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Großes Aufgebot – große Aufgabe

Rallyesport mit alten Fahrzeugen erfreut sich in Österreich weiterhin einer steigenden Beteiligung, was auch in der ARC immer stärker spürbar wird.

Zu den Fahrern, die erst vor Kurzem ihre Liebe für den Sport mit historischen Rallyewagen entdeckt haben, gehört Oliver Berger, der seit dem Jahr 2005 mit seinem Copiloten Stefan Neumann und einem Ford Escort RS 2000 aktiv dabei ist. Auto und Fahrer werden immer besser – nachdem es am Anfang sehr viele technische Schwierigkeiten und in der Folge etliche Stehzeiten und Ausfälle gegeben hatte, lief es bei der Triestingtal-Rallye 2007 mit dem roten Renner schon sehr klaglos, und auch die Steigerung beim Tempo war deutlich erkennbar. Vor allem die 18. Gesamtzeit auf der Abschlußprüfung trotz einer Kollision mit einer Begrenzungswand aus Beton fand allgemeine Beachtung. Auch der fünfte Platz bei den Historischen, verbunden mit einem zweiten Platz in der Hubraumklasse, ist für das noch junge Stadium der Karriere von Oliver Berger eine sehr gute Leistung.

Und an die konnte der jugendliche Histo-Fan bei der Althofen-Kärnten-Rallye ganz wunderbar anschließen. Er nützte die Zuverlässigkeit seines Escort, um auf den schwierigen Prüfungen im Norden Kärntens konsequent an seinem Fahrstil zu feilen, und hielt trotz der permanenten Gefahr eines Abfluges beständig durch. Dank enormer Selbstdisziplin und mit etwas Glück schafften Oliver Berger und Stefan Neumann sogar den zweiten Platz bei den Historischen hinter dem ehemaligen deutschen Titelkämpfer Andreas Wetzelsperger mit seinem BMW 2002. Auf das durfte man trotz aller glücklichen Umstände schon ein wenig stolz sein. Weil durchkommen muß man ja auch erst einmal – gerade bei der besonders schwierigen Althofen-Kärnten-Rallye keine Selbstverständlichkeit.

Oliver Berger ist natürlich bestrebt, sich weiter zu steigern, wobei vor allem so große Vorbilder im Hinterkopf wie Andreas Hulak eine gewaltige Motivation darstellen. Von zwei Rallyes, bei denen sie heuer gestartet sind, konnten Oliver Berger und Stefan Neumann ebenso viele erfolgreich beenden, das gibt natürlich ein deutliches Plus an innerer Sicherheit. Ein Rest an unberechenbaren Faktoren bleibt dennoch bestehen – die Mühlviertel-Rallye wird abermals unter anderen Verhältnissen stattfinden als die davor gefahrenen Veranstaltungen, es sei denn, es kommt zu einem stärkeren Regen vor oder während der Rallye. Eine gewisse Umstellung und damit eine Herausforderung wird es also für die jungen Teilnehmer schon sein. Aber ihre Routine wächst klarerweise mit jeder Rallye, und damit steigen auch ihre Erfolgsaussichten.

Eine große Aufgabe ist die Mühlviertel-Rallye auch aufgrund der auffallend starken Besetzung in fast allen Klassen, so auch bei den Historischen: Das Nennergebnis erinnert hier fast schon ein wenig an die Castrol Historic Rallye-Staatsmeisterschaft. Favorit Nummer Eins, alleine aufgrund seines Heimvorteiles, ist Niki Glisic mit seinem BMW M3, auch ein Großangriff von Peter Hinderer (Austin Healey) und Roland Spazierer (Ford Capri) ist sehr wahrscheinlich. Nicht zu vergessen der schnelle Mostviertler Opel-Pilot Konrad Friesenegger mit seinem legendären Kadett C-Coupé sowie der große Ratgeber und Freund von Oliver Berger, Oskar Hebenstreit, der mit seinem Ford Escort RS 2000 ebenfalls wieder mit dabei ist. Neben diesen gibt es einige relativ unbekannte Größen – Newcomer und Geheimfavoriten gewissermaßen. Hier stehen die Chancen für Oliver Berger günstig, daß er sich gegen den einen oder anderen durchsetzen wird können. Teilnehmer wie Leo Geyer (Ford Escort), Günter Obermayr (Opel Kadett), Manfred Hinterreiter (Mercedes 190), Hans Derler oder Karl Raab (beide BMW 2002) könnten hier schon so etwas wie eine Meßlatte darstellen. Im Duell gegen den Porsche-Piloten Walter Kunz hat Oliver Berger bereits einmal sehr große Klasse bewiesen.

Bei so vielen bedeutenden Namen ist die Anforderung an die eigene Leistung natürlich enorm hoch, gleichzeitig aber macht das den Wettbewerb erst wirklich interessant. Oliver Berger und Stefan Neumann gehen gut vorbereitet an die anspruchsvolle Aufgabe heran, die Lenkung, die bei der Althofen-Kärnten-Rallye kurz vor dem völligen Verfall war, wurde von Grund auf erneuert. Dennoch geben sie sich in ihren Zielen bescheiden: Ein Platz unter den 40 besten Teilnehmern in der Gesamtwertung sowie unter den Top-10 bei den Historischen sollte es zumindest werden. Eine betont vorsichtige Prognose, die jedoch von der Praxis jederzeit widerlegt werden kann.

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