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Etappe 1: Doppelführung für die Löwen

Peugeot ist in Schweden bislang das Maß der Dinge: Marcus Grönholm führt vor Harri Rovanperä - Colin McRae (Ford) als Dritter bester Nicht-Löwe, Mäkinen out.

Bernhard Eder

Peugeot: 1. Grönholm, 2. Rovanperä, 13. Burns

Peugeot kann mit dem bisherigen Verlauf der Schweden-Rallye mehr als zufrieden sein: Doppelführung durch Marcus Grönholm und Harri Rovanperä an, der Vorsprung der beiden Finnen auf die Konkurrenz beträgt bereits mehr als 40 Sekunden.

Marcus Grönholm gibt sich im Etappenziel über seine Führung erstaunt: "Es war kein einfacher Tag, denn ich bin mit Startnummer fünf in die Rallye gegangen und musste mit Neuschnee auf der Strecke kämpfen. Die Fahrer nach mir – darunter auch Harri Rovanperä – hatten einen Vorteil. Deshalb bin ich sehr überrascht über mein gutes Resultat."

Harri Rovanperä strahlt ob seines guten Zwischenresultats: "Ich bin zufrieden. Wir haben von unserer späten Startposition profitiert, außerdem war unsere Reifenwahl perfekt. Allerdings hatte ich auf den letzten beiden Prüfungen einen kleinen Defekt am Gaspedal, das hat einige Sekunden gekostet."

Weniger glücklich Richard Burns, den ein Ausritt auf Platz 13 zurückwirft: "Der Unfall war mein Fehler. Wir haben uns gedreht und sind an einer schnellen Stelle in eine Schneebank gerutscht. Daraufhin war die Frontpartie mit Schnee verstopft. Weil die Motortemperatur anstieg und wir keinen Motorschaden riskieren wollten, haben wir angehalten und den Schnee entfernt."

Fazit von Sport-Direktor Corrado Provera: "Es war ein guter Tag für Peugeot. Wir liegen mit zwei Autos an der Spitze. Weniger als eine Sekunde trennt Marcus und Harri. Wir werden heute keine Teamorder aussprechen, denn beide Fahrer wissen, was sie zu tun haben: Sie müssen kämpfen und gleichzeitig ihre Autos ins Ziel bringen."

Ford: 3. Colin McRae, 8. Sainz

Für Ford verläuft der erste Tag der Schweden-Rallye zufriedenstellend. Nach Markko Märtin´s Shakedown-Missgeschick vom Donnerstag geht man zwar personell geschwächt an den Start, heute bleibt das Team von Troubles aller Art dafür weitgehend verschont. Colin McRae (3.) und Carlos Sainz (8.) spulen einen mehr oder minder problemfreien ersten Tag ab, auch Gastfahrer Janne Tuohino, der die Etappe auf Rang neun beendet, liefert eine ordentliche Leistung.

Colin McRae erweist sich auf der Eröffnungsetappe als der stärkere der beiden Ford-Werks-Stars, der Schotte ist auf vier von fünf SP´s schneller als Sainz, fährt auf der letzten Prüfung des Tages sogar Bestzeit. Mit seinem Rückstand von 41.5 Sekunden ist McRae im Kampf um den Sieg jedenfalls noch nicht abzuschreiben. Besonders hoch einzuschätzen ist die Leistung der Ford-Asse auch darum, weil sie mit den ungünstigen Startnummern drei und vier erzielt wurde...

Subaru: 6. Solberg, Mäkinen out

Katzenjammer bei Subaru: Tommi Mäkinen, in Monte Carlo bei seinem Impreza-WM-Debüt noch triumphaler Sieger, ist nicht mehr mit von der Partie. Big Mäk muss auf SP 4 aufgeben, nachdem er sich bei einem Ausritt den Kühler ruiniert hat - der Motor des Impreza erhitzt sich auf etwa 140 Grad Celsius...

Big Mäk schildert sein Missgeschick: "Wir haben eine Kurve etwas extrem geschnitten und sind in eine der großen frischen Schneewechten gefahren. In der Folge haben wir unser Tempo nicht verlangsamt, weil alles in Ordnung schien. Aber offenbar ist Schnee in den Kühler gekommen, der Motor hat überhitzt und rapide an Leistung verloren, wir mussten schließlich aufgeben."

Kleiner Trost: schon vor seinem Ausfall rangierte Mäkinen nur unter "ferner liefen". Mit Startnummer eins war auf den schwedischen Neuschneepisten kein Staat zu machen, der Ex-Weltmeister verlor ohne gröberen Fahrfehler ca. eine halbe Minute pro SP. Die Subaru-Hoffnungen ruhen jetzt auf den Schultern von Petter Solberg, der den Tag auf Rang sechs beendet - eine durch und durch solide Vorstellung des 27-jährigen Norwegers.

