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Etappe 2: Perfekte Peugeot-Performance

Grönholm und Rovanperä (beide Peugeot) behaupten ihre Spitzenpositionen, Sainz, Loix, Burns und Eriksson komplettieren die Top-Sechs.

Bernhard Eder

Peugeot: 1. Grönholm, 2. Rovanperä, 5. Burns

Peugeot fährt bei der Schweden-Rallye 2002 in einer eigenen Liga. Die Löwen belegen die Ränge eins, zwei und fünf, ein Dreifach-Triumph ist durchaus noch im Bereich des Möglichen. Auf der zweiten Etappe ist Marcus Grönholm der klar stärkste des Peugeot-Trios, der Ex-Weltmeister erzielt in seinem 206er-WRC auf fünf der sechs Prüfungen die Bestzeit und verfügt nun über 50 Sekunden Vorsprung auf Vorjahrssieger Harri Rovaperä.

Im Etappenziel gibt Grönholm zu Protokoll: "Der Tag ist perfekt verlaufen. Auf den Prüfungen sieben bis neun habe ich attackiert, um meinen Vorsprung weiter auszubauen. Ich bin zuversichtlich, dass wir morgen den Sieg für Peugeot holen können. Nur ein technischer Defekt kann uns noch stoppen."

Harri Rovanperä betont, dass auf der letzten Etappe keine Stallorder vonnöten sein wird: "Der Kampf ist vorbei, Marcus war deutlich schneller als ich. Ich werde nicht attackieren, mein Rückstand ist zu groß."

Zufrieden mit seinem Arbeitstag gibt sich Richard Burns: "Wir haben am Morgen die Differenzialeinstellungen verändert. Danach war das Fahrverhalten stabiler und das Auto lenkte besser ein. Die Bedingungen waren extrem schwierig: Teilweise brach das Eis, es waren tiefe Rillen in der Strecke. Insgesamt bin ich mehr als zufrieden und komme immer besser mit meinem Auto klar. Mein Ziel ist, auf der letzten Etappe noch weiter nach vorn zu fahren."

Fazit von Sport-Direktor Corrado Provera: "Wir sind alle sehr zufrieden. Auch am Sonntag wird es keine Stallorder geben. Marcus und Harri wissen selbst, dass ein Zweikampf sinnlos ist. Beide wollen die maximalen Punkte für sich und Peugeot erringen. Richard Burns macht einen guten Job. Ihm fehlt nur noch eine halbe Sekunde auf Platz vier."

Ford: 3. Sainz, 11. Colin McRae

Nach Colin McRae´s SP-Sieg zum Auftakt der 2. Etappe keimt bei Ford die Hoffnung auf, das Peugeot-Duo an der Spitze vielleicht doch noch abfangen zu können. Doch schon auf der 2. SP des Tages wird man jäh aus allen Träumen vom Schweden-Sieg gerissen - ein gebrochenes Rad wirft den Schotten hoffnungslos zurück.

Colin McRae schildert sein Malheur: "Das Auto war im Kurvenausgang, schlitterte ein wenig, aber wir waren noch auf der Straße. Dann hörten wir einen Knall, und das Rad war in Stücke gebrochen. Wir fuhren noch einen Kilometer, bis wir einen Platz gefunden hatten, wo wir das Rad wechseln konnten. Ich bin sehr enttäuscht. Morgen werden wir alles riskieren, wir haben nichts mehr zu verlieren."

Besser gelaunt natürlich Carlos Sainz, der seinem zweiten Podiumsplatz im zweiten WM-Lauf entgegenfährt: "Die Bedingungen waren heute nicht einfach. An manchen Stellen war die Strecke eisig, an manchen ist jedoch der Schotter durchgekommen. Ich bin froh, dass wir uns in der Rangliste nach vor gearbeitet haben, aber natürlich dürfen wir uns morgen auf unseren Lorbeeren nicht ausruhen."

Hyundai: 4. Loix, 9. Kankkunen, 22. Schwarz

Alle drei Accent WRC´s noch mit von der Partie, Freddy Loix sogar auf dem Weg zu einer absoluten Spitzenplatzierung - bei Hyundai kann man mit dem zweiten Tag der Schweden-Rallye absolut zufrieden sein. Zwar haben Juha Kankkunen und Armin Schwarz mit Differenzialproblemen zu kämpfen - Kankkunen fällt aus diesem Grund auf Rang neun zurück -, der Accent Freddy Loix´s läuft jedoch wie geschmiert.

Ergebnis: der Belgier arbeitet sich auf Rang vier nach vor, und das trotz des Handicaps mit seinem lädierten linken Bein. Kein Wunder, dass Loix im Etappenziel bester Dinge ist: "Ich genieße diese Rallye. Der Accent kommt meinem Fahrstil entgegen, man kann ihn sehr gut übers Gaspedal steuern."

Skoda: 6. Eriksson, 16. Blomqvist, Gardemeister out

Alt, aber gut: die beiden schwedischen Veteranen in Diensten Skoda´s - Kenneth Eriksson und Stig Blomqvist -, halten die Fahnen des tschechischen Teams hoch. Der mit Abstand Jüngste des Skoda-Werksteams, Toni Gardemeister, ist dagegen nicht mehr mit von der Partie - der Finne muss auf der letzten SP des Tages nach Unfall aufgeben.

Kenneth Eriksson zeigt auf der 2. Etappe, dass er trotz seiner 45 Jahre immer noch zu absoluten Spitzenleistungen fähig ist. Absolutes High-Light: auf SP 8 muss sich Eriksson nur Marcus Grönholm geschlagen geben, fährt die zweitschnellste SP-Zeit.

