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Saison in Salzburg

Die Bedingungen beim „Historic Grand Prix“ um den 6. Mozartpreis konnten besser nicht sein. Die Rennen am Salzburgring boten Motorsport vom Feinsten.

Perfektes Wetter, rund sechstausend begeisterte Zuschauer, ein riesiges Starterfeld und sehenswerte Rennen lieferten beim zehnjährigen Histo-Cup-Jubiläum das erwartete Spektakel und sorgten für beste Stimmung auf und abseits der Rennstrecke.

Schon das Training und die anschließenden Qualifikationsläufe am Samstag ließen einiges erwarten. Allen voran die ersten Rennen im Histo-Cup nach Anhang K und in der STW bis Baujahr 1981.

Histo-Cup nach Anhang K – 1. Rennen

Ein Spektakel der besonderen Art lieferten sich auch am Salzburgring die Piloten in der Klasse bis 2.000 ccm nach Anhang K. Poleposition-Mann Jürgen Stockmar, Martin Sahl (beide auf Ford Escort BDA) sowie Elmar Eifert (BMW 2002 ti) und Kurt Ploier (BMW 320-4) lieferten sich während des gesamten Rennens einen atemberaubenden Vierkampf. Oftmalige Positionswechsel, sehenswerte Rad-an-Rad-Duelle und herzerfrischende Windschatten-Fahrten veranlassten die tausenden Zuschauer rund um den Ring zu andauernden Jubelstürmen.

Sahl überquerte die Ziellinie zwar knapp vor Ploier, aber aufgrund von Überholmanövern während einer Gelbphase wurden beide aber von der Rennleitung am Ende des Laufes für den Rest des Tages disqualifiziert. Alexander Fojtik und Andreas Stich (beide auf BMW 2002 tii) konnten diesmal nicht mit der Spitze mithalten. Christian Schallenberg, ebenfalls BMW 2002, steckte lange Zeit hinter Mustang-Pilot Georg Böhringer fest und musste kurz vor Schluss wegen kaputter Bremsen aufgeben.

Tolles Detail am Rande: Der BMW 2002 von Fojtik hatte am Samstag einen Motorschaden. Die junge Mechaniker-Truppe schaffte aber über Nacht das Unmögliche und reparierte nicht nur das Triebwerk, sondern tauschte darüber hinaus auch gleich noch das Getriebe. Die Teile wurden von „Rennprofessor Stöger“ – vom Team Castrol Classic geliefert.

In der Klasse bis 1.600 ccm schaffte Willibald Theussl (Lotus Elan) einen souveränen Start-Ziel-Sieg, Platz zwei geht an Dieter-Karl Anton (Alfa Romeo GTA) gefolgt von Andreas Wechselberger (Alfa Romeo Giulia S).

Den Gesamtsieg holte sich erwartungsgemäß Paul Koppenwallner, der seinen aufregenden Huffaker Genie als Erster über die Ziellinie steuerte. Platz zwei sicherte sich Norbert Lenzenweger (BMW 3,5 CSL), Dritter wird Michael Sares vor Constantin Kletzer (beide Porsche 911 RS).

Wegen eines hängen gebliebenen Gasseiles an seinem BMW 3,5 CSI musste Sami Hamid wie schon in Brünn frühzeitig aufgeben, kurze Zeit später erwischte es Heinz Kartas (Opel Kadett GTE) und Michael Putz (BMW 2002 ti). Letzterer ist dem Opel Piloten in Heck gefahren. Ebenfalls nicht im Ziel: Peter Dubsky (Chevrolet Corvette) und Thomas Schütz (Renault 5 Alpine).

Histo-Cup STW – 1. Rennen

Der Trainingsschnellste, der Burgenländer Heinz Janits, zeigte – dank Hubraum und PS-Zahl - von Beginn an, wer Herr am Ring ist. Er fuhr wie schon vor zwei Wochen in Brünn ein fehlerfreies Rennen, distanzierte dabei fast die gesamte Konkurrenz mit seiner bärenstarken AC Cobra um eine Runde und landete einen nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg.

