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Die Stimmen von der Pressekonferenz

Die Stimmen von der Pressekonferenz: Von den OSK-Verantwortlichen über Veranstalter Helmut Schöpf hin zu den Piloten und Co-Piloten…

Michael Noir Trawniczek
Fotos: Daniel Fessl

Primarius Univ. Prof. Dr. Harald Hertz (OSK-Vorsitzender): „Es gab heuer einige Unfälle, das macht mir Sorgen, auch als Arzt. Wir müssen die Sicherheit unbedingt verbessern. Wir werden alles unternehmen, um den Motorsport so zu lassen, wie er ist. Wir werden nicht den Grünen folgen wollen, die sagen: ‚Motorsport ist nicht mehr – oder wenn, dann nur auf Rundstrecken!’ Die Rallye ist ja ein Publikumsmagnet, sie gehört zu den größten Sportereignissen in Österreich und die können wir nicht einfach sterben lassen.“

„Wohl aber müssen wir auf die Sicherheit achten, sodass die Sicherheitszonen so ausgestattet sind, dass nach menschlichem Ermessen nichts passieren kann. Was in St. Agatha passiert ist – da müsste man sagen: Nach menschlichem Ermessen kann das nicht passieren! Aber es war eben eine fatale Zusammenkunft von etlichen Faktoren, die nicht vorhersehbar waren und es gab dort zwei Tote und das ist natürlich furchtbar.“

„Die nächste Saison bringt ein paar Neuigkeiten. Wir haben den Zweiradpokal, den Gruppe H-Pokal. In Summe sind wir froh, dass wir wieder acht Veranstaltungen haben für die österreichische Meisterschaft. Wir sind guten Mutes, dass die Veranstalter alle genug Sponsoren finden, um diese Veranstaltungen durchführen zu können.“

Dietmar Hinteregger (OSK-Vorsitzender des Rallye-Kollegiums): „Wir haben in Österreich einen sehr hohen Sicherheitsstandard gegenüber anderen Ländern. Gerade in den südlichen Ländern ist die Situation noch schwieriger. Es wird nächstes Jahr acht Veranstaltungen geben – derzeit sind es 7,5. Doch ich werde am Freitag in Laibach sein und die Maribor-Rallye unter Dach und Fach bringen. Es werden 2010 also acht Veranstaltungen sein, mit einem Streichresultat. Das sollte auch die Meisterschaft spannend gestalten – am schönsten ist es immer, wenn die Meisterschaft bei der letzten Rallye entscheiden wird. Heuer war es nicht so, vielleicht klappt es ja im nächsten Jahr.“

„Über unser neues Kind möchte ich nicht sprechen, denn ich bin in den Medien bereits gesteinigt worden: ‚Er spricht über etwas, was es noch nicht gibt!’ Obwohl der Begriff ‚Rallye 100’ jetzt schon durch die Medien geistert. Es wird also Rallyesport für wenig Zeit und Geld ab dem nächsten Jahr geben. Wir haben nächste Woche unsere Kollegiumssitzung, danach geht das Ganze durch die Gremien der OSK und dann werden die Details veröffentlicht. So weit, so gut – wir sind gerüstet für 2010 und ich freue mich schon wahnsinnig darauf.“

Helmut Schöpf (Veranstalter Waldviertel-Rallye): „Selbst wenn eine Waldviertel-Rallye noch nicht begonnen hat, mache ich mir bereits Gedanken über die nächste, ich arbeite daher zum Teil schon an der Waldviertel-Rallye 2010. Wir haben im Jänner angesichts der Wirtschaftskrise herausgefiltert, wo Sparpotential vorhanden ist, das nicht nur den Fahrern zugute kommt, sondern auch der Rallye selbst und auch die Finanzierung erleichtert.“

