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Rallye-WM: Japan

Kein Stress auf der Insel

Die WM ist so gut wie entschieden – daher können die WM-Protagonisten bei der Japan-Rallye relativ entspannt ans Werk gehen. Ilka Minor & BRR sind dabei.

Michael Noir Trawniczek

Elf World Rally Cars wurden ins ferne Japan geflogen - denn dort, auf der Hokkaido-Insel, wird am kommenden Wochenende der zehnte Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft abgehalten.

Wegen der Termin-Rotation der FIA wurde im Vorjahr nicht in Japan gefahren, in den Jahren 2007 und 2008 konnte die Schotter-Rallye jeweils Ford-Werkspilot Mikko Hirvonen gewinnen. Im Jahr 2004 wurde die allererste WM-Rallye in Japan abgehalten – 2008 übersiedelte man nach Sapporo.

In der Hauptstadt von Hokkadio befindet sich das Rallyezentrum, im und rund um das Sapporo Dome Stadion wird auch mehrmals eine Superspecial-Prüfung abgehalten – die Schotter-Prüfungen werden in den Wäldern rund um Sapporo absolviert. Die Rallye wurde bei der Bevölkerung gut aufgenommen – mehr als eine halbe Million Fans verfolgten Japans größtes Motorsport-Ereignis im Jahr 2008, allein bei der Superspecial wurden 43.000 ZuschauerInnen gezählt.

Das Ford-Werksteam möchte an die jüngsten Erfolge auf Schotter anschließen, denn die beiden Schotter-Rallyes in Neuseeland und Finnland konnte jeweils die erklärte Nummer 2 des Teams, Jari Matti Latvala gewinnen.

Mikko Hirvonen, der eigentliche Titelkandidat des Ford-Werksteams, hat heuer keine Chancen mehr auf den WM-Titel. Es sind nur noch vier Rallyes zufahren - selbst wenn er alle vier gewinnen und WM-Leader Loeb keinen einzigen WM-Punkt mehr an Land ziehen sollte, würden Hirvonen fünf WM-Punkte fehlen.

Die Spannung hält sich in Grenzen

Realistisch betrachtet heißt der Weltmeister des Jahres 2010 Sébastien Loeb – sein stärkster Verfolger in der WM, Sébastien Ogier, in Japan wieder im zweiten Werks-Citroen unterwegs, liegt 58 Zähler zurück. Latvala fehlen auf Loeb bereits 74 Punkte. Die WM 2010 ist also im Grunde entschieden – entsprechend locker kann Loeb an die Sache herangehen, entsprechend gering ist die Spannung vor dem Japan-Gastspiel. Loeb könnte in Japan sogar schon vorzeitig den Titel an Land ziehen...

Einer jedoch möchte die bislang doch sehr erfolgreiche Saison 2010 unbedingt mit einem Sieg krönen – Privatier Petter Solberg erklärt voller Selbstbewusstsein: „Ich denke, dass wir den Speed haben, um bei jeder der nächsten Rallyes gewinnen zu können. Wir brauchen einfach ein bisschen mehr Glück.“

Ilka Minor wieder im Focus WRC

Bruder Henning Solberg wechselt wieder in das Cockpit des Focus World Rally Cars zurück, an seiner Seite sitzt wieder die Österreicherin Ilka Minor. Der Stobard-Pilot erklärt: „Ich mag die Sonderprüfungen in Japan. Sie sind eine große Herausforderung für die Fahrer, denn man kann sich leicht sehr sicher fühlen und attackiert am Anfang zu hart. Ich war erst zweimal in Japan, das letzte Mal ist es nicht gut gelaufen, denn wir hatten technische Probleme. Wir werden uns anstrengen, damit ich die Strecken gut lernen kann. Ich glaube, dass ich gut abschneiden kann. Ich mag den Focus auf Schotter. Wenn ich eine konstante Geschwindigkeit fahren kann, werde ich ein gutes Ergebnis holen."

Neben den „üblichen Verdächtigen“ gibt diesmal auch wieder Federico Villagra mehr oder weniger kräftig Gas - im Ford Focus WRC des Munchi’s Ford-Teams. Auch das Abu Dhabi-Zugeständnis von Ford, Khalid Al-Quassimi ist wieder einmal im dritten Werks-Focus anzutreffen.

Die Rallye zählt auch zur SWRC, allerdings sind nur vier Autos dieser Kategorie in der Nennliste zu finden. Drei Ford Fiesta S2000 mi9t Martin Prokop, Bernardo Sousa und Jari Ketomaa sowie ein Toyota Auris S2000 mit dem Tschechen Roman Pesek am Steuer. Von der Tabellenspitze der SWRC hat sich jedoch kein Pilot nach Japan verirrt.

Auch in der PWRC werden WM-Punkte vergeben. Lokalmatador Toshihiro Arai pilotiert einen Subaru Impreza WRX in der C-Spezifikation. Mit dabei auch Hayden Paddon und Patrik Flodin. Weil Tabellenleader Armindo Araujo die Japan-Rallye als Streich-Event gewählt hat, können Paddon und Flodin Boden gutmachen.

BRR betreut „bunten Vogel“

Auch das BRR-Team von Raimund Baumschlager ist in Japan am Werk, mit einer Rumpfmannschaft wird der Mitsubishi Lancer Evo X von Paulo Nobre zum Einsatz gebracht. Baumschlager erklärt: „Paolo ist ein bunter Vogel in der Szene. Er ist Vizepräsident des weltberühmten brasilianischen Fußballklubs Palmeiras aus Sao Paulo und sein Hobby ist Rallyefahren. Daher sind die Erwartungen auch nicht so hoch anzusetzen. Aber als Kunde wird er von uns genauso ernst genommen wie die Weltklassefahrer aus Skandinavien, er wird von BRR das bestmögliche Auto und Service bekommen.“

Los geht’s am Donnerstagabend um 18.48 Uhr Ortszeit (Donnerstagvormittag 11.48 Uhr MESZ) mit der Superspecial in Sapporo, welche an diesem Abend zweimal befahren wird. Am Freitagvormittag um 10.28 Uhr Ortszeit (Donnerstagabend um 23.28 Uhr MESZ) wird die 27 Kilometer lange SP 3 „Iwanke“ in Angriff genommen. Insgesamt sind 26 oft sehr kurze Wertungsprüfungen zu absolvieren, die SP-Distanz beträgt 310,44 Kilometer. Insgesamt werden 1129,46 Kilometer absolviert. Die Rallye wird am Sonntagnachmittag um 14.08 Uhr Ortszeit (Sonntagmorgen 7.08 Uhr MESZ) mit zwei neuerlichen Fahrten auf der Superspecial im Sapporo Dome Stadion zum Abschluss gebracht.

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