Hinter Janits boten Christian Neunemann (Porsche 911 RS), Christian Schneider (Alfa Romeo GTV 6) und Willi Nemetz (BMW 2002) einen spektakulären Dreikampf mit ständigen Positionswechseln und engen Windschatten-Duellen. Im Ziel hatte Neunemann schließlich die Nase hauchdünn vor Schneider und Nemetz. Auch Thomas Wöhr (VW Käfer) und Heinz Bethke (Alfa Romeo GTA) duellierten sich lange Zeit Spiegel-an-Spiegel, ehe der gewohnt solid fahrende Karl Böhringer mit seinem Holbay Ford Escort RS 2000 das Duo sprengte und am Ende den soliden sechsten Gesamtrang belegte.

Überzeugend auch die Vorstellung von Franz De Bettin. Er musste wegen technischer Probleme an seinem VW Käfer zwar aus der Box starten, zeigte dabei aber viel Herz und pflügte sehenswert durchs Feld. Das Resultat: Ein beachtlicher neunter Platz im Gesamtklassement nach hartem Kampf mit Hubert Färber (Mercedes 450 SLC).

Pech hatten Dietmar Oberdorfer (Alfa Romeo Giulia S), Martin Wagner (Porsche 924 GTR), Stefan Wallner (BMW 320), Helmut Petereder und Toni Seemeier (VW Käfer), Norbert Müller (Alfa Romeo GTV), Roland Spazierer (Ford Capri 1600 GT) und Martin Niedertscheider (Porsche 911 RS). Alle mussten wegen technischer Probleme ihre Boliden frühzeitig abstellen.

Young-Timer – 1. Rennen

Ein sehenswertes Feld mit zahlreichen und traditionsreichen Fahrzeugen aus den unterschiedlichsten Epochen erlebten die Zuschauer beim Young-Timer-Rennen. Richard Weber auf seinem BMW M3 – er pilotiert einen ehemaligen DTM-Boliden – lieferte sich mit Porsche-935-Pilot Dirk Torwesten ein begeisterndes Duell vom Start bis ins Ziel. Etwas weiter dahinter lieferten sich Gerhard Jörg (Chevrolet Corvette), Alfred Berger (Porsche 964), Gerhard Wiesenauer (BMW M3) sowie Gerhard Knabe (Porsche 964 RSR) einen spannenden Vierkampf.

Gelungen auch der Auftritt von Christian Clerici. Der Ford-Sierra-Cosworth-Pilot duellierte sich lange Zeit mit Marken-Kollege Lenny Swennen, ein Defekt am Cosworth von Swennen zwang den Wiener aber bald zum Aufgeben. Von hinten schlich sich dann zwar noch Martin Weber (BMW M3 E36) verdächtig nahe an Clerici heran, mit viel Kampfgeist und einer runden Linie konnte Clerici den knappen Vorsprung aber bis ins Ziel retten.

BMW 325-Challenge – 1. Rennen

Jede Menge Spannung, knappe Entscheidungen und harte Positionskämpfe erlebten die Zuschauer beim ersten Rennen in der BMW 325 Challenge (Gruppe A). Michael Steffny, Michael Hollerweger und Dietmar Lackinger lieferten herzerfrischende Windschatten-Duelle, knapp gefolgt von Franz Grassl und Klaus Möst. Erst als Michael Steffny wegen eines Drehers in der engen Schikane nach Start/Ziel weit zurück fiel, war der Weg zum Sieg für Michael Hollerweger frei. Im Zuge der Steffny’schen Aufholjagd kam es schließlich zum Duell mit Sohnemann Georg – mit dem besseren Ende für den Vater.

Für Aufsehen sorgte ein Ausrutscher von Dominik Lenzenweger, der seinen 325er im Drift zwar gekonnt abfängt, die Leitplanken aber dennoch leicht touchiert, das Rennen aber fortsetzen kann und am Ende einen soliden siebenten Platz belegt. Wegen Motorproblemen an seinem 325er musste dagegen Peter Eissner frühzeitig aufgeben.

