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Etappe 3: Ungefährdeter Peugeot-Triumph

Peugeot-Doppelsieg durch Gilles Panizzi und Richard Burns, 3. Bugalski (Citroen) - Mörtl 13., Doppelreiter Junior-WM-10.

Bernhard Eder

Rien ne va plus...

Peugeot-Festspiele, die Dritte: wie schon in Schweden und auf Korsika geht auch in Spanien der Sieg an die Löwen, nach dem Dreifach-Triumph von vor zwei Wochen reicht es diesmal "nur" zum Doppelsieg durch Gilles Panizzi und Richard Burns. Platz drei geht an Philippe Bugalski (Citroen), die weiteren Fahrer in den Punkterängen sind Marcus Grönholm (Peugot), Petter Solberg (Subaru) und Colin McRae (Ford).

Sehr gut schlagen sich die beiden Österreicher: Achim Mörtl beendet die Rallye an 13. Stelle (der ursprünglich elfplatzierte Toni Gardemeister bleibt auf der Verbindungsetappe Richtung Ziel mit Öldruck-Troubles liegen), David Doppelreiter belegt in der Junior-WM den 10. Rang. In der WM-Gesamtwertung führt Marcus Grönholm (21) vor seinen Teamkollegen Panizzi (20) und Burns (13), die Marken-Wertung wird schön langsam zur einseitigen Angelegenheit: Peugeot führt mit 52 Punkten vor Ford (25) und Subaru (20).

Peugeot: 1. Panizzi, 2. Burns, 4. Grönholm - tres bien...

Die Peugeot Dampfwalze rollt weiter! Zum dritten Mal en suite haben die Löwen jetzt nicht nur einen WM-Lauf gewonnen, sondern auch in der Marken-Wertung die maximale Punkte-Anzahl von 16 geholt. Die Asphalt-Überlegenheit von Panizzi & Co. ist derzeit eklatant, die Konkurrenz wird froh sein, dass es jetzt für die nächsten fünf WM-Läufe wieder auf Schotter geht.

Herausragend in einem tollen Peugeot-Ensemble – wenig überraschend - Gilles Panizzi. Das Asphalt-Genie gewinnt nicht weniger als 10 von insgesamt 15 Sonderprüfungen, kann es sich auf der dritten Etappe erlauben, die Sache etwas gemütlicher anzugehen. "Das war eine perfekte Rallye", so der überglückliche Panizzi im Ziel. "Korsika war aufgrund der wechselnden Bedingungen um einiges schwieriger, hier in Spanien war´s wesentlich einfacher. Ich hatte das Event eigentlich jederzeit unter Kontrolle."

Stark verbessert zeigt sich Richard Burns, der Weltmeister fixiert sein bestes Saisonergebnis fürs neue Team. "Eine gute Rallye, wir hatten keine Probleme. Ich denke, wir können zufrieden sein, wie es aussieht, können wir mit Gilles (Panizzi, d. Red.) auf Asphalt fast schon mithalten."

Marcus Grönholm ist nicht wirklich glücklich: "Rang vier ist ein klein wenig enttäuschend, wenn es auch verfehlt wäre, von einem Desaster zu sprechen. Mein größtes Problem waren die Bremsen." Immerhin hat Grönholm seine tolle Serie 2002 prolongiert: vier Rallye, vier Mal gepunktet – 5,1,2,4, so die Resultate des Finnen, der damit als einziger Pilot in allen WM-Läufen bislang in den Top sechs war.

Citroen: 3. Bugalski, Loeb out - Frankreich´s Asphalt Nr.2

So gute Figur Citroen auch im Vorjahr bzw. bei der Saisoneröffnung 2002 in Monte Carlo gemacht hat, nach der Catalunya-Rallye ist klar, dass die "Zitronen" mit der aktuellen Version des Xsara WRC derzeit nicht in der Lage sind, das französische Schwestern-Team Peugeot ernsthaft herauszufordern. Philippe Bugalski holt immerhin einen relativ ungefährdeten dritten Platz, hält WM-Leader Marcus Grönholm sicher auf Distanz. "Ich bin mit dem Resultat zufrieden", so der Franzose. "Wir hatten einige Probleme, was das Set-Up des Autos betrifft, aber das Team hat gut reagiert."

