RALLYE

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Top und Flop

Der Start war für das Holzmüller-Rallyeteam vielleicht nicht ganz so explosiv wie bei der Triestingtal-Rallye, aber trotzdem großartig.

Dr. Christian Nitsche und Stefan Langthaler schienen ihrer bislang erfolgreichsten Rallye entgegenzufahren, schon von Beginn an. Dass mit Jürgen Geists Sechszylinder-BMW schon von der ersten Prüfung an ein bedeutender Gegner fehlte, machte die Sache zweifellos etwas leichter, hätte man sich so aber sicher nicht gewünscht (schwerer Unfall).

Allemal erfreulich war, dass Dr. Christian Nitsche schon nach der ersten gewerteten Prüfung unter den besten Zehn war, und – schau an – er hatte die gesamte ARC-Elite hinter sich gelassen. Bis auf Markus Huber, aber der fährt derzeit Rallye wie von einem anderen Stern. Dass sein Stern gleich darauf unterging, ließ erahnen: Da fährt einer ein irrwitziges Tempo, viel zu schnell eigentlich für den alten Mitsubishi Lancer Evo III.

Nachdem das ausgestanden war, ging es darum, den diesmal bestens disponierten Patrick Breiteneder mit dem SEAT Ibiza Kitcar hinter sich zu lassen – und halt auch sonst so weit nach vorne zu kommen wie möglich. Sascha Plöderl, sonst der „Lieblingsgegner“ von Dr. Christian Nitsche, war diesmal gar nicht so gefährlich wie sonst, sicher nicht ganz ohne Grund: Die offizielle Absage des ebenfalls zur Austrian Rallye Challenge zählenden BRK-Rallyesprints hatte dem Oberösterreicher die Möglichkeit eröffnet, mit einem Gewinn des Punktemaximums vorzeitig ARC-Meister zu werden. Was ihn in diesem Fall natürlich mehr interessierte als irgendein Prestigeduell.

Es blieb auch so sehr spannend für Dr. Christian Nitsche und Stefan Langthaler, die sich zeitenmäßig durchgehend unter den besten Zehn bewegten. Das musste sogar Hans Holzmüller zufriedenstellen. Gerade aber, als Dr. Nitsche so richtig in Fahrt war, mittlerweile an der achten Stelle liegend, als er Patrick Breiteneder schon sicher auf Distanz hatte und noch gute Möglichkeiten hatte, bis auf Platz Sechs vorzustoßen – so knapp war sein Rückstand auf den erstaunlichen Youngster Philipp Kregl und den deutschen Subaru-Reiter Robert Pritzl – gerade in diesem Moment des sportlichen Hochgefühls versagte die Kraftübertragung, und der sonst so zuverlässige Mitsubishi musste wegen eines Differentialschadens abgestellt werden. Man weiß, dass Hans Holzmüller ein Perfektionist ist, aber hier war alles vergeblich. War es das Material, oder ist dem Auto schlicht zu viel zugemutet worden – wer will das genau sagen.

Trotzdem aber: Hier wurde ein sehr aussagekräftiger Leistungsbeweis erbracht. Zumindest das Ergebnis des vorigen Jahres hätte Dr. Christian Nitsche hier einfahren können, mit etwas Geschick vielleicht sogar eine Verbesserung um zwei Plätze – und das unter der Voraussetzung eines quantitativ, vor allem aber qualitativ erheblich gestiegenen Starterfeldes.

Maximaler Angriff – das ist in jedem Fall geglückt, genau so, wie es angekündigt wurde. Der Abstand zu den Schnellsten wird immer kleiner, und wenn die Stars einmal kurzzeitig nicht so gut drauf sind, müssen sie schon jetzt damit rechnen, dass ihnen der Doktor eines aufs Haupt knallt. Unter anderem musste das Hannes Danzinger auf Saxen III erleben. Wer hätte das vor zwei Jahren noch gedacht?

Jetzt aber zählt nur noch die Zukunft. Und die sieht sehr glänzend aus. Genauso wie die (vermutlich) nächste Veranstaltung: Herbst-Rallye! DRS! ARC-Saisonabschluss! Keine Gnade also für die Differentiale, hier erst recht nicht.

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