
Rallye-ÖM: Castrol-Rallye | 09.06.2009
Lukas Langstadlinger im Glück
Trotz Crashs auf der drittletzten Sonderprüfung kann Langstadlinger die Fahrt fortsetzen und den zweiten Sieg in Folge einfahren.
Ein fulminanter Auftakt gelang dem Racing Rookie von 2007 mit einer Bestzeit auf der ersten Prüfung, schon im Vorjahr konnte der Purkersdorfer auf dem „Gaberl“ eine Spitzenzeit in den Asphalt brennen.
„Das Gaberl ist einfach meine Prüfung, bergauf gilt es eine saubere Linie zu fahren und viel Schwung aus den Kurven mitzunehmen, bergab konnte man durch den vielen Splitt auf der Straße nur verlieren und auf dem letzten,flachen Teil der Prüfung musste man einen guten Rhythmus finden und zügig durch die Kurven wedeln“, freute sich Langstadlinger.
Die Wende kam jedoch auf der vierten Wertungsprüfung, im Service in Zeltweg regnete es, jedoch in Judenburg war es staubtrocken. Lukas zog Reifen für nasse Bedingungen auf und wollte diese auf der trocken Strecke, für den zweiten Tag schonen. Das Resultat: Der Vorsprung löste sich in Luft auf und der 22 jährige fand sich am Ende des Tages, nach dem aufregenden Stadtrundkurs in Judenburg, auf dem zweiten Platz in der Fiesta Sporting Trophy.
Frisch motiviert startete Lukas mit seiner Freundin Cathi in die zweite Prüfung, da die erste durch einen Unfall von Neubauer neutralisiert wurde. Es folgte ein spannendes Duell mit Raffael Sulzinger, das der Bayer, bis zum Rundkurs in Pöls, immer um ein bis zwei Sekunden für sich entschied.
„Vor allem die 8.Prüfung, der St. Georgen Rundkurs, war einfach mörderisch, es gab drei Kuppen über die der Fiesta flog und mehrere, über die man blind in Kurven reinstechen musste, so muss Rallyesport sein. Auch der Rundkurs in Pöls mit den zwei Schotterstücken war sehr geil, wenn man mit über hundert Sachen quer über eine Kuppe springt und mit blockierenden Rädern auf eine Kurve zubremst, dann macht Rallye fahren so richtig Spass“, berichtet die Nachwuchshoffnung.
Auf der zuletzt angesprochenen zehnten Prüfung gelang es Langstadlinger nochmals zurück zuschlagen und köpfte dem Führenden vier Sekunden ab. Doch auf der nächsten Prüfung passierte es, wie er selbst erzählt:
„Wir sind sehr zügig in eine Rechtskurve über eine Kuppe gefahren und haben dann den Raffael gesehen, der leider in einer Gehsteigkante „geparkt“ hat. Da uns leider keiner vorgewarnt hat, bin ich vor lauter Schreck voll in die Bremsen gestiegen und dadurch mit vollem Karacho zuerst in eine Verkehrstafel und dann in das Brückengeländer geknallt. Ich habe dann den Motor wieder gestartet und wollte die Fahrt fortsetzten, jedoch saßen wir auf dem Brückenpfeiler auf.
Sofort kamen uns Raffael, sein Beifahrer Peter und ein paar Zuschauer zu Hilfe, die uns dann mit dem Heck von dem Pfeiler hievten und uns so die Zielankunft ermöglichten. Ich muss mich wirklich bei allen bedanken die uns dort geholfen haben und auch bei meinem Serviceteam, die einen tollen Job gemacht und es in der knappen Zeit geschafft haben, den Fiesta so hinzubiegen, dass wir die Rallye beenden konnten.“
Nun mussten Langstadlinger/Krammer den Fiesta mit schief stehender Lenkung und den falschen Reifen über die letzten beiden Prüfungen retten, bei denen auch noch starker Regen einsetzte.
„Ich versuchte auf der vorletzten Prüfung nochmal alles um den Vorsprung auf Manuel Bauer zu halten und hatte danach den Eindruck dass sich die Lenkung noch mehr ausgeschlagen hatte. Da im Service keine Zeit für einen Reifenwechsel war, hatte ich zudem noch immer die Reifen für trockene Bedingungen drauf und musste immer wieder mit Aquaplaning kämpfen. Als dann das Auto in einer Linkskurve unerwartet kurz nach Rechts lenkte, wollte ich nur mehr ins Ziel kommen. Als ich dann im Schlussservice hörte, dass ich die Trophywertung gewonnen habe, konnte ich es kaum glauben und war überglücklich“, so der erleichterte Niederösterreicher.
So starten Lukas Langstadlinger und Catharina Krammer mit dem Punktemaximum in der Sporting Trophy am 18. Juli bei der Mühlviertel Rallye.