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Etappe 3: Peugeot fixiert den Schweden-Hattrick

Marcus Grönholm gewinnt vor Harri Rovanperä (beide Peugeot) und Carlos Sainz (Ford), Weltmeister Richard Burns im dritten Werks-Peugeot auf vier.

Bernhard Eder

Peugeot: 1. Grönholm, 2. Rovanperä, 4. Burns

Peugeot hat ihn geschafft, den Hattrick beim Winter-Rallye-Klassiker in Schweden. Nicht nur das: die Löwen degradieren die Konkurrenz mit den Rängen eins, zwei und vier beinahe zu Statisten. Damit hat Peugeot nicht nur die Führung in der Marken-WM übernommen, auch in der Fahrerwertung liegt mit Marcus Grönholm jetzt eine Löwe an der Spitze.

Grönholm strahlt im Ziel übers ganze Gesicht: "Unsere Taktik ist voll aufgegangen. Ich war schon vor dem Start sehr optimistisch und bin jetzt natürlich überglücklich, bereits in dieser frühen Saisonphase meinen ersten Sieg errungen zu haben. Was die nächsten Rallyes betrifft bin ich jetzt sehr zuversichtlich."

Harri Rovanperä muss letztendlich die Überlegenheit seines siegreichen Teamkollegen neidlos anerkennen: "Ich bin ein klein wenig enttäuscht, dass ich nicht in der Lage war, um den Sieg mitzukämpfen", so Rovanperä ein klein wenig säuerlich. "Gestern ist´s einfach nicht optimal gelaufen, und Marcus hat voll angegriffen. Alles in allem war´s aber eine gute Rallye für uns, wir haben wertvolle Punkte für Peugeot geholt."

Positiv gestimmt ist Weltmeister Richard Burns, und das, obwohl er den Kampf um Platz drei gegen Carlos Sainz knapp verliert: "Ich bin mit Rang vier sehr zufrieden, vor allem wenn ich daran denke, dass ich am Freitag beinahe ausgefallen wäre. Die Bedingungen auf der letzten Etappe waren sehr schwierig. Ich habe zwar versucht, Carlos einzuholen, dabei aber nicht das Letzte riskiert."

Peugeot-Sport-Direktor Corrado Provera frohlockt: "Das war unser dritter Schweden-Sieg hintereinander und unser erster Doppelsieg hier - ich denke, diesen Triumph braucht man nicht weiter zu kommentieren. Für uns hätte es kaum besser laufen können, die Burschen waren an diesem Wochenende ein Klasse für sich."

Ford: 3. Sainz, 6. Colin McRae

Ford-Ass Carlos Sainz hat in Schweden mit dem Kampf um den Sieg zwar nichts zu tun, präsentiert sich allerdings - wie schon beim Saisonauftakt in Monte Carlo - grundsolide. Der 39-jährige Spanier holt im zweiten WM-Lauf seinen zweiten Podiumsplatz, kann den gegen Ende der Etappe näher rückenden Weltmeister Richard Burns letztendlich locker in Schach halten. Im Ziel liegt Sainz 12.5 Sekunden vor Burns.

Sainz´ Teamkollege Colin McRae greift auf den letzten SP´s des Tages noch einmal voll an, kommt auch tatsächlich beinahe auf Rang fünf nach vor - aben eben nur beinahe: wenige Kilometer vor dem Ziel der letzten Prüfung passiert das Missgeschick: Dreher, einige Sekunden verloren - das genügt, McRae wird Sechster, verfehlt Rang fünf nur um 0.3 Sekunden!

Klar, dass der Schotte verärgert ist: "Die letzte SP war in ziemlich schlechtem Zustand. In einer tiefen Spurrille haben wir uns dann bei hoher Geschwindigkeit gedreht, das hat uns 18 Sekunden gekostet. Ich bin enttäuscht, dass wir Alister nicht mehr geschnappt haben." Allerdings sollte nicht verschwiegen werden, dass McRae nur dehalb den sechsten Platz holt, weil sein junger Ford-Kollege Janne Touhino auf der letzten SP zehn Strafsekunden kassiert...

Mitsubishi: 5. Alister McRae, 14. Paasonen, 32. Delecour

Happy End für Mitsubishi: das Team bringt nicht nur alle drei Werksautos ins Ziel, sondern schafft im letzten Augenblick auch noch den Sprung in die Punkteränge. Alister McRae fährt mit Rang fünf die ersten Punkte für seine neuen Arbeitgeber ein, kann auf den letzten Kilometern Bruder Colin um 0.3 Sekunden auf Distanz halten.

