
Rallye-WM: Bulgarien | 09.07.2010
Die totale Citroen-Show bei der Bulgarien-Premiere
Fünf Citroen-Piloten führen! Loeb liegt bereits 16 Sekunden vor Ogier und Sordo. Hirvonen nur auf Platz sechs. Solberg/Minor schnellstes S2000-Team.
Michael Noir Trawniczek
Dass Sébastien Loeb auf Asphalt nahezu unschlagbar ist, zählt zum Allgemeinwissen des Rallyesports. Dass Citroen auf Asphalt besonders stark ist, weiß man ebenfalls – doch auf den ersten beiden Sonderprüfungen zur neuen Bulgarien-Rallye wurde das Ford-Werksteam von den Franzosen regelrecht vorgeführt…
Serienweltmeister Loeb, seines Zeichens auch im Le Mans-Renner oder sogar im Formel 1-Boliden stark unterwegs, markierte auf den beiden Prüfungen, der 31,7 Kilometer langen SP 1 „Batak Lake“ sowie der 27,5 Kilometer langen SP 2 „Belmeken Lake“, jeweils die schnellste Zeit. Er führt nach diesen beiden Prüfungen exakt 16 Sekunden vor seinem Namensvetter, Citroen Junior Sébastien Ogier, der auf Asphalt ebenfalls besonders stark fährt.
2,6 Sekunden hinter dem Junior rangiert der zweite Citroen-Werkspilot Dani Sordo auf Platz drei, gefolgt von Petter Solberg und dessen neuem Beifahrer Chris Patterson – die beiden konnten auf der zweiten SP bereits die zweitschnellste Zeit markieren, womöglich kann sich das Duo am Nachmittag steigern.
Seine tolle Performance bei der italienischen Lanterna-Rallye, die er nur wenige Sekunden hinter seinem Teamkollegen Ogier auf Platz zwei beenden konnte sowie bei einem weiteren Asphalt-Test bestätigte der frühere Formel 1-Star Kimi Räikkönen, der mit 34,3 Sekunden Rückstand als Fünfter noch vor den beiden Ford-Werkspiloten gereiht wird.
Hirvonen wieder „verschlafen“
Mit satten 41,6 Sekunden Rückstand belegt der Titelkandidat von Ford, Mikko Hirvonen den sechsten Gesamtrang. Der Finne wollte die Schuld offenbar nicht restlos auf sein Auto schieben und gab – wie so oft am Vormittag - offen zu, noch nicht optimal gefahren zu sein: „Ich kann nicht wirklich stolz sein auf meine Leistung, das war kein guter Start. Ich habe es nicht geschafft, in einen Rhythmus zu gelangen.“
5,1 Sekunden hinter seinem Teamkollegen belegt Jari Matti Latvala Rang sieben. Mit bereits mehr als einer Minute Rückstand liegt Per Gunnar Andersson im Stobart Ford auf Platz acht, er pilotiert den Focus von Henning Solberg.
Auf Platz neun rangiert der Ungar Frigyes Turan – er beweist, dass Manfred Stohl mit seinem Lieblings-WRC offenbar immer noch Punkte in der WM holen könnte, denn Turan pilotiert ein Peugeot 307 WRC. Teamchefsohn Matthew Wilson schließlich belegt den zehnten Platz – sein Rückstand beträgt bereits rund zwei Minuten.
Solberg & Minor bestes S2000-Team
Henning Solberg und seine österreichische Co-Pilotin Ilka Minor steuern in Bulgarien erstmals einen Ford Fiesta S2000. Zwar wird die Bulgarien-Rallye nicht zur SWRC gezählt – dennoch dürfen sich Solberg und Minor über die beste S2000-Platzierung freuen. Die beiden konnten immerhin Thierry Neuville, Eyvind Brnylidsen oder Markenkollege Denis Kuipers hinter sich lassen.
In der JWRC führt der Franzose Mathieu Arzeno auf einem Citroen C2 S1600, Markenkollege Neuville liegt jedoch nur wenige Sekunden zurück. Auch in der JWRC dominiert Citroen - denn auch der Dritte, Hans Weijs, steuert einen C2.
Am Nachmittag werden die beiden Prüfungen, darunter die längste der gesamten Rallye, ein zweites Mal befahren.
Nach SP 2
1. Sébastien Loeb Citroen 32:42.3 2. Sébastien Ogier Citroen + 16.0 3. Dani Sordo Citroen + 18.6 4. Petter Solberg Citroen + 20.4 5. Kimi Räikkönen Citroen + 34.3 6. Mikko Hirvonen Ford + 41.6 7. Jari Matti Latvala Ford + 46.7 8. P. G. Andersson Ford + 1:19.3 9. Frigyes Turan Peugeot + 1:33.8 10. Matthew Wilson Ford + 2:01.8 11. Solberg/Minor Ford S2000 + 2:26.8