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Bericht nach Etappe 2

Peugeot verteidigt seine Dreifachführung mit Panizzi, Grönholm und Burns, Mäkinen (Subaru) out - Harrach Gr.N-6.

Bernhard Eder

Alles Peugeot, oder was?

Die Korsika-Rallye 2002 ist zur einseitigen Angelegenheit geworden: wie schon am Freitag weisen die Resultatslisten auch nach Ende der 2. Etappe eine Dreifachführung für Peugeot aus - Panizzi vor Grönholm und Burns, alles wie gehabt.

Nach dem Ausfall Tommi Mäkinen´s (Subaru) auf SP 10 haben die Löwen nur noch einen Gegner zu fürchten - den Technikteufel. Falls die Peugeot-Werkscracks ihre Autos heil ins Ziel bringen, werden sie am Sonntag auf dem Podium unter sich sein - der viertplatzierte Philippe Bugalski (Citroen) liegt bereits knapp eine Minute hinter dem Dritten Burns.

Mixed Emotions im Lager der Österreicher: Achim Mörtl (Peugeot 206 WRC) bleibt bereits auf der Eröffnungs-SP des Tages mit Kupplungsschaden liegen. Mehr Glück hat Beppo Harrach im Mitsubishi Lancer Evo VI: der WM-Debütant belegt nach solider Leistung den 6. Zwischenrang der Gruppe N, das ist Rang fünf der Gr.-N-WM-Wertung, da der auf Rang drei liegende Jean-Marie Santoni nicht für die Gruppe-N-WM genannt hat.

Peugeot: 1. Panizzi, 2. Grönholm, 3. Burns - das Podium in Löwen-Hand...

Fünf der sieben SP´s des Tages gehen bei nasser Strecke auf das Konto von Peugeot - die Löwen sind auch auf der 2. Etappe der Korsika-Rallye eine Klasse für sich, am Schlusstag sollte Panizzi, Grönholm & Burns eigentlich nichts mehr passieren.

Gilles Panizzi im Etappenziel: "Die heutigen Ergebnisse haben die Stärke des Peugeot bei nassen Bedingungen bestätigt. Ich habe seit Jahren im Regen nicht mehr so stark attackiert wie heute. Mein Auto war perfekt."

Marcus Grönholm gesteht einen kleinen taktischen Fehler ein: "Ich hatte nicht damit gerechnet, dass der Regen anhält. Deshalb habe ich die Abstimmung erst vor den letzten drei Prüfungen auf die nasse Strecke angepasst und die Einstellungen von Differenzialen, Stabilisatoren und Motorelektronik verändert. Danach war das Fahrverhalten viel besser."

Auch Richard Burns ist mit seinem Arbeitstag nicht hundertprozentig zufrieden: "Wir hatten für die erste Prüfung des Tages die falsche Reifenwahl getroffen und sind dadurch kurzfristig einen Platz zurück gefallen. Doch danach war unsere Auswahl optimal und wir kamen wieder auf Platz drei vor."

Fazit von Sportdirektor Corrado Provera: "Ich bin sehr zufrieden und glaube, dass wir gewinnen können. Alle drei Fahrzeuge sind technisch makellos. Lediglich nach den drei Prüfungen, die hintereinander ohne Service gefahren wurden, klagten die Fahrer über nachlassende Bremsen. Das ist allerdings nach 56 WP-Kilometern nicht ungewöhnlich."

Ford: 5. McRae, 6.Sainz, 11. Märtin - brav, mehr nicht...

Colin McRae und Carlos Sainz liefern bei der Korsika-Rallye bislang ein Spiegelbild der heurigen Saison - solide, aber im Kampf um den Sieg hat das Team von Malcolm Wilson auch auf der Mittelmeerinsel nichts mitzureden. Die Ford-Asse schaffen zwar einige gute Teilzeiten, gegen die Konkurrenz von Peugeot ist man allerdings chancenlos. Und auch Citroen-Privatier Philippe Bugalski ist inzwischen an McRae und Sainz vorbeigezogen.
Im einsetzenden Regen zu Beginn der 2. Etappe greift das Ford-Team vorerst zu den falschen Pneus. Auf den folgenden SP´s läuft´s dann besser, gegen Ende der Etappe muss Carlos Sainz - wieder aufgrund von Reifenproblemen - Bugalski und Colin McRae vorbeiziehen lassen, McRae schafft mit der zweitschnellsten Zeit auf SP 12 einen versöhnlichen Tagesabschluss.

Der Schotte im Ziel über seinen Arbeitstag: "Wir müssen herausfinden, warum unser Paket auf nasser Piste funktioniert, im Trockenen aber weniger gut. Wenn die Bedingungen so bleiben wie zuletzt (nass, d. Red.), können wir Bugalski noch einholen - auf trockener Strecke wird es morgen allerdings eng."

