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Jetzt hat es auch Franz Wittmann jun. erwischt

Schneechaos bei der Ostarrichi-Rallye, einige Prüfungen mussten abgesagt werden, erst zwei SP's gewertet, Leader Wittmann nach Abflug out.

Was sich heute auf der ersten Sonderprüfung der zweiten Etappe der Ostarrichi Rallye abspielte, geht wohl in die Rallye-Geschichtsbücher ein: Das von den Meteorologen angesagte Schneechaos kam – aber mit einer Vehemenz, die sich selbst die größten Pessimisten nicht erwartet hätten. Die hochgelegene SP „Oberschlierbach“ hatte sich in jungfräuliches Weiß gekleidet. Das war zwar durchaus schön anzuschauen, bedeutete aber heilloses Chaos für die Rallye.

Eine Zusammenfassung in Kürze: Das Feld der Historischen Europameisterschaft ging noch wie geplant „auf die Reise“ – was jedoch mitten in der dritten Sonderprüfung zu unglaublichen Szenen führte. Die schneebedeckten Straßen vereisten innerhalb von Minuten, teilweise war überhaupt kein Weiterkommen mehr möglich.

Und wenn, dann nur im Schritttempo. Unter diesen Verhältnissen offensichtlich bestens aufgelegt war Gerhard Openauer (Ford Escort RS), der eine überlegene Bestzeit nicht in den Asphalt, sondern den Schnee brannte – wie übrigens schon gestern, als er nach den großen Favoriten auch auf SP2 absolut Schnellster war.

Damit führt er nach vier Sonderprüfungen (auf SP4 fuhr Openauer ebenfalls die schnellste Zeit!) auch in der Gesamtwertung der Historischen Rallye Europameisterschaft – vor drei weiteren Österreichern: Hans Georg Lindner (Ford Escort) ist Zweiter, Alois Nothdurfter (Ford Cortina) liegt auf Platz drei.

Der beste ausländische Teilnehmer ist nach wie vor der Norweger Valter Christian Jensen (Porsche 911) der auf Rang vier liegt und damit beste Karten im Kampf um die Führung in der Kategorie-2-Wertung der Historischen Europameisterschaft hat.

Die Österreichische Staatsmeisterschaft kam hingegen gar nicht auf die dritte Prüfung. Aufgrund der katastrophalen Verhältnisse musste diese ersatzlos gestrichen werden, was übrigens auch für die SP 5 gilt, wo weder die Histo-EM noch die ÖM fahren werden. Damit blieb für die Piloten nur die SP4 – wo es ausgerechnet den Führenden Franz Wittmann Junior erwischte:

Er kam in einer Linkskurve von der Ideallinie ab und traf mit der Beifahrerseite einen Baum – Fahrer und Co-Pilot blieben unverletzt, der BRR-Mitsubishi wurde jedoch zu stark beschädigt, um die Fahrt noch fortsetzen zu können.

Wenigstens konnte ein anderer BRR-Pilot die Bestzeit holen: Mario Saibel, der gestern mit einem „bremsenlosen“ Evo zu kämpfen hatte, kam als einer der Wenigen ohne Probleme über die vierte Sonderprüfung, schob sich von Platz sechs auf Gesamtrang vier nach vor. „Jetzt geht’s endlich, gestern hatte ich einfach keine Bremsen mehr. Schauen wir mal, wie weit wir noch nach vorne kommen. Riskieren werde ich aber ohnehin nichts mehr, das zahlt sich nicht aus.“

In Führung liegt nun Beppo Harrach, der mit der zweitbesten Zeit seine Führung gegenüber Willi Stengg auf 26,5 Sekunden ausbauen konnte – damit rückt der erste Sieg eines erdgasbetriebenen Fahrzeuges in der ÖM in greifbare Nähe. Doch der junge Niederösterreicher relativiert: „Es ist brutal schwierig, ich war gerade vorher auch neben der Straße. Diese drei Prüfungen werden noch sehr lange, noch ist nichts entschieden.“

Der angesprochene Gesamtzweite Willi Stengg suchte wie Harrach ebenfalls die oberösterreichischen Äcker auf: „Ich bin gleich zwei Mal abgeflogen und hatte Glück, dass ich wieder auf die Strecke zurückgekommen bin!“ Rund 15 Sekunden dahinter liegt Andreas Waldherr, der bei seinem Debüt im VW Polo S2000 noch nicht wirklich viel zum Fahren gekommen ist, dennoch läuft es immer besser:

„Ich war jetzt zwei Mal in der Wiese, habe aber nur 20 Sekunden auf den Mario verloren. Es wird. Aber ich möchte nichts, absolut nichts riskieren, das Auto soll nächste Woche schon wieder im Einsatz sein. Und die Verhältnisse sind sehr gefährlich…“

Hinter dem Viertplatzierten Mario Saibel liegt jetzt der Gast aus den Niederlanden, Hans Weijs, der auf SP4 mit Motoraussetzern zu kämpfen hatte: „Pech, einfach Pech. Auf der Prüfung sind nur drei Zylinder gegangen, kaum sind wir aus der SP draußen, läuft er wieder normal. Ich hoffe, wir können das im Service beheben. Das Wetter macht mir nichts aus, es ist interessant, so zu fahren!“

Kris Rosenberger kämpft mit nur zwei angetriebenen Rädern dahinter auf Platz sechs, sensationeller Gesamt-Siebenter ist Lokalmatador Christof Klausner mit seinem über 20 Jahre alten Audi urquattro – auf SP4 erzielte er die beinahe unglaubliche viertbeste SP-Zeit! „Wir haben viel Spaß, das Auto läuft – und die Bedingungen sind natürlich für unseren quattro-Antrieb ideal.“

In der Dieselwertung liegt nach wie vor Michael Kogler voran, der mit fehlendem Grip hadert: „Bei uns drehen die Räder permanent durch, es ist viel zu rutschig, eine Katastrophe. Ich komme auf keine Zeiten...“

Diesel-Zweiter ist Michael Böhm, Dritter Lokalmatador Martin Fischerlehner. In der Wertung der Ford Fiesta Sporting Trophy hat nun Patrick Winter die Führung übernommen, der gestern Führende Rene Winter ist Zweiter, auf Platz drei liegt Alexander Krapesch, alle drei sind nur durch 6,8 Sekunden getrennt.

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