Rallye-ÖM: Schneebergland | 19.07.2010
Achtung, Schotter!
Die Piloten des VW Rallyeteams Austria peilen zwar allesamt Top-Platzierungen an, mangels Schotter-Erfahrung wird das aber keine leichte Aufgabe.
Alle Top-Piloten von VW haben beim fünften Lauf zur Rallye-Staatsmeisterschaft am kommenden Wochenende rund um Rohr im Gebirge das gleiche Ziel: Die hart erkämpften Positionen im Zwischenklassement sollen gehalten werden.
Was Andreas Waldherr einiges abverlangen wird. Schließlich wird rund zwei Drittel der neuen Veranstaltung im südlichen Niederösterreich auf Schotterstraßen gefahren. Noch dazu nach Ankündigung des Veranstalters richtig harte Ware, die einiges an Erfahrung verlangt.
„Ich würde eine richtige Party schmeißen, könnte mir unter diesen Umständen eine gleich starke Leistung wie zuletzt in Slowenien gelingen. Aber ich muss Realist sein: Mit so viel Schotter wäre ich mit Platz 3 bereits überaus zufrieden. Raimund Baumschlager und sein Skoda Fabia werden wahrscheinlich ohnehin in seiner eigenen Liga fahren."
"Meine Sorge ist nicht so sehr Mario Saibel, der nach eigener Einschätzung ein ähnlicher ‚Schotterspezialist’ ist wie ich, sondern vor allem Beppo Harrach und in gewisser Weise sogar Manfred Stohl, wenn er während der ersten Etappe am Freitag auf Asphalt weniger verlieren sollte als sonst. Wir müssen schauen, dass wir deshalb mit dem VW Polo S2000 auf den Prüfungen 1 bis 6 so viel Vorsprung wie möglich heraus holen, damit wir dann am Samstag alle Attacken der Gegner auf unseren ‚Schützengraben’ abwehren können.“
Michael Kogler hat in der 2WD-Meisterschaft ähnlich viel Schottererfahrung wie fast alle seiner Konkurrenten: so gut wie keine nämlich. Was den Kampf gerade in dieser Kategorie besonders spannend macht. „Ich weiß eigentlich nur von Hannes Danzinger, dass er schon eine richtig harte Schotterrallye erfolgreich hinter sich gebracht hat. Vielleicht macht ihn dies zum leichten Favoriten, trotz seines PS-Nachteils."
"Für uns heißt es am Freitag auf Asphalt attackieren und dann am Samstag schauen, wie es so wird. Ein Platz in den Top-3 unserer Kategorie ist schon das Minimum, was ich mir erwarte. Obwohl ich noch immer so etwas wie ein Kit Car-Student bin, mich also mit dem VW Golf Kit Car erst so anfreunden muss wie mit den TDI-Autos.“
Daniel Wollinger führt in der Diesel-Meisterschaft und möchte mit dieser Würde auch in die Sommerpause gehen. Was er sich erwartet? „Endlich einmal eine Rallye wo weder mein VW Scirocco schlecht gelaunt ist noch mir ein Fehler passiert wie zuletzt. – Immer diese Kleinigkeiten. Gerade auf diesem Untergrund, der mir weitgehend fremd ist, wird das eine besondere Herausforderung. Ich werde deshalb am Samstag, also auf Schotter, sicher kein Risiko eingehen. Attackieren müssen meine Konkurrenten.“
Zu denen auch Walter Kunz zählt, der zweifellos die beste Saison seiner Karriere abliefert. Schotter ist allerdings auch sein Terrain nicht: „Der Veranstalter hat so viele Gruselgeschichten erzählt, dass ich als bislang reiner Asphaltfahrer schon ein wenig Bauchweh habe. Die Saison war bisher so sensationell gut für mich, dass ich sie mir jetzt nicht durch Unbedachtheit ruinieren will. Punkte sammeln mit dem Scirocco-TDI ist weiterhin das wichtigste.“