Ärgerlich der Ausfall von Sebastien Loeb, der sich auf SP 14 überschlägt und mit gebrochener Radaufhängung aufgeben muss. "Es war ein Fahrfehler", so Loeb, der bereits an seinen nächsten WM-Einsatz Mitte Juni denkt. "Meine nächste Rallye ist die Akropolis, das erste Mal, dass ich ein Schotter-Event in einem WRC bestreite. Ich hoffe, wir werden konkurrenzfähig sein."

Subaru & Ford: 5. Solberg, 6. McRae - man ist zufrieden...

Bester Nicht-Franzose, gleichzeitig bester Pirelli Pilot (Peugeot und Citroen sind Michelin-bereift) wird Petter Solberg im Subaru Impreza WRC. Der Norweger zeigt bei seiner erst zweiten Catalunya-Rallye überhaupt eine gediegene Leistung, holt sich 2 SP-Bestzeiten. "Ich bin sehr zufrieden", so Solberg. "Viele SP´s bin ich zum ersten Mal rennmäßig gefahren, ich habe viel gelernt. Dass ich Marcus noch einholen könnte, habe ich nicht erwartet, die Peugeot´s sind einfach zu gut. Ich wollte einfach kein unnötiges Risiko eingehen."

Von Ford war angesichts der Probleme im Vorfeld der Rallye nicht allzuviel zu erwarten. Colin McRae schafft mit lädiertem Finger einen WM-Punkt, der Schotte ist mit dem Erreichten zufrieden: "Einen Punkt zu holen ist ein gutes Resultat für mich, das war die Schmerzen wert. Die letzten drei Tage waren für mich natürlich kein Honiglecken, der verletzte Finger hat sicher einiges an Zeit gekostet, vor allem beim Schalten. Andererseits wäre wahrscheinlich auch ohne dieses Problem eine bessere Platzierung außer Reichweite gewesen."

Carlos Sainz musste sich nach seinem Test-Crash vor wenigen Tagen an einen neuen Beifahrer gewöhnen, der war dann sicher nicht schuld (sondern vielmehr ein geparktes Auto am Streckenrand), dass Sainz auf der 2. Etappe den dritten Ford-Crash innerhalb von zwei Wochen baute. Was das Zuschauer-Problem betrifft, werden sich die Organistoren jedenfalls einiges überlegen müssen – der Sainz-Unfall war möglicherweise ein Weckruf zur rechten Zeit, bevor ein schwerer Unfall mit Personenschaden passiert...

Mitsubishi, Hyundai & Skoda: 10. Delecour Gardemeister, 11. Loix, 16. Eriksson - für Mitsubishi gibt´s ein Marken-WM-Pünktchen...

Um den neunten Rang, der diesmal einen Marken-WM-Punkt bedeutet, kommt es am Schlusstag zu einem heißen Fight zwischen den drei Underdog-Teams Mitsubishi, Skoda und Hyundai. Letztendlich hat Mitsubishi´s Francois Delecour das bessere Ende für sich: der Franzose – nach der 2. Etappe noch hinter Toni Gardemeister (Skoda) und Freddy Loix (Hyundai) gelegen – beendet die Rallye 2.0 Sekunden vor Loix und deren 6.6 vor Gardemeister. Pech für den finnischen Skoda-Piloten, der es mit Öldruck-Problemen nach Ende der letzten SP nicht mehr in den Parc ferme schafft. Bester Skoda-Pilot damit Kenneth Eriksson auf Rang 16.

Die Österreicher: Mörtl 13., Doppelreiter Junior-WM-10. - eine gute Catalunya beider Piloten...

Österreich´s Catalunya-Teilnehmer waren in den letzten drei Tagen nicht gerade vom Glück verfolgt, vor allem, was Reifenschäden betrifft - da ist es so etwas wie ausgleichende Gerechtigkeit, dass Achim Mörtl am Schlusstag vom oben erwähnten Pech Toni Gardemeister´s profitiert.

Der Kärntner rückt nach dem Out des Skoda-Piloten einen Platz nach vor und erreicht mit Rang 13 sein Ziel, das gute Vorjahrs-Resultat zu wiederholen. Absolutes Highlight Mörtl´s: Der 5. Platz auf SP 14, nur 1.6 Sekunden hinter Jesus Puras, vor Koryphäen wie Panizzi, Burns oder Bugalski.

Toll auch David Doppelreiter, der bei seinem zweiten Junior-WM-Einsatz großen Kampfgeist an den Tag legt, sich auch durch viel Reifenpech nicht aus dem Konzept bringen lässt und die Rallye schließlich – als bester 1600er-Peugeot-Pilot – an zehnter Stelle beendet.

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