In der Gruppe N sah es lange Zeit nach einem Sieger namens Veljko Ciric aus. In einem rundenlangen und engen Zweikampf drehte Herbert Leitner jun. gegen Ende des Rennens den Spieß aber noch um und überquerte die Ziellinie als Erster. Platz drei holt sich George Komaretho.

Besonders erfreulich Für Herbert Leitner jun. und George Komaretho, hatten doch beide den Mega-Crash in Brünn. Herbis BMW wurde von seinem Team, unter der Leitung von Herbert sen., völlig neu aufgebaut und der Komaretho BMW musste auf die Richtbank von Giovanni Kraft. Die Podiumsplätze wurden den Helfern freudig gewidmet!

Histo-Cup Anhang K – 2. Rennen

Im zweiten Rennen konnte der überlegen führende Paul Koppenwallner seinen Triumph vom Vormittag aufgrund eines Technik-Problems an seinem markanten Huffaker Genie nicht wiederholen. Frei von Problemen war diesmal dafür Sami Hamid, der seinen BMW 3,5 CSI im vorderen Teil des Gesamtfeldes platzieren konnte.

Ganz vorne landete der souverän fahrende Norbert Lenzenweger, wie Hamid auf einem BMW 3,5 CSI unterwegs. Platz zwei sichert sich Michael Sares (Porsche 911 RS), gefolgt von Constantin Kletzer, ebenfalls auf einem wunderschönen Porsche 911 RS.

In der Klasse bis 2.000 ccm dezimierte sich das Starterfeld schon vor dem zweiten Lauf. Neben den disqualifizierten Piloten Martin Sahl (Ford Escort BDA) und Kurt Ploier (BMW 320-4) konnten auch Christian Schallenberg wegen Bremsproblemen an seinem BMW 2002 und Elmar Eifert (BMW 2002 ti) nicht am Rennen teilnehmen. Damit war der Weg für Jürgen Stockmar (Ford Escort BDA) frei, der vom Salzburgring einen vorher wohl nicht erwarteten Doppelsieg mit nach Wien nehmen konnte.

Einen nie gefährdeten zweiten Platz sicherte sich der immer besser in die Gänge kommende Histo-Cup-Gesamtsieger Andreas Stich (BMW 2002 ti). Heinz Kartas (Opel Kadett GTE) nützte die Gunst der Stunde und eroberte einen knappen, aber verdienten dritten Platz vor dem ebenfalls stark fahrenden Michael Putz (BMW 2002 ti). Pech hatte Andreas Fojtik, der sich mit seinem BMW 2002 ti bereits in der ersten Runde, vor dem zahlreichen Publikum ins Kiesbett drehte und das Rennen nicht mehr fortsetzen konnte.

Histo-Cup-Rookie Thomas Sintler (Klasse bis 1.600 ccm) schaffte aufgrund der Ausfälle von Andreas Wechselberger und Jürgen Pippig (beide auf Alfa Romeo Giulia S) einen guten zweiten Platz hinter einem wieder einmal sensationell fahrenden Dieter-Karl Anton (Alfa Romeo GTA).

Histo-Cup STW – 2. Rennen

Wie schon im ersten Rennen am Vormittag lässt Heinz Janits mit seiner AC Cobra in der STW auch im zweiten Lauf nichts anbrennen (außer vielleicht seine Reifen bei einem Burnout zu Beginn der Einführungsrunde!) und rast zu einem nie gefährdeten Start-Ziel- und zugleich Doppel-Sieg beim Rennen am Salzburgring. Das Feld rückte während einer längeren Pace-Car-Phase aufgrund eines Unfalles von Mercedes-450-SLC-Pilot Hubert Färber wieder enger zusammen, Tschu Tschu Wallner spielte kurzzeitig „Reserve Safety Car“!