„Da kam das Thema, noch kleiner zu agieren, nicht zu große Ausflüge zu machen mit den Autos – und dadurch auch einen gewissen Beitrag zur Schadstoffminimierung in der Region zu leisten. Was in einem Luftkurort wie Gars am Kamp auch ein Thema war bei den Gemeinderatssitzungen. Das lässt sich gut vereinbaren, wenn man 35 Prozent der Schadstoffbelastung reduzieren kann. Wir haben heuer statt 570 nur 380 Kilometer Gesamtdistanz, wobei wir aber nur um fünf Prozent weniger Sonderprüfungen haben. Das ist gelungen mit einer speziellen Auslegung über sehr lange Rundkurssysteme. Wir haben jetzt zwölf Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von 175 Kilometern – und das ist schon ganz ordentlich.“

Thomas Zeltner (Co-Pilot von Raimund Baumschlager): „Wir haben gemischte Gefühle. Einerseits freuen wir uns riesig darüber, dass wir den Titel eingefahren haben und wir jetzt unbelastet die Waldviertel-Rallye fahren können. Ich setze einmal voraus, dass es das Auto nach der Wales-Rallye noch gibt und dass uns der Patrik Sandell da keinen Streich spielen wird. Die Mannschaft kommt erst am Mittwoch zurück aus England und kommt direkt ins Waldviertel.“

„Wir freuen uns sehr auf das freie Fahren, wir hoffen dass das Ergebnis dann aber trotzdem passt. Wir werden nicht mit der gleichen Ausbaustufe wie Toto Wolff antreten, weil wir noch nicht genügend Fahrwerke haben. Und nachdem die Rallye am ersten Tag eher Asphalt und am zweiten Tag eher Schotter ist, können wir nur ein Auto ausstatten. Der Toto erhält beide Fahrwerke und wir werden uns mit einem Kompromiss herüber retten – aber warten wir einmal das Wetter ab. Vielleicht ist dann ja der Kompromiss die bessere Lösung, das wird sich alles zeigen.“

Manfred Stohl: „Ich kann die Frage, ob die Waldviertel-Rallye meinem CNG-Auto mehr entgegenkommt als die Rallyes zuvor nur gleich weiterleiten an die Kollegen der OSK – vielleicht denken sie ja einmal über einen größeren Restriktor für mein CNG-Auto nach? Ich freue mich, dass ich noch immer Zweiter in der Meisterschaft bin – das haben wir so sicher nicht erwartet. Auch wenn einige das vielleicht nicht glauben. Ich hoffe, dass wir wieder vorne mitfahren können – vielleicht mehr, als es bei den letzten Rallyes der Fall war.“

„Der erste Tag ist für mich natürlich ein bisschen ungünstig. Es wird schwierig, aber schauen wir einmal – die letzten zwei Jahre war wirklich schlechtes Wetter, und mehr wünsche ich mir eigentlich nicht.“

„Ich muss ganz ehrlich noch einmal sagen: Das Reglement, in das wir uns freiwillig und in das uns die OSK hinein verfrachtet hat, hat es uns sehr, sehr schwer gemacht. Ich bin trotzdem optimistisch: Der Vizemeister sollte uns gelingen, wenn wir keinen technischen Ausfall haben.“

Andreas Waldherr: „Ich spekuliere auf keinen Vizemeistertitel. Ich möchte mich im Waldviertel einfach nur gut verkaufen und eine gute Rallye fahren. Ich will endlich wieder ins Ziel kommen. Was sich ergibt, ergibt sich – ich brauche nicht taktieren und kann frei drauf los fahren.“

„Der zweite Tag ist für mich sicher eine Herausforderung – denn auf Schotter bin ich noch nicht wirklich oft gefahren. Aber das macht es spannend und ich denke einmal, wenn wir auf der Strecke bleiben, können wir ein gutes Ergebnis einfahren.“

Patrick Winter: „Ich kann auch Gesamtsieger werden. Es kann meine letzte Rallye sein, denn ich habe kein Geld mehr. Ich möchte mich im Waldviertel noch einmal in die Auslage stellen.“ [bei der PK in Linz, d. Red.]