Der schwedische Publikumsliebling über seine tolle Leistung: "Meine Zeit hat mich selbst ein wenig überrascht. Ich habe angegriffen, was das Zeug hält, bin einmal sogar fast rausgeflogen. Die Änderungen beim Differenzial haben das Auto in den Kurven stabiler gemacht. Ich will die weitere Rallye jetzt nur genießen und nicht auf eine bestimmte Platzierung spekulieren."

Mitsubishi: 8. Alister McRae, 17. Paasonen, 48. Delecour

Mitsubishi-Gastpilot Jani Paasonen, am Freitag Abend noch sensationell an vierter Stelle gelegen, verliert auf der zweiten Etappe entscheidend an Terrain. Ein Dreher (SP 6) und ein Ausritt (SP 7) werfen den Finnen weit zurück, Paasonen ist nur noch an 17. Stelle.

Paasonen über seine ärgerlichen Missgeschicke: "Ich habe auf SP 6 bei einer Kurve die Handbremse benützt, dabei aber vergessen, die Kupplung zu treten. Daher habe ich mich gedreht.
Dann, auf SP 7, haben wir in einer Kurve einen großen Stein gerammt, und dabei ging ein Rad in Brüche. Wir haben die SP nach Rücksprache mit dem Team zu Ende gefahren und erst dann das Rad gewechselt, dabei aber viel Zeit verloren. Ich bin sehr enttäsucht, ich wollte unbedingt in die Punkte fahren."

Die Kastanien aus dem Feuer holt Alister McRae: der Schotte liegt nach der 2.Etappe an achter Stelle, hat aber noch durchaus Chancen auf einen Top-Sechs-Platz. McRae im Etappenziel: "Ich habe Vertrauen ins Auto und werde morgen voll angreifen. Wir haben am Set Up einige kleine Änderungen vorgenommen, jetztr läuft es besser als zu Beginn."

Citroen: 19. Loeb, 53. Radström

Citroen hat zwar noch beide Autos im Rennen, für die Franzosen ist die Schweden-Rallye 2002 allerdings bereits längst gelaufen. Nach den vielen Pannen vom Freitag geht´s auch am Samstag in ähnlicher Tonart weiter. Thomas Radstrom beschädigt auf SP 7 ein Rad seines XSara WRC, kassiert zu allem Überdruss noch zwei Strafen wegen Zeitvergehen in der Servicezone... In der Geamtwertung ist Radström erst auf Rang 53 zu finden.

Ein klein wenig besser läuft´s für Sebastien Loeb: der Monte-Held zeigt mit guten SP-Zeiten, dass er vom Speed her durchaus um die Spitzenpositionen mitkämpfen hätte können, der Rückstand vom Freitag war freilich bereits zu groß. Immerhin hat Loeb den Vorstoß auf Rang 19 geschafft.

Subaru: Solberg & Mäkinen out

Das Subaru-Desaster ist perfekt: dem Top-Ergebnis von Monte Carlo (1. Mäkinen, 6. Solberg) folgt die Nullnummer von Schweden - beide Impreza WRC´s sind nicht mehr mit von der Partie. Nach Tommi Mäkinen´s Ausfall vom Freitag trifft es gleich zu Beginn der zweiten Etappe Petter Solberg - Motorschaden.

Der junge Norweger ist einigermaßen enttäuscht: "Wir hatten uns für heute vorgenommen, voll anzugreifen, weil die Streckenbedingungen für alle Piloten ziemlich gleich waren. Leider traten dann nach 18 km der ersten SP Motorprobleme auf: urplötzlich lief das Auto nur noch auf zwei Zylindern, dann ging das Ölwarnlicht an, dann war endgültig Sendepause. Mein Ausfall ist mit jenem von Tommi nicht zu vergleichen - ich bin in keine Schneewechte gefahren, es war ein reines Motorproblem."

Die Finnen werden wohl gewinnen...

Die beiden Finnen in Diensten Peugeot´s, Marcus Grönholm bzw. Harri Rovanperä, haben nach ihrer tollen Performance vom Freitag auch auf der zweiten Etappe der Schweden-Rallye 2002 keinen Zweifel aufkommen lassen, über wen der Sieg führt: nach 11 von 16 SP´s führt Grönholm 50.1 Sekunden vor Rovanperä.

Der dritte Peugeot-Sieg in Schweden en suite (2000 gewann Grönholm, 2001 Rovanperä) scheint damit fast sicher, liegt doch der Drittplatzierte, Ford-Routinier Carlos Sainz, bereits 2:21.5 Minuten hinter Leader Grönholm zurück. Pech hat das zweite Ford-Ass Colin McRae: dem Schotten bricht auf SP 7 ein Rad seines Focus, McRae verliert drei Minuten auf die Spitze und fällt weit zurück, findet sich zu Feierabend lediglich auf Rang 11 wieder.

McRae´s britischer Erzrivale Richard Burns liefert dafür eine bemerkenswerte Aufholjagd: Der Weltmeister kämpft sich von Rang 13 an die fünfte Stelle nach vor. Tolle Performance auch von Freddy Loix (Hyundai) und Kenneth Eriksson (Skoda), die nach der 2. Etappe die Ränge vier und sechs belegen. Nicht mehr mit von der Partie ist Marken-WM-Leader Subaru: nach Tommi Mäkinen´s Ausfall vom Freitag scheidet gleich zu Beginn der zweiten Etappe auch der Norweger Petter Solberg mit Motorschaden aus.

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Rallye WM Schweden 01. - 03.02.2002

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