF Corse) mit neuer Konkurrenz aus dem Porsche-Lager zu tun. Das WEC-Duo Christensen/Lietz, das beim Auftakt Rang zwei eingefahren hatte, wurde separiert. In Spa teilt sich Richard Lietz den 911er mit der Startnummer 92 mit Fred Makowiecki, im Schwesterauto #91 feiert Porsche-Youngster Sven Müller sein WM-Debüt an der Seite von Kévin Estre. Stefan Mücke und Darren Turner haben, wie auch in Le Mans, Rob Bell mit im #97 Aston Martin.

Die GTE-Am-Kategorie hat kurzfristig Zuwachs erfahren: AF Corse bringt einen weiteren Ferrari 458 für Duncan Cameron, Matt Griffin und Alexander Mortimer an den Start. Die Corvette von Larbre mit Poulsen, Ruberti und Roda dürfte wegen des gewaltigen Motorsounds wieder zu den Lieblingen der Fans in Belgien gehören. Die Silverstone-Sieger Dalla Lana, Lamy und Lauda im Aston Martin gehören auch in Spa zu den Favoriten auf den Klassensieg.

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