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Rallye-ÖM: Castrol-Rallye

Wichtige Punkte für Waldherr & Co.

Das Positive an erster Stelle: in der Obersteiermark konnten Waldherr/Jeitler wichtige Punkte für die Rallye-ÖM sammeln, insgesamt auf Platz 3.

Dass es nach dem angestrebten Gesamtsieg „nur“ Platz 3 im Gesamtklassement und Rang 2 in der ÖM-Wertung wurde mag vielleicht auf den ersten Blick enttäuschen.

Aber man war im Team glücklich diese wichtigen Punkte gesichert zu haben und damit noch die theoretische Chance in der Österreichischen Meisterschaft gewahrt zu haben. Denn es wäre fast noch schlimmer gekommen.

Tag 1: Taktik vs. Speed

Nach einem erfolgreichen Test am Mittwoch vor der Rallye ging man zuversichtlich in die Castrol Rallye 2009. Gemeinsam mit Hermann Gassner jun. und Raimund Baumschlager konnte man sich im Laufe der ersten fünf Sonderprüfungen bereits ein wenig vom restlichen Feld absetzen und den ersten Rallyetag auf Rang drei beenden.

Da Gassner als Deutscher Lizenznehmer nicht für die Österreichische Meisterschaft punkteberechtigt ist, konzentrierte sich das Duell auf den „üblichen“ Kampf mit Raimund Baumschlager. Für Waldherr / Jeitler hat natürlich die ÖM oberste Priorität. Im Hinblick darauf wurde auch ein wenig taktiert um jedwedes Risiko bzw. einen Ausfall zu vermeiden.

Tag 2: der Tag des „Chefmechanikers“ Richard Jeitler

Der zweite Rallyetag begann dann gleich mit einem „Paukenschlag“: Raimund Baumschlager verlor, bedingt durch einen Fahrfehler, seinen gesamten Vorsprung von Tag 1 und fiel im Gesamtklassement hinter Waldherr auf Rang 3 zurück. Auf der folgenden Prüfung erfolgte natürlich prompt der Konter des regierenden Staatsmeisters und nur durch 0,3 Sekunden getrennt ging es zurück ins Service.

Dort folgte „Paukenschlag Nummer 2“: Raimund Baumschlager zog sich nach seinem Fahrfehler auf der ersten Sonderprüfung des Tages von der Rallye zurück und griff damit wohl einer entsprechenden Entscheidung der Sportkommissare vor. Denn nach dem Fehler folgte eine ca. 30 bis 40 Meter lange Fahrt entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung und das ist nun mal verboten.

Somit fand sich das Duo Waldherr / Jeitler plötzlich auf Platz 2 im Gesamtklassement und Platz 1 in der ÖM-Wertung wieder. Mit gut 20 Sekunden zum Führenden Hermann Gassner jun. und knapp 30 Sekunden auf den nachfolgenden Patrick Winter waren die Zeitabstände und Platzierungen scheinbar weitestgehend fixiert.

Doch der ultraschnelle und mit seinen zahlreichen Sprüngen unheimlich spektakuläre Rundkurs in St. Georgen sollte nochmals für Aufsehen sorgen und hätte nach Baumschlager fast einem weiteren Favoriten die Rallye gekostet.

Der VW Polo S2000 hatte plötzlich Probleme mit der Elektrik, was dazu führte, dass der Motor immer wieder aussetzte. Nur mit Glück rettete man sich ins Ziel der Sonderprüfung, jedoch mit über einer Minute Zeitverlust auf den Schnellsten.

Was folgte war die Mutation des Co-Piloten Richard Jeitler zum „Chefmechaniker“. Er begab sich auf Ursachenforschung und verschwand in den Tiefen des Armaturenbrettes bzw. der Elektrik des VW Polo S2000. Als Übertäter wurde alsbald ein abgefallener Stecker an einem Relais gefunden, der dafür gesorgt hat, dass der Motor unter Volllast immer wieder den Dienst quittierte.

Keine optimale Voraussetzung für den schnellen Rundkurs in St. Georgen! Offensichtlich war der Stecker bei einem der zahlreichen Sprünge auf dieser Sonderprüfung abgefallen und hätte beinahe zum Ausfall geführt. Denn hätte der „Chefmechaniker“ den Fehler nicht gefunden, hätte man die Rallye unweigerlich beenden müssen.

So aber konnte man sich wieder auf die Aufholjagd machen, wenngleich der Rückstand natürlich bereits beträchtlich war. Aber immerhin gelang es letztendlich noch den dritten Gesamtrang und Platz zwei in der Österreichischen Meisterschaftswertung und damit wichtige Punkte zu sichern.

„Diese Rallye war für uns unheimlich schwierig und charakterbildend. Wir wollten unbedingt Punkte machen, mussten taktieren, kamen an die Spitze, verloren diese wegen technischer Probleme wieder und mussten wieder taktieren. Da findet man einfach keinen Rhythmus.“, fasst Andreas Waldherr eine schwierige Castrol Rallye zusammen.

Ansonsten zeigt sich der VW Polo S2000 jedoch zufrieden: „Unser Auto lief bis auf das Problem mit dem abgefallenen Stecker problemlos und ich bin froh, dass wir der Defekthexe diesmal dank der Mechanikerarbeit meines Co-Piloten ein Schnippchen schlagen konnten. Natürlich hätten wir gerne gewonnen, aber für uns sind die Zielankunft und die damit verbundenen Meisterschaftspunkte sehr viel wert. Die Meisterschaftswertung ist damit offen gehalten und wir werden natürlich weiter attackieren. Wie man hier gesehen hat, kann es sehr schnell gehen und man ist plötzlich wieder voll im Rennen um die Meisterschaft, wenn einem Konkurrenten nur der kleinste Fehler passiert.“

Freude und Crash im Team

Teamintern erfreulich das Ergebnis in der Dieselkategorie: Hermann Berger/Sabine Thaller konnten lange den zweiten Rang behaupten, ehe sie auf der elften von dreizehn Sonderprüfungen Michael Kogler im VW Scirocco passieren lassen mussten. Nach dem Ausfall im Lavanttal war der dritte Platz in der Dieselwertung jedoch ein schönes Lebenszeichen und macht Hoffnung auf mehr.

Der Stockerlplatz war jedoch auch hart umkämpft mit dem zweiten VW Golf V TDi-Duo im Team: Fredl Leitner/Günther Schmirl. Die beiden Piloten des VW Motorsport Teams Austria lieferten sich über weite Strecken ein spannendes Duell. Letztendlich hieß es jedoch: Jugend vor Erfahrung. Man darf sich schon jetzt auf dieses Team-Duell bei den nächsten Rallyes freuen.

Eher kurz, aber dafür nachhaltig, war die Castrol Rallye für den Linzer Universitätsprofessor Alois Ferscha und seinen Co-Pilot Klaus Ostermann auf ihrem VW Polo S1600. Ein Überschlag auf der zweiten Sonderprüfung bescherte dem Duo den ersten Ausfall und einen ziemlich ramponierten VW Polo S1600. Glücklicherweise blieben beide – vom geknickten Stolz einmal abgesehen – bei diesem Unfall unverletzt. Und auch der VW Polo S1600 sollte bald wieder frisch „gebügelt“ am Start stehen.

Der nächste Lauf zur Österreichischen Rallyemeisterschaft findet am 3./4. Juli 2009 im Rahmen der Maribor Rallye im benachbarten Slowenien statt. Eine Woche davor geht es für das Team jedoch zu einem Gaststart im Rahmen der Österreichischen Rallyechallenge bei der Weiz Rallye in der Steiermark.

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