MOTORSPORT

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Etappe 1: Peugeot hat alles im Griff

Gilles Panizzi führt vor Richard Burns (beide Peugeot), dahinter die Citroen-Asse Bugalski und Loeb auf 3 und 4. Mörtl an 18. Stelle.

Bernhard Eder

Peugeot gibt vom ersten SP-Kilometer der Catalunya 2002 den Ton an: nach der 1. Etappe behaupten Gilles Panizzi und Richard Burns (26.1 Sekunden zurück) folgerichtig die Spitze. Bugalski, Loeb (beide Citroen) Grönholm (Peugeot) und Solberg (Subaru) komplettieren die Top-Sechs.

Besonders Gilles Panizzi fährt derzeit auf Asphalt in einer eigenen Liga: der Sieger der Korsika-Rallye markiert auf allen fünf Prüfungen des Tages die Bestzeit. Fünf (anstatt der geplanten sechs) SP´s nur deshalb, weil die unglaublichen Zuschauermassen entlang der Strecke die Veranstalter dazu zwingen, die Eröffnungs-SP abzusagen.

Ähnlich (unglücklich) verläuft die Etappe für die beiden Österreicher: Achim Mörtl (Peugeot WRC) und David Doppelreiter (Peugeot 206 XS) beginnen stark, werden allerdings jeweils durch einen Reifenschaden auf SP 3 weit zurückgeworfen.

Peugeot: 1. Panizzi, 2. Burns, 5. Grönholm - fast perfekte Performance...

Alles paletti im Hause Peugeot: die Löwen bestätigen in Spanien ihre überragende Peformance des letzten WM-Laufes, wenn nicht alles schief läuft, wird der regierende Marken-Weltmeister im vierten WM-Lauf den dritten Saisonsieg feiern

Leader Gilles Panizzi: "Ich bin glücklich, es war bislang perfekt. Unser Auto fährt sich gut, und wir haben anfangs richtig attackiert. Allerdings habe ich auf der vierten und fünften Wertungsprüfung das Tempo etwas zurück genommen. Diese beiden Prüfungen wurden doppelt gefahren und dadurch war der Asphalt relativ schmutzig."

Zufrieden auch Richard Burns: "Es war ein guter Tag, ich konnte meinen Rückstand auf Gilles Panizzi verkleinern. Ich kenne die Prüfungen in Spanien besser als auf Korsika. Die Strecken kommen mir entgegen, denn im Gegensatz zu Korsika gibt es hier nur wenige Kurven, die nicht einsehbar sind. Ich fühle mich am Steuer des Peugeot 206 WRC immer wohler."

Marcus Grönholm verliert durch ein Technik-Problem den möglichen dritten Platz: "Auf der dritten SP wurde nach etwa 15 Kilometern das Bremspedal weich, ich musste vor jeder Kurve pumpen und habe dadurch eine halbe Minute verloren."

Zufrieden natürlich Peugoet-Sport-Chef Corrado Provera: "Es ist erst ein Drittel der Rallye absolviert, aber die Autos sind ebenso schnell wie auf Korsika. Alle drei Peugeot 206 WRC sind zuverlässig gelaufen. Lediglich bei Marcus Grönholm gab es einen Bremsdefekt auf der langen Prüfung."

Citroen: 3. Bugalski, 4. Loeb, Radström out - nicht ganz so stark wie erwartet...

Citroen liegt noch gut im Rennen, allerdings hatte man sich vielleicht doch etwas mehr von den franzöischen Co-Favoriten erwartet. Hinter dem Peugeout-Duo Panizzi-Burns belegen Philippe Bugalski und Sebastien Loeb die Ränge drei und vier, der Rückstand auf die Spitze beträgt bereits 44.7 Sekunden bzw. 1:10.4 Minuten. Um den Sieg werden die beiden "Zitronen" wohl nur dann noch mitkämpfen können, wenn Panizzi und Burns Probleme bekommen.

Loeb, der für die 48km lange SP 3 eine zu weiche Reifen-Mischung wählt und dadurch wertvolle Zeit liegen lässt: "Es ist hart, wirklich anzugreifen, wenn sich das Grip-Niveau von Kurve zu Kurve ändert, je nachdem, wieviel Kies auf der Strecke liegt. Die Reifen-Wahl für SP3 war gelinde gesagt schlecht, die letzten 10 Kilometer ist das Auto nur noch herumgerutscht."

Fazit Philippe Bugalski: "Man braucht hier absolutes Vertrauen ins Auto, um voll angreifen zu können, und das habe hier noch nicht ganz gefunden. Deshalb der Zeitunterschied zwischen uns und Gilles Panizzi. Ich bin sicher, dass wir die gleichen Zeiten schaffen könnten, wenn wir voll auf Angriff fahren würden."

