RALLYE

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Harmonie und Zuverlässigkeit

Bereits einmal in diesem Jahr brachte das Mühlviertel dem Salzburger, der auf Daniela Stummer und einen Ford Escort RS 2000 setzt, großes Glück...

Die Jänner-Rallye endete für das gemischte Doppel mit einem zweiten Platz unter den Historischen. Bei der etwas südlicher gelegenen Mühlviertel-Rallye, nunmehr unter fast typischen sommerlichen Bedingungen, war der Ausgang ganz ähnlich: Nach getaner Arbeit, die mit dem Abstellen des Escort im Parc Fermé beendet war, konnte ein prächtiger Pokal mit nach Hause genommen werden: Je einer für Christian Eberherr und Daniela Stummer.

Charakteristisch für den Verlauf der Rallye war ein gewisser Verzicht auf tollkühne Wagnisse, die sowohl die Fahr-Sicherheit als auch die Zuverlässigkeit des Materials gefährdet hätten. Im Prinzip hätte es wenig Sinn gehabt, sich mit Niki Glisic Junior oder Oskar Hebenstreit anlegen zu wollen, die später ohnehin ausgefallen waren, und das hatte auch Christian Eberherr zeitgerecht erkannt. Und auch Peter Hinderer mit dem Austin Healey, der schon zu Beginn alle mit einer 14. Gesamtzeit schockiert hatte und sogar Niki Glisic gezeigt hatte, wo der Hammer hängt, fuhr in einer eigenen Kategorie – der sah allerdings das Ziel. Zu kriegen wäre er nicht gewesen, so sehr das alle erstaunte.

Christian Eberherr wählte sein Tempo weise und agierte umsichtig und dennoch schwungvoll – ein Escort ist schließlich zum Driften geboren. Und einmal mehr zeigte sich, daß es sich hier um ein extrem zuverlässiges Exemplar handelt, das sich für die liebevolle Behandlung auf und abseits der Strecke artig bedankt. Einzig als ein Reifen schadhaft war, lief die Vorderachse etwas unrund, aber sonst gab es bis zum Ende keine Schwierigkeiten.

Als die Rallye zu Ende war, war die Abordnung der Historischen sichtlich dezimiert: Am BMW M3 von Niki Glisic war der Motor auf höchst dramatische Weise verendet, und der BMW 2002 von Herbert Grünsteidl war verglüht – und zwar im wahrsten Sinn des Wortes. Und da auch Oskar Hebenstreit keine Zielflagge sah, war ein Podestplatz greifbar. Von den Konkurrenten, die vor Christian Eberherr gelegen waren, sind zuletzt nur noch Peter Hinderer (Austin) und Stephan Förster (Talbot Sunbeam) übrig geblieben.

Aber egal, unter welchen Umständen – eine Rallye zu beenden, und dann noch mit einem Pokal-Rang, ist immer eine große Leistung. Es hat eben jeder seine eigene Philosophie vom Rallyefahren, und Wege zum Erfolg gibt es verschiedene. Christian Eberherr wurde auch bester Fahrer des ORC Kremstal, direkt vor dem Klubkollegen Christian Eigl (Audi 80 Quattro).

Was wohl auch einen großen Anteil am guten Gelingen hatte, und daran wird sich sicher auch bei den nächsten Rallyes nicht viel ändern, ist die ausgeprägte Harmonie, die zwischen Daniela Stummer (ganz richtig, ladies first!) und Christian Eberherr im Cockpit herrscht. Das ist ganz wichtig, immerhin setzen sie sich gemeinsam einem nicht zu unterschätzenden Gefahrenpotential aus. An sich würde man ja nicht vermuten, daß das zwischen zwei so unterschiedlichen Persönlichkeiten wie einem über 50jährigen Senior-Driver und einer um 23 Jahre jüngeren Nachwuchs-Copilotin so gut funktionieren kann, aber die Ergebnisse sprechen dafür. Das Sagen hat eindeutig Daniela Stummer, die sich dabei einer einfühlsamen Dominanz bedient, eine Methode, die man auch von Marion Voll kennt. Gerüchte besagen, Daniela Stummer hätte ihren Fahrer sogar mit einer Tachtel auf die Finger gestraft, als er nach dem Roadbook greifen wollte. Motto: Gebt dem Fahrer, was des Fahrers ist, und dem Beifahrer, was des Beifahrers ist.

Auf Christof Klausner ist der Funken des Glücks bislang noch nicht übergesprungen: Eine nicht halten wollende Getriebewelle brachte den dritten Ausfall in Folge.

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