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Rallye-ÖM: Castrol-Rallye

Gaßner jun. Sieger in der Obersteiermark

Der Mitropa-Cup-Hero setzt sich durch: 7 Bestzeiten auf den 13 Sonderprüfungen für Hermann Gaßner jun. und Kathi Wüstenhagen.

Der frischgebackene FIA-B-Fahrer ging mit der ihm sicherlich noch recht ungewohnten Startnummer eins an seinem Mitsubishi Lancer Evo 9 ins Rennen – ließ aber von Anfang an nichts anbrennen. Mit zwei Gesamtbestzeiten und drei zweitschnellsten Zeiten balgte er sich, als hätte er nie etwas anderes getan, sofort mit dem mehrfachen österreichischen Staatsmeister Raimund Baumschlager und dessen Skoda Fabia S 2000 um die Führung der Rallye.

Trotz leichtem Regen übernahm er diese mit einem wahren Husarenritt in der SP vier und startete mit 0,6 Sekunden Vorsprung als Leader in die über acht SPs führende Samstagsetappe. Weder die restliche österreichische Rallyeelite noch Vater Hermann sen. hatten diesem Treiben wirklich etwas entgegen zu setzen. Mario Saibel/Daniela Weissengruber und Hermann Gaßner sen./Karin Thannhäuser landeten nach dem ersten Tag zeitlich bereits abgeschlagen auf den Plätzen fünf und sechs.

Und als hätte er sich am Freitag erst so richtig warmgefahren, startete der südbayerische Junior gleich mit einer weiteren Gesamtbestzeit in den Samstag. 20 Sekunden Vorsprung hatte er sich bereits auf das österreichische Rallyeidol Baumschlager herausgefahren, als der Oberösterreicher nach einem Regelverstoß in der SP sechs (verbotenes Fahren entgegen der vorgeschriebenen Fahrtrichtung; Anm: d. Red.) dem ihm dafür drohenden Ausschluss durch eigene Aufgabe nach der SP sieben zuvorkam. Nun hatten Gaßner jun./Wüstenhagen freie Fahrt und sicherten sich mit zwei weiteren Gesamtbestzeiten bis zur Mittagspause eine komfortable Führung auf den Rest des 69 Teilnehmer zählenden Feldes.

Auf den restlichen vier Nachmittags-SPs fuhr der junge Deutsche dann noch drei weitere Gesamtbestzeiten, gewann schließlich sicher und souverän mit über einer Minute Vorsprung auf seine weiteren Verfolger die CASTROL-Judenburg-Pölstal-Rallye und übernahm damit auch wieder die Führung im Mitropa-Rally-Cup, da der bisher führende Slowene Rok Turk mit seinem Beifahrer Enej Loznar-Kranjc im Peugeot 206 über einen 19. Gesamtrang nicht hinauskam.

Im Sog seines Juniors wurde schließlich auch Hermann Gaßner sen., der über weite Strecken ohne den dritten Gang in seinem Mitsubishi Lancer EVO 10 auskommen musste, immer schneller und lieferte sich mit seinen österreichischen Markenkollegen Saibel/Weissengruber einen überaus sehenswerten und spannenden Wettkampf um Gesamtrang vier. Auf den SPs acht bis elf wechselten sich beide auf dieser Position immer wieder ab, bis der mehrfache deutsche Rallyemeister den Wiener nach der SP zwölf doch noch und endgültig auf Rang fünf verweisen konnte.

Auf Gesamtrang zwölf kam der Champion des Jahres 2006, der Tscheche Jiri Tosovski mit seinem Beifahrer Petr Gross (Mitsubishi Lancer) ins Ziel, sein Landsmann und Markenkollege Jaroslav Mikulenka wurde mit Beifahrer Vladimir Dolinek 31. Bis auf den 15. Gesamtrang dagegen fuhren ihre slowenischen Markenkollegen Boris Pozeg/Aleksandar Jeremic nach vorne und die Österreicher Peter Schumacher/Günther Baumgartner wurden, ebenfalls auf Mitsubishi Lancer, 29. Einen souveränen Klassensieg bei den verbesserten Fahrzeugen feierten die für den Hawk Racing Club startenden Italiener Carlo Fornasiero/Oriella Tobaldo auf Peugeot 106 rally.

Ihre Markenkollegen Norberto Droandi/Christina Iussia standen ihnen in nichts nach, holten sich bei den seriennahen Fahrzeugen ebenfalls einen Klassensieg und auch Pierpaolo Montino/Andrea Valentinis gewannen mit ihrem MG Rover ihre Klasse. Den dritten Platz auf dem Siegertreppchen in ihrer Klasse eroberten sich die Österreicher Heinz Leitgeb/Martin Bodner mit ihrem Renault Clio, das ebenfalls aus Österreich kommende Suzuki-Swift-Team Michael Hofer/Rainer Blazek kam in seiner Klasse auf Rang fünf und ihre Markenkollegen und Landsleute Peter Schauberger/Hannes Blazek, die wegen eines Fehlstarts an der SP drei zusätzlich zehn Strafsekunden aufgebrummt bekamen, wurden Sechste.

Erstmals seit langem kamen alle der 16 gestarteten Mitropa-Cup-Teams in Wertung ins Ziel, wobei sich die Österreicher Gerhard Openauer/Wolfgang Scheitz auf Ford Escort den Sieg bei den historischen Fahrzeugen holten, vor den erstmals in dieser Saison in Erscheinung getretenen amtierenden tschechischen Champions Ales Jiratko/Roman Opletal (BMW 2002).

Weiter geht's in Maribor

Die nächste Veranstaltung zur inoffiziellen Rallye-Europameisterschaft führt die Amateure und Privatfahrer zum zweiten und damit letzten Mal für dieses Jahr nach Slowenien, und zwar zu der erst im vergangenen Jahr in den Mitropa-Rally-Cup aufgenommenen 7. Mobitel-Rallye Maribor am 3. und 4. Juli.

Die vor allem aus dem Skisport bekannte slowenische Metropole Maribor liegt nur knappe 25 km südlich der Grenze zu Österreich an der Europastraße 57 und bietet den Mitropa-Cup-Teilnehmern an den beiden Veranstaltungstagen (Freitag und Samstag) im Rahmen einer gut 300 km langen Rallye neun Sonderprüfungen mit einer Gesamtlänge von knapp 110 Kilometern.

Das Rallyezentrum befindet sich in Dvorana Tabor in Maribor, von wo aus die Rallye auch am Freitag, den 3. Juli um 18:31 Uhr gestartet wird, Zielankunft ist am Samstag, den 4. Juli ab 19:00 Uhr in Trg svobode (ebenfalls Maribor), wo von Freitagabend 19:21 Uhr bis Samstagmorgen 8:01 Uhr auch die nächtliche Pause eingelegt wird. Die Freitagsetappe beinhaltet lediglich eine 4,55 km lange Super-Special-Stage, welche die Teilnehmer jedoch in umgekehrter Startnummern-Reihenfolge befahren.

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