Mitsubishi: 4. Paasonen, 11. Alister McRae, 57. Delecour

Mixed Emotions bei Mitsubishi: Gastfahrer Jani Paasonen fährt eine sensationelle erste Etappe, der Finne beendet den Tag auf dem hervorragenden vierten Platz, liegt nur 53.6 Sekunden hinter Leader Marcus Grönholm. Beeindruckend die Konstanz Paasonen´s, der alle fünf SP´s in den Top-Ten beendet.

Mittelprächtig läuft´s für Alister McRae: der Schotte beginnt stark, liegt nach 2 SP´s an siebter Stelle, kann die Pace aber nicht ganz halten und ist schließlich zu Feierabend auf Rang 11 zu finden. Rabenschwarzer Tag für Francois Delecour: den Franzosen kostet ein Unfall auf der letzten SP des Tages fast zwanzig Minuten - aus der Traum vom Spitzenresultat.

Hyundai: 5. Loix, 7. Kankkunen, 35. Schwarz

Hyundai kann mit dem ersten Tag der Schweden-Rallye mehr als zufrieden sein. Freddy Loix schafft es in die Top-Sechs, und das mit seinem vom Monte-Carlo-Unfall immer noch lädierten Bein. Nach gemächlichem Beginn (SP1: Rang 19!) arbeitet sich der Belgier bis an die fünfte Stelle nach vor.

Zwei Ränge hinter Loix finden wir Alt-Star Juha Kankkunen auf dem 7. Platz, der Finne spielt bei den schwierigen Streckenverhältnissen seine ganze Routine aus. Pech für Armin Schwarz: der Deutsche kann sich nach einem Unfall (SP 4) seine Ambitionen auf einen Spitzenplatz abschminken - Zwischenrang 35!

Citroen: 29. Loeb, 46. Radström

Die Hoffnungen Citroens, sich in Schweden für die Monte-Niederlage zu revanchieren, sind schon nach 3 SP´s zunichte gemacht: beide Fahrer verlieren durch Ausritte viel Zeit, Thomas Radström erwischt´s sogar zweimal (SP´s zwei und drei). Der Schwede, im Vorjahr noch Zweiter bei seiner Heimrallye, liegt nach dem ersten Tag an enttäuschender 46. Stelle - Rückstand: mehr als acht Minuten.

Sebastien Loeb geht´s etwas besser, der Franzose hat "nur" einen Unfall zu verzeichnen, verliert dabei an die vier Minuten. Zusätzlich zu diesem Missgeschick bremst den Monte-Zweiten seine ungünstige Startnummer - Loeb ist auch vor seinem Zwischenfall nur 23. Stelle zu finden, im Zwischenklassement nach dem 1. Tag belegt der Citroen-Jungstar den 29. Rang.

Skoda: 12. Eriksson, 15. Gardemeister, 18. Blomqvist

Für Skoda verläuft die erste Etappe ohne gröbere Probleme ab, die Tschechen haben es allerdings nicht geschafft, aus ihren günstigen höheren Startnummern Profit zu schlagen. Bester des Skoda-Trios ist Kenneth Eriksson auf dem 12. Platz, drei Ränge vor seinem Teamkollegen Toni Gardemeister. Weitere drei Plätze zurück liegt Altmeister und Publikumsliebling Stig Blomqvist im dritten Octavia WRC.

Resultate und Fotos finden Sie in der rechten Navigationsleiste.

Finnisch-Französische Festspiele...

Peugeot dominiert die erste Etappe der Schweden-Rallye 2002. Vom ersten Kilometer weg liefern sich Marcus Grönholm und Harri Rovanperä ein Duell um die Spitzenposition, die Führung wechselt hin und her. Im Etappenziel liegt schließlich Grönholm um den Hauch von neun Zehntelsekunden vorne.

Auf Rang drei behauptet sich Colin McRae (Ford), Rückstand: 41.5 Sekunden. Der Schotte gibt auf SP5 mit Bestzeit ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Die Top-Sechs werden von Paasonen (Mitsubishi), Loix (Hyundai) und Solberg (Subaru) komplettiert. Vor allem Paasonen und Loix profitieren von ihren günstigen höheren Startnummern - die ersten Autos auf der Strecke, wie Mäkinen, Loeb, Sainz oder McRae fungieren nach den massiven Schneefällen der letzten Tage quasi als Schneepflug...

Nicht mehr mit von der Partie bzw. weit zurück eine Reihe von Favoriten: Tommi Mäkinen beschädigt auf SP 4 bei einem Ausritt den Kühler seines Impreza WRC, muss aufgeben, Weltmeister Richard Burns (Peugeot) rettet sich mit einem ähnlichen Problem (auf SP 3) ins Ziel. Keine Chance auf Spitzenplätze mehr für das Citroen-Duo Radström & Loeb: die beiden Geheimfavoriten werden durch Unfälle auf Plätze jenseits der Top-Zwanzig zurückgeworfen.

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Rallye WM Schweden 01. - 03.02.2002

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