Subaru: 7. Solberg, Mäkinen out - kein guter Tag...

So gut der Tag für das Subaru-Team beginnt, so schlecht geht er zu Ende. Auf der ersten SP des Tages beweisen Tommi Mäkinen und Petter Solberg bei einsetzendem Regen ein glückliches Händhcne punkto Reifenwahl und setzen sich mit den schnellsten Zeiten auf die Zwischenränge drei bzw. fünf.

In weiterer Folge läuft´s dann allerdings auf nasser Piste nicht mehr so prächtig: Petter Solberg verliert aufgrund zweier Reifenschäden wertvolle Zeit, fällt auf Rang sieben zurück. Noch schlimmer erwischt es Tommi Mäkinen: der Finne rutsch auf der drittletzten SP des Tages von der Strecke, muss mit defekter Radaufhängung aufgeben.

Der zerknirschte Ex-Weltmeister: "Auf SP 10 sind wir auf einem großen nassen Fleck ausgerutscht, der unter den Bäumen unmöglich zu erkennen war. Wir waren nur noch Passagiere. Ich habe noch zu korrigieren versucht, aber wir sind dann in eine Felsen gekracht, dabei brach die linke Hinterradaufhängung. Ich bin sehr enttäuscht."

Resümee von Petter Solberg: "Kein sehr guter Tag heute. Ich war schon bis auf Platz vier nach vor gekommen, hatte dann aber einiges an Pech. Die zwei Reifenschäden haben mich zurückgeworfen. Morgen werde ich versuchen, die beiden Fords vor mir noch zu überholen..."

Mitsubishi, Hyundai, Skoda: Delecour (8.), Schwarz (9.) und Gardemeister (14.) sind die Besten ihrer Teams

Die "zweite Liga" der Werksteams mit Mitsubishi, Hyundai & Skoda bringt ihre Spitzenpiloten im Vergleich zu gestern ein klein wenig nach vor - Francois Delecour (Mitsubishi) nach einem soliden zweiten Tag auf Rang acht, Armin Schwarz (Hyundai) immerhin schon Neunter. Und auch der beste Skoda-Pilot, Toni Gardemeister, um drei Ränge besser platziert als nach Etappe eins, der Finne ist 14.

Alle drei genannten Piloten zeigen sich mit dem Verlauf der 2. Etappe zufrieden. Francois Delecour: "Wir machen langsame Fortschritte, was das Set-Up betrifft. Bei einigen SP´s bin ich sehr vorsichtig gefahren, weil ich befürchtete, dass meine Reifen nicht halten würden, aber es hat alles gepasst."

Armin Schwarz: "Heute war´s ganz o.k.- wir haben die richtigen Reifen für die mittleren drei SP´s gewählt. Der Dreher auf SP 6 geht auf meine Kappe, ich war auf der Handbremse ein bisschen zu optimistisch. Wir lernen hier sehr viel."

Schließlich noch Toni Gardemeister: "Ich bin auf den mittleren drei SP´s etwas zu vorsichtig gefahren, da ich befürchete, dass die Reifen nicht halten. Dem war aber nicht so, ich hätte ruhig etwas mehr riskieren können."

Die Österreicher: Mörtl out, Harrach auf WM-Punktekurs

Kein Glück am 2. Tag der Korsika 2002 für Achim Mörtl: der Kärntner muss bereits nach einem Kilometer der Eröffnungs-SP mit Kupplungsdefekt w.o. geben. Achim ist wegen des frühzeitigen Ausfalles enttäuscht, jedoch nicht entmutigt.

"Ich bin richtig verärgert, da wir gestern im Trockenen gute Zeiten ablieferten und auch das Schlechtwetter-Setup für den heutigen Tag optimal vorbereiteten. Alles, was wir jetzt noch tun können, ist positiv in die Zukunft schauen, insbesondere auf die nächste Rallye in Spanien".

Besser läuft´s für WM-Debütant Beppo Harrach, der den sechsten Zwischenrang der Gruppe N - das ist Rang fünf in der Gruppe-N-WM-Wertung (Santoni kann nicht punkten!) - belegt. Dementsprechend positiv das Fazit Harrachs: "Mit dem heutigen Tag können wir zufrieden sein."

"Wir haben einige Plätze auf der Strecke gutgemacht und keine schwerwiegenden Fehler fabriziert. Langsam gewöhn´ ich mich an den WM-Rhythmus. Besonders freut mich, dass wir auf der 12. SP noch die Italiener Marrini/Sandroni überholen konnten. Wir waren auf der letzten SP sogar 5.-Schnellste. Das ist ok! Aber das Ergebnis ist sekundär. Wir wollen lernen, lernen und morgen unbedingt das Ziel in Ajaccio sehen."

Resultate, Fotos und alle Infos rund um die Korsika-Rallye finden Sie in der Menüleiste rechts.

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