RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Harmonie und Zuverlässigkeit

Bereits einmal in diesem Jahr brachte das Mühlviertel dem Salzburger, der auf Daniela Stummer und einen Ford Escort RS 2000 setzt, großes Glück...

Die Jänner-Rallye endete für das gemischte Doppel mit einem zweiten Platz unter den Historischen. Bei der etwas südlicher gelegenen Mühlviertel-Rallye, nunmehr unter fast typischen sommerlichen Bedingungen, war der Ausgang ganz ähnlich: Nach getaner Arbeit, die mit dem Abstellen des Escort im Parc Fermé beendet war, konnte ein prächtiger Pokal mit nach Hause genommen werden: Je einer für Christian Eberherr und Daniela Stummer.

Charakteristisch für den Verlauf der Rallye war ein gewisser Verzicht auf tollkühne Wagnisse, die sowohl die Fahr-Sicherheit als auch die Zuverlässigkeit des Materials gefährdet hätten. Im Prinzip hätte es wenig Sinn gehabt, sich mit Niki Glisic Junior oder Oskar Hebenstreit anlegen zu wollen, die später ohnehin ausgefallen waren, und das hatte auch Christian Eberherr zeitgerecht erkannt. Und auch Peter Hinderer mit dem Austin Healey, der schon zu Beginn alle mit einer 14. Gesamtzeit schockiert hatte und sogar Niki Glisic gezeigt hatte, wo der Hammer hängt, fuhr in einer eigenen Kategorie – der sah allerdings das Ziel. Zu kriegen wäre er nicht gewesen, so sehr das alle erstaunte.

Christian Eberherr wählte sein Tempo weise und agierte umsichtig und dennoch schwungvoll – ein Escort ist schließlich zum Driften geboren. Und einmal mehr zeigte sich, daß es sich hier um ein extrem zuverlässiges Exemplar handelt, das sich für die liebevolle Behandlung auf und abseits der Strecke artig bedankt. Einzig als ein Reifen schadhaft war, lief die Vorderachse etwas unrund, aber sonst gab es bis zum Ende keine Schwierigkeiten.

Als die Rallye zu Ende war, war die Abordnung der Historischen sichtlich dezimiert: Am BMW M3 von Niki Glisic war der Motor auf höchst dramatische Weise verendet, und der BMW 2002 von Herbert Grünsteidl war verglüht – und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Und da auch Oskar Hebenstreit keine Zielflagge sah, war ein Podestplatz greifbar. Von den Konkurrenten, die vor Christian Eberherr gelegen waren, sind zuletzt nur noch Peter Hinderer (Austin) und Stephan Förster (Talbot Sunbeam) übrig geblieben.

Aber egal, unter welchen Umständen – eine Rallye zu beenden, und dann noch mit einem Pokal-Rang, ist immer eine große Leistung. Es hat eben jeder seine eigene Philosophie vom Rallyefahren, und Wege zum Erfolg gibt es verschiedene. Christian Eberherr wurde auch bester Fahrer des ORC Kremstal, direkt vor dem Klubkollegen Christian Eigl (Audi 80 Quattro).

Was wohl auch einen großen Anteil am guten Gelingen hatte, und daran wird sich sicher auch bei den nächsten Rallyes nicht viel ändern, ist die ausgeprägte Harmonie, die zwischen Daniela Stummer (ganz richtig, ladies first!) und Christian Eberherr im Cockpit herrscht. Das ist ganz wichtig, immerhin setzen sie sich gemeinsam einem nicht zu unterschätzenden Gefahrenpotential aus. An sich würde man ja nicht vermuten, daß das zwischen zwei so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie einem über 50jährigen Senior-Driver und einer um 23 Jahre jüngeren Nachwuchs-Copilotin so gut funktionieren kann, aber die Ergebnisse sprechen dafür. Das Sagen hat eindeutig Daniela Stummer, die sich dabei einer einfühlsamen Dominanz bedient, eine Methode, die man auch von Marion Voll kennt. Gerüchte besagen, Daniela Stummer hätte ihren Fahrer sogar mit einer Tachtel auf die Finger gestraft, als er nach dem Roadbook greifen wollte. Motto: Gebt dem Fahrer, was des Fahrers ist, und dem Beifahrer, was des Beifahrers ist.

Auf Christof Klausner ist der Funken des Glücks bislang noch nicht übergesprungen: Eine nicht halten wollende Getriebewelle brachte den dritten Ausfall in Folge.

News aus anderen Motorline-Channels:

Rallye-Challenge: Mühlviertel-Rallye

Weitere Artikel:

Kostengünstiger Rallye-Einstieg

Rally6 als neues, günstiges Einstiegsmodell

Die Stellantis-Gruppe stellt mit Rally6-Fahrzeugen günstige Einstiegsmodelle auf die Räder - Wurmbrand Racing hat den ersten Opel Corsa Rally6 nach Österreich geholt.

ARC, OBM Rallye: Bericht Zellhofer

Zellhofer feiert ORM2- und ARC-Sieg

Zum Erfolg beigetragen haben Beifahrer Andre Kachel u. der SUZUKI ZMX - Bilanz: Als 5.ter unter Top 10, ORM2 u. Klassensieger sowie ARC-Gesamtsieger

ORM/ARC, OBM Rallye: Rallye Radio

TEC7 ORM OBM Rallye Radio - Einstiegszeiten

Das TEC7 ORM OBM Rallye Radio bringt am zweiten Tag der OBM Land der 1.000 Hügel Rallye die Stimmen der Piloten aus der Regrouping Zone in Krumbach.

ORM/ARC, OBM Rallye: Vorschau

Heiße Kämpfe um die letzten Titel

Die OBM Land der 1000 Hügel Rallye nächste Woche in Krumbach bildet den Schlusspunkt der heurigen Rallye-Staatsmeisterschaft. In dieser sind noch drei Entscheidungen offen.

ORM/ARC, OBM Rallye: Fotos SP5 & 6

Die besten Bilder aus Krumbach - SP5 & 6

motorline.cc-Fotograf Daniel Fessl präsentiert seine besten Bilder vom ersten Samstags-"Ringerl" OBM Land der 1.000 Hügel Rallye, von SP 5 und SP6

ORM/ARC, OBM Rallye: Bericht

Wagner siegt vor Lengauer und Waldherr

Sieg für Fünffach-Staatsmeister Simon Wagner. Die famos fahrenden Albert von Thurn und Taxis (Unfall) und Martin Kalteis (Technik, auf letzter SP) fallen aus. Marcel Neulinger wird Junioren Staatsmeister, Günther Königseder Staatsmeister der TEC7 HRM.