Rallye WM Schweden 01. - 03.02.2002 | 28.01.2002
Vorschau Ford
Das Ford-Duo McRae-Sainz will das Gesetz der Serie brechen, wonach bei der Schweden-Rallye nur Skandinavier gewinnen können...
Bernhard Eder
Obwohl Schweden – was die Rallye-WM betrifft - das Jagdrevier der Skandinavier ist, darf sich Ford durchaus berechtigte Chancen auf den Sieg ausrechnen. Der Saisonauftakt in Monte Carlo mit den Rängen drei (Sainz) und fünf (McRae) war solid, und beide Ford-Piloten verfügen über die bei der Schweden-Rallye ganz besonders wichtige Routine.
Sainz belegt zwischen 1996 und 1999 viermal en suite den zweiten Platz, auch im Vorjahr war der inzwischen 39-jährige Madrilene als Dritter auf dem Podium. "Schweden ist meine Lieblings-Rallye im Kalender", verrät der Spanier. "Ich genieße es, Ski zu laufen, und unter solchen Bedingungen wie in Schweden Auto zu fahren ist irgendwie ähnlich. Es ist ein großartiges Gefühl, auf Schnee und Eis schnell unterwegs zu sein, ob nun auf Skiern oder in einem Auto."
"Als Team waren wir in Monte Carlo sehr solid, die Rallye verlief für uns zufriedenstellend. Ich denke, dass wir in Schweden genauso stark sein können. Unsere letzten Tests vor Ort verliefen sehr vielversprechend. Wir hatten bei diesen Sessions vor Weihnachten wenig Schnee, vor dem Start der Rallye wollen wir noch einiges ausprobieren. Es wartet viel Arbeit auf uns."
Colin McRae, der einen dritten Platz als bestes Schweden-Resultat aufzuweisen hat, gewann im Vorjahr sieben SP´s, war nach einem Unfall auf der 1. Etappe allerdings chancenlos und wurde letztendlich nur Neunter. Heuer, so der Schotte, möchte er aufs oberste Treppchen klettern.
"Es gibt Rallyes im Kalender, wo ich mir primär das Ziel setze, in die Punkteränge zu kommen, und solche, wo ich mir gute Chancen ausrechne, sie zu gewinnen. In Schweden gehen wir auf den Sieg los, ich denke, die Chancen stehen ganz gut."
"Ich hoffe, dass es sehr kalt sein wird und dass es viel Schnee auf der Strecke gibt. In Schweden kann man sich den einen oder anderen Fehler erlauben, bei dem man anderswo rausfliegen würde, weil die Schneebänke rechts und links der Strecke das Auto auf der Straße halten."
Sehr zuversichtlich gibt sich auch Teamchef Malcolm Wilson: "Wir waren mit unserer Leistung in Monte Carlo zufrieden. Die Fahrer haben auf die Neuentwicklungen beim Focus RS positiv reagiert, und die Performance-Steigerung war mit freiem Auge zu sehen. Wenn wir diese Leistung auch auf Schnee bringen können, denke ich, dass wir in Schweden wieder in den Punkten sein werden", so Wilson.