Franz Wittmann: „Ziele habe ich nicht. Immer wenn jemand auf ein Super 2000-Auto umgestiegen ist, hat er enorm viele Kilometer Anlaufzeit benötigt, um mit diesem Auto schnell zu fahren. Die gleiche Zeit muss ich jetzt mir selbst geben. Mein Ziel ist es, im nächsten Jahr wieder in der IRC zu starten – und da ist es hilfreich, ein Auto, mit dem wir vielleicht 2010 fahren könnten – entschieden ist noch nichts – im Wettbewerb zu bewegen.“

„Es sind für mich die ersten Kilometer in einem S2000 – ich werde mir am Anfang sicher sehr schwer tun und ich habe auch einen großen Respekt vor der Materie und ich weiß auch ganz genau, dass es nur darum geht, Kilometer zu sammeln. Zugleich wird es sicher auch ein großer Spaß werden. Auf ein Ergebnis möchte ich mich nicht festlegen, denn es geht wirklich nur ums Durchkommen.“

Reinhard Pasteiner: „Regional mutiert die Waldviertel zu meiner Lieblingsrallye, neben der Leiben-Rallye. Wir haben im Vorjahr ein überraschendes Ergebnis erzielt, welches wir nicht erwartet haben – den achten Platz in der Gruppe N und den zehnten Gesamtrang, was für uns eine Sensation war. Heuer haben wir ein schnelleres Auto und wesentlich mehr Erfahrung, wir haben in den letzten Rallyes einiges dazu gelernt.“

Mario Saibel: „Die Waldviertel-Rallye gehört zu meinen absoluten Lieblingsveranstaltungen. Ich freue mich sehr auf die Rallye – das Wetter ist mir komplett egal. Wir werden versuchen, am ersten Tag richtig Kanone zu machen – weil auf Schotter am zweiten Tag werden wir wie immer verlieren, so realistisch bin ich mittlerweile. Ich hoffe, es scheint wieder die Sonne – wie bei den letzten Oktoberterminen.“

Michi Böhm: „Unsere bisherige Saison war so, dass wir von den sechs Veranstaltungen drei beenden konnten. Die haben wir jeweils gewonnen – bei den anderen drei Rallyes sind uns jeweils kleine Fehler passiert, die sich jedoch massiv ausgewirkt haben. Die Bilanz seit 2008 ist mit unserem Team sehr toll – wir konnten jede Rallye, die wir beenden konnten auch gewinnen.“

„Wegen der Ausfälle ist sich der Meistertitel nicht ausgegangen – im Waldviertel wollen wir noch einmal versuchen, den Vizemeister einzuholen. Damit beenden wir auch eine ziemlich lange Ära im Diesel-Cup. Wir arbeiten bereits an einem neuen Projekt – es wird nicht mehr Diesel, sondern Benzin sein, das Auto wird noch ein bisschen kleiner, aber wir werden der Marke treu bleiben.“

Josef Pointinger: „Weil in Leiben alle geglaubt haben, der Christoph Weber ist schon Meister in der Historischen – dem ist nicht so. Weil der Johannes Huber mit San Marino-Lizenz gefahren ist und keine Punkte erhalten hat. Der Zweite war der Sebastian Unger, der hat somit gewonnen und die meisten Punkte erhalten. Daher könnte im Waldviertel rein rechnerisch der Sebastian Unger noch den Christoph Weber abfangen.“

„In natura sieht es so aus: Der Christoph Weber müsste ausfallen und der Sebastian Unger müsste gewinnen. Das ist natürlich sehr schwierig, denn es gibt einige, die etwas dagegen haben, darunter auch ich selbst.“

„Es schaut so, als ob wir den Fehler in meinem Auto doch lokalisieren konnten – die Ansaugung von Öl aus der Ölwanne dürfte noch nicht so funktioniert haben, wie sie funktionieren soll. Die Waldviertel-Rallye wird interessant – wir hatten heuer vier Wertungsläufe und vier verschiedene Sieger. Wir haben in der Meisterschaft vier unterschiedliche Marken auf den ersten vier Plätzen – es ist also bunt gemischt.“

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