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Rallye-WM: Australien

Hirvonen und Loeb müssen die Straße fegen

Der „Cleaning-Effekt“ macht sich bemerkbar – die beiden Titelkämpfer Sébastien Loeb und Mikko Hirvonen nur auf den Rängen vier und fünf.

Michael Noir Trawniczek

Bei trockenen Bedingungen, aber bewölktem Himmel wurde der erste richtige Tag der Australien-Rallye in Angriff genommen. Gleich nach der ersten Prüfung, der 7,32 Kilometer langen SP 3 „Kyogle1“, wussten sowohl der als Erster startende WM-Leader Mikko Hirvonen als auch sein Verfolger Sébastien Loeb Bescheid…

Hirvonen gab zu Protokoll: „Der lose Schotter macht es sehr rutschig für uns, wir schleudern die ganze Zeit. Die Strecke wird besser, denke ich – aber ich werde tun, was ich kann.“ Loeb bestätigte: „Ich denke, dass Mikko die Straße fegen muss, denn es ist sehr viel loser Schotter zu sehen. Das ist natürlich gut für mich.“

Profitieren konnte von dem „Cleaning-Effekt“ der Franzose Sébastien Ogier im C4 des Citroen Junior Teams, der die drittschnellste Zeit hinter Ford-Pilot Jari Matti Latvala und Loeb markieren konnte. Ogier bestätigte: „Unsere Startposition ist sehr gut für uns.“ Ogier konnte seine auf der Superspecial errungene Führung nach SP 3 behalten…

Viel loser Schotter, viel Staub

Doch schon auf der nächsten Prüfung, der mit 22,41 Kilometern längsten SP des Tages, übernahm Latvala das Zepter. Hirvonen konnte die Bestzeit markieren und staunte: „Meine Fahrt war gut, aber ich bin überrascht, wie viel von dem losen Schotter auf der Strecke ist – sogar auf den Geraden drehen meine Räder durch.“ Loeb erklärte, sein Vertrauen in das Auto sei noch nicht optimal. Ogier rutschte auf Platz zwei ab und warnte: „Da war so viel Staub in der Luft – wenn wir mit diesen Intervalls weiterfahren, wird es am Nachmittag noch schlimmer sein.“ Vor diesem Problem hat zuvor auch Henning Solberg gewarnt.

Bei der zweiten Durchfahrt der SP „Kyogle“ war Dani Sordo am schnellsten unterwegs. Sordo scherzte: „Die erste Durchfahrt fand wohl zu früh am Morgen statt. Im Ernst: Die Prüfung war viel sauberer, wir hatten viel mehr Grip.“

SP 6 musste gestrichen werden, nachdem Gegner der Rallye Felsbrocken auf die Straße warfen. Es folgten drei kurze Sprint-Prüfungen, wie sie an diesem Wochenende oft zu fahren sind (insgesamt 35 Wertungsprüfungen!) zu jeweils rund sechs Kilometern.

Auf SP 7 gab es mit Khalid Al-Quassimi den ersten Ausfall bei den zehn WRC-Boliden zu beklagen, der dritte Ford-Werkspilot kollidierte mit einem Felsen, sodass die Lenkung des Ford Focus brach. Latvala schnappte sich die Bestzeit auf den Prüfungen „Mooball“ und „Kidney Health“, auf der letzten Prüfung vor dem Mittagsservice konnte Ogier die Bestzeit markieren.

Latvala und sein Weckruf-Loch

So führt Latvala nach neun Wertungsprüfungen die Winzigkeit von 1,1 Sekunden vor Ogier. Der Ford-Pilot berichtete: „Wir haben schon früh ein Loch getroffen, was meine Lenkung leicht aus der Mitte brachte – doch nach diesem Zwischenfall fand ich den richtigen Rhythmus und habe wirklich Spaß am Fahren.“

Mit 12,4 Sekunden Rückstand belegt Dani Sordo den dritten Rang, er konnte seinen Teamkollegen überholen, Loeb belegt mit 14,4 Sekunden Rückstand Platz vier. Weitere 2,2 Sekunden dahinter rangiert Hirvonen auf Platz fünf. Henning Solberg belegt mit 38 Sekunden Rückstand Rang sechs, über eine Minute zurück liegen Matthew Wilson, Federico Villagra und Conrad Rautenbach.

PWRC: Mason führt

In der PWRC führt der zweifache neuseeländische Rallyemeister Richard Mason auf einem Subaru Impreza WRX STi. Mason, der schon lange mit seiner Frau Sara als Co-Pilotin unterwegs ist, führt 3,9 Sekunden vor Bernardo Sousa im Abarth Grande Punto Super 2000.

Auf Platz drei liegt der 44-jährige vierfache australische Meister Neil Bates auf seinem Toyota Corolla S2000, er liegt 17,6 Sekunden zurück. Knapp dahinter belegt der dreifache Asia Pacific Rally Champion Cody Crocker Platz vier, der Australier führt auch heuer in der Asia Pacific-Meisterschaft.

Dahinter belegen die Titelkandidaten Toshihiro Arai, Martin Prokop und Armindo Araujo die Plätze fünf bis sieben. Mit Eyvind Brynildsen gibt es das erste prominente Ausfallsopfer des PWRC-Feldes zu beklagen.

Am Nachmittag werden vier kurze Prüfungen und die zwei Superspecial-Prüfungen „Tweed“ absolviert. Die Strecke wird bei der zweiten Durchfahrt der Prüfungen weniger rutschig sein. Taktische Überlegungen könnten eine Rolle spielen.



Stand nach SP 9

 1.  Jari-Matti Latvala  Ford     36:09.3
 2.  Sébastien Ogier     Citroen  +   1.1
 3.  Dani Sordo          Citroen  +  12.4
 4.  Sébastien Loeb      Citroen  +  14.4
 5.  Mikko Hirvonen      Ford     +  16.6
 6.  Henning Solberg     Ford     +  38.0
 7.  Matthew Wilson      Ford     +1:10.2
 8.  Federico Villagra   Ford     +1:34.0
 9.  Conrad Rautenbach   Citroen  +1:34.5
10.  Richard Mason       Subaru   +3:01.0

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