Nicht mehr mit von der Partie übrigens der dritte Werks-Xsara mit Thomas Radström am Steuer, der Schwede scheidet auf der letzten SP des Tages durch Unfall aus, war allerdings lediglich an 15. Stelle gelegen.

Der Rest: Subaru & Ford auf der Jagd nach der französischen Übermacht, Mitsubishi, Skoda & Hyundai unter ferner liefen...

Wenig überraschend liegen fünf Autos der favorisierten franzöischen Teams Puegot und Citroen voran - bester "Nicht-Franzose" und gleichzeitig bester Pirelli-Pilot ist Subaru-Ass Petter Solberg auf Rang sechs. Der Norweger klagt: "Heute hatte ich jede Menge Pech, auf SP 3 haben die Bremsen nicht richtig gearbeitet - es ist sehr frustrierend." Noch schlimmer ergeht´s allerdings Solberg´s Teamkollegen Tommi Mäkinen, der sich nach einem Ausritt auf SP 6 nur an 12. Stelle wiederfindet.

Das Ford-Trio Colin McRae-Sainz-Märtin belegt knapp außerhalb der Punkteränge die Ränge sieben bis neun. Alle drei absolvieren einen mehr oder weniger problemfreien Tag, im Lager von Ford ist man im Großen und Ganzen mit der 1. Etappe zufrieden. Sainz, der mit seinem neuen Co Marti gut zurecht kommt: "Es ist heute ganz gelaufen. Marc und ich haben gut zusammen gearbeitet, das wird von SP zu SP besser und besser. Das Auto ist o.k. gewesen, die Reifen sind auch konkurrenzfähig."

Was Mitsubishi, Skoda & Hyundai betrifft, ergibt sich ein ähnliches Bild wie schon auf Korsika - alle drei Teams haben auf Asphalt gegen die Konkurrenz von Peugeot, Citroen, Subaru und Ford derzeit einfach ein Performance-Minus. Punkte sind nur möglich, wenn an der Spitze entsprechend viele fahrzeuge ausfallen. Die Stärksten ihrer Teams sind Toni Gardemeister (Skoda) auf 11, Francois Delecour (Mitsubishi) auf 13 und Freddy Loix (Hyundai) auf 14.

Die Österreicher: Mörtl 18., Doppelreiter Junior-WM-17. - Reifendrama nach fast identem Muster...

Achim Mörtl und David Doppelreiter beginnen die Catalunya 2002 hervorragend - Mörtl liegt nach SP 2 an 13. Stelle, Doppelreiter ist Junior-WM-Neunter. Dann schlägt allerdings auf der dritten Sonderprüfung das Reifenschicksal unbarmherzig zu. Gerade auf der längsten SP des Tages holen sich beide Teams einen "Patsch´n", müssen aus dem Auto, um den beschädigten Reifen zu wechseln.

Mörtl, bei dem sogar zwei Reifen betroffen sind, verliert mehr als vier Minuten, Doppelreiter deren fünf. Am Ende des Tages finden sich Mörtl/Wicha an 18. Stelle der Gesamtwertung wieder, Doppelreiter/Lettner belegen in der Super-1600er Klasse den 13. Zwischenrang.

David Doppelreiter ist dennoch alles andere als geknickt: "Ich kann mir keinen Vorwurf machen. Mir war von Anfang an klar, dass ich hier vom ersten Kilometer weg volles Risiko nehmen muss, denn alle Fahrzeuge in der 1600er-Klasse liegen sehr knapp beisammen. Dazu gehört auch, dass man jede Kurve schneiden muss, denn sonst verlierst du wertvolle Sekunden."

"Dabei erwischst du leicht einen Stein, der dir dann den Reifen aufschlitzt. Als uns das passierte, war auch klar, dass wir sofort wechseln, denn ansonsten machst du am Auto viel mehr kaputt, als du Zeit gewinnen kannst. Aber eines muss man sagen: Unser Wechsel war reif für die Formel-1."

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-WM Spanien: 22.-24.03.2002

- special features -

Weitere Artikel:

Nach der wetterbedingten Verschiebung des ursprünglich gedachten Saisonauftaktes zum Bergrallyecup 2024 am Köberlberg in Lödersdorf, sind heuer die Gipfelstürmer beim Auftakt in der steirischen Toscana zu Gast.

Zwei Wochen nach seiner Blinddarmoperation gewinnt Carlos Sainz das Rennen in Melbourne - Max Verstappen mit Bremsdefekt k.o. - Nico Hülkenberg holt WM-Punkt

GP von Japan: Fr. Training

Regen in Suzuka: Oscar Piastri Schnellster

Oscar Piastri sicherte sich die Bestzeit im zweiten Freien Training zum Grand Prix von Japan und verdrängte damit Yuki Tsunoda noch von der Spitze