Nach dem Start waren die Verfolger hinter Kollegen 4-tinger eingeklemmt, ehe die grüne Fahne Christian Neunemann und Christian Schneider befreiten. musste wegen technischer Probleme an seinem BMW 2002 aber bald alle Hoffnungen begraben und das Rennen aufgeben.

Aber auch der knappe Dreikampf zwischen Heinz Bethke (Alfa Romeo GTA), Franz De Bettin (VW Käfer) und Routinier Karl Böhringer (Holbay Ford Escort RS 2000) begeisterte die Massen. Neben Nemetz hatten übrigens auch Lutz Fischer (VW Käfer Cup), Norbert Müller (Alfa Romeo GTV) und Stefan Wallner (BMW 320) ihre liebe Not mit technischen Defekten an ihren Fahrzeugen.

Young-Timer – 2. Rennen

Hochwertigen Rennsport mit ebenso herrlichen wie mächtigen Boliden bescherte den Zuschauern auch der zweite Lauf bei den Youngtimern. Wie schon im ersten Rennen erlebten die Zuschauer einen extrem engen und harten Dreikampf zwischen dem späteren Sieger Richard Weber (BMW M3 E30), Gerhard Knabe (Porsche 964 RSR) und Dirk Torwesten (Porsche 935).

Überaus eng auch der Kampf dahinter: Ossi Jenewein und Stefan Ertl (beide auf einem Porsche 964). Noch knapper wurde es dahinter: Denn mit Alfred Berger, Gerald Fischer, Roger Jahnig, Gerhard Jörg und Gustl Schmid lagen nicht weniger als fünf Piloten innerhalb von nur gut drei Sekunden.

Christian Clerici (Ford Sierra Cosworth) schaffte nach solider Leistung den guten zwölften Gesamtrang, sein direkter Konkurrent Lenny Swennen (er pilotiert ebenfalls einen Sierra Cosworth) musste wie schon im ersten Rennen nach wenigen Runden mit technischen Problemen aufgeben.

BMW 325-Challenge – 2. Rennen

Das zweite Rennen in der BMW 325 Challenge war geprägt von harten Zweikämpfen, tollen Drifts, dem einen oder anderen Ausritt sowie jeder Menge herrlicher Überholmanöver. Die Hauptprotagonisten in der Gruppe A: Lokalmatador Michael Steffny und der entfesselt auftrumpfende Dominik Lenzenweger. Der führte lange Zeit das Rennen an, ehe die Routine von Steffny zum Tragen kam und er den jungen Oberösterreicher gekonnt überholte und die Führung bis zum Schluss – trotz einiger sehenswerter Attacken von Lenzenweger jun. – nicht mehr aus der Hand gab.

Zu Beginn des Laufes konnte auch Georg Steffny noch gut mithalten, ehe Franz Grassl (belegte dank eines feinen Überholmanövers an Lenzenweger noch den zweiten Platz hinter Michael Steffny) und später auch Michael Hollerweger sowie Dietmar Lackinger und Klaus Möst an ihm vorbeizogen. Toll auch die Aufholjagd von Peter Eissner. Vom letzten Platz startend, schaffte der Wiener am Ende sogar den soliden zehnten Gesamtrang.

In der Gruppe N sorgte Patrick Müllauer für einen spektakulären Dreher. Er konnte das Rennen aber wieder aufnehmen. Den Sieg in der Gruppe N sichert nochmals Herbert Leitner jun. Diesmal vor Michael Brunner und Markus Eckerstorfer. Was für eine Belohnung nach 10 Tagen harter Arbeit für das Team Leitner.

Weitere Termine 2007

01. – 03. Juni, Pannoniaring (H)
29. – 30. Juni, Eurospeedway Lausitz (D)
03. – 05. August, Hockenheimring (D)
14. – 16. September, Hungaroring (H)
28. – 30. September, Motodrom Monza (I)
12. – 13. Oktober, Automotodrom Brno (CZ)

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