"Ich bin überglücklich, es ist einfach großartig, Punkte zu holen", so McRae jr. im Ziel. "Die Bedingungen auf der letzten Etappe waren wirklich sehr schwierig. Ich bin gefahren, was das Zeug hält und habe damit das Resultat erzielt, das ich erreichen wollte. Wir haben hier in Schweden eine Menge über das Auto gelernt. Vor Korsika werden wir noch einige neue Sachen ausprobieren."

Hyundai: 8. Kankkunen, Loix & Schwarz out

Schwarzer Sonntag für Hyundai: mit drei Autos waren die Koreaner zur Schluss-Etappe angetreten, nur ein Accent WRC schafft es letztendlich ins Ziel. Juha Kankkunen beendet die Schweden-Rallye auf dem achten Platz, Freddy Loix und Armin Schwarz fallen mit technischen Defekten aus.

Armin Schwarz, der auf der Verbindungsetappe zu SP 14 die Segel streichen muss, nimmt den Ausfall allein auf seinen Kappe: "Ich habe vergessen, die Differenziale zu aktivieren, ein ganz dummer Fehler. Tut mir leid, ich kann mich beim Team nur entschuldigen." Für den Deutschen der zweite Ausfall im zweiten WM-Lauf für Hyundai.

Riesenpech hat Freddy Loix, der auf SP 14 mit gebrochener Radaufhängung ausscheidet. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte der Belgier trotz seiner schmerzhaften Beinverletzung eine glänzende Performance gezeigt und war auf dem fünften Zwischenrang gelegen.

Skoda: 15. Blomqvist, Eriksson out

Kenneth Eriksson ist wohl der Pechvogel der Schweden-Rallye 2002: der Veteran hatte sich bei seiner Heim-Rallye am Schlusstag auf den fünften Rang nach vor gearbeitet, als auf der letzten Sonderprüfung der Defektteufel zuschlägt: Motor überhitzt, Eriksson muss - sichere WM-Punkte vor Augen - aufgeben.

Damit bleibt es dem zweiten schwedischen Skoda-Oldie Stig Blomqvist vorbehalten, die Fahnen des tschechischen Teams hochzuhalten. Blomqvist beendet die Rallye an 15. Stelle. Skoda-"Junior" Toni Gardemeister war schon am Samstag durch Unfall ausgeschieden.

Citroen: 17. Loeb, 33. Radström

Citroen hat zwar die Schweden-Rallye mit beiden am Start befindlichen Fahrzeugen beendet, zufrieden kann man im Lager der Franzosen angesichts der Ränge 17 (Loeb) und 33 (Radström) aber wahrlich nicht sein.

Sowohl Loeb, der auf Sieger Grönholm fast zehn Minuten verliert, als auch Radström, der gar benahe eine halbe Stunde Rückstand aufweist, hatten in den letzten drei Tagen mit Pleiten, Pech und Pannen aller Art zu kämpfen - das Schweden-Ergebnis spiegelt jedenfalls mit Sicherheit nicht das wahre Potential der Zitronen wieder...

Grönholms Gala!

Marcus Grönholm (Peugeot) lässt am Schlusstag der Schweden-Rallye nichts mehr anbrennen, holt sich souverän den Sieg. Für den Ex-Weltmeister ist es der zweite Schweden-Triumph seiner Karriere (nach 2000), Peugeot hat jetzt bereits zum drittem Mal en suite in Schweden gewonnen.

Grönholm´s Teamkollege Harri Rovanperä begnügt sich auf den letzten vier Tages-SP´s darauf, seinen zweiten Platz zu halten. Schon vor dem Etappenstart gab der Vorjahrssieger zu verstehen, dass es für ihn keinen Sinn mehr mache, seinen führenden Landsmann anzugreifen.

Der dritte Peugeot-Werkspilot, Weltmeister Richard Burns, holt seine ersten Punkte fürs neue Team - Rang vier für den Weltmeister. Knapp vor Burns und damit heuer bereits zum zweiten Mal auf dem Podium: Carlos Sainz (Ford). Punkte gibt´s auch noch für die Brüder Alister und Colin McRae, die die Ränge fünf und sechs belegen. Colin profitiert dabei von der 10-Sekunden-Zeitstrafe seines Markenkollegen Janne Tuohino, die den jungen Finnen letztendlich von fünf auf sieben zurückwirft.

Pech hat Veteran und Lokalmatador Kenneth Erikssin (Skoda), der auf der letzten SP des Tages an fünfter Stelle liegend mit Motorschaden ausscheidet. Schon vorher hatte Hyundai-Pilot Freddy Loix seine Hoffnungen auf Punkte begraben müssen, der Belgier lag ebenfalls auf Rang fünf, als er mit Aufhängungsdefekt w.o. geben musste.

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Rallye WM Schweden 01. - 03.02.2002

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