RALLYE

  • Motorline auf Facebook
  • Motorline auf Twitter

Das Grande Finale auf der Insel Zypern

Beim IRC-Finale gibt es gleich fünf Titelkandidaten: Kopecky, Hänninen, Neuville, Mikkelsen und Loix. Im Production-Cup kann Stohl Racing Meister werden.

Michael Noir Trawniczek

Zum zweiten Mal wird auf Zypern ein IRC-Lauf abgehalten – wie schon im Vorjahr steigt das große Saisonfinale der IRC, am Sonntag gibt es zudem die „Golden Stage“, bei der ein Preisgeld von insgesamt 150.000 Euro vergeben wird.

Allerdings übersiedelt die Rallye von Limassol nach Pafos im Westen der Insel. Dem aktuellen Trend entsprechend wird auch auf Zypern eine Misch-Rallye abgehalten. Es gibt rauen aber auch feinen losen Schotter sowie Asphaltpassagen, was die Durchschnittsgeschwindigkeiten steigen ließen.

Im Fokus steht natürlich der Kampf um den IRC-Titel – um die Spannung aufrecht zu erhalten, haben die IRC-Macher bereits bei der letzten Rallye in Schottland bei der Punktevergabe einen Koeffizienten eingeführt, dieser war 1,5.

Auf Zypern werden dank einem Koeffizienten von 2 sogar doppelt so viele Punkte vergeben. So kommt es, dass noch sechs Piloten den Titel holen könnten.

Allerdings werden nur fünf Fahrer antreten, denn Peugeot-Pilot Bryan Bouffier hat sein Programm für 2011 bereits beendet und Peugeot setzt auf den jungen Belgier Thierry Neuville, den aussichtsreichsten Peugeot-Piloten, der mit einem Rückstand von 16 Zählern den dritten Tabellenrang belegt. Ein Rückstand, der angesichts der 50 für den Sieg zu vergebenden Punkte noch aufzuholen ist.

Tabellenleader Jan Kopecky

An der Tabellenspitze befindet sich Skoda-Werkspilot Jan Kopecky, der Tscheche weist mit seinen sieben besten Rallyes 131 Punkte auf, ohne Streichresultate hätte er gar 147 Zähler auf dem Konto.

Aber auch sein Teamkollege Juho Hänninen, der noch regierende IRC-Champion 2010, der sich heuer in der SWRC gemeinsam mit dem von Raimund Baumschlager angeführten Red Bull Skoda-Team zum Weltmeister küren konnte, darf seine Chance nützen. Er liegt streichpunktebereinigt nur sechs Zähler zurück.

Der Hintergrund: Zwar würde das tschechische Automobilwerk, das sich eben erst zur IRC bekannt hatte, gerne den Landsmann Kopecky als neuen IRC-Champion sehen, doch dieser wirkte zuletzt in Sanremo und Schottland blass und leicht überfordert.

Hänninen hingegen kommt als neuer SWRC-Weltmeister gestärkt und selbstbewusst nach Zypern und könnte in so ferne Geschichte schreiben, als dass er als erster Pilot der noch jungen Intercontinental Rally Challenge seinen Titel verteidigen könnte.

Dem Vernehmen nach aber soll Hänninen seinen Teamkollegen im Titelkampf unterstützen – doch gerade im Rallyesport kommt es nicht selten anders als man denkt…

Leise Hoffnungen macht sich auch Andreas Mikkelsen, der für Skoda Großbritannien antritt – der Schottland-Sieger liegt 19,5 Punkte zurück.

Noch weniger Chancen hat Altmeister Freddy Loix, der für Skoda Belgien antritt und dem bereits 28 Punkte auf Kopecky fehlen.

Man darf dabei nicht vergessen, dass Mikkelsen und Loix für Skoda-Importeure antreten, während Kopecky und Hänninen waschechte Werkspiloten sind…

Peugeot gegen Skoda

Im Endeffekt also spitzt sich das Grande Finale zu einem Zweikampf zwischen Peugeot und Skoda zu – sollte Kopecky wettbewerbsfähig sein, wird es ein Kampf zwischen dem Tschechen und Neuville, andernfalls wird wohl Hänninen in die Presche springen. Für Spannung ist also gesorgt…

Zu den fünf Titelkandidaten gesellen sich Nasser Al-Attiyah im Ford Fiesta S2000 sowie Patrik Sandell, Karl Kruuda, Mark Wallenein, Matthias Kahle und die Türkin Burcu Cetinkaya allesamt auf einem Skoda Fabia S2000.

Das Proton-Werksteam hingegen ist auf Zypern nicht am Start, da man mit Chris Atkinson und Alister McRae in China um den Titel in der Asia Pacific-Meisterschaft kämpft.

Arai muss nur punkten, dann ist Stohl Racing Produktions-Meister

Um einen Titel kämpft auch das österreichische Stohl Racing-Team. Mit Toshihiro Arai im Subaru Impreza WRX STI R4 hat man Chancen auf den erstmals ausgeschriebenen Production Cup.

Arai liegt 13,5 Punkte hinter dem Tabellenleader Florian Gonon, der jedoch nicht beim Saisonfinale antritt. Der frühere PWRC-Weltmeister muss also in erster Linie ins Ziel kommen, um den Titel zu holen…

Stohl Racing-Cheftechniker Günther Aschacher bestätigt gegenüber motorline.cc: „Wir müssen eigentlich nur ins Ziel kommen und eben mindestens 14 Punkte an Land ziehen, dann sind wir Meister.“

Los geht’s bereits am Donnerstagabend mit einer 3,2 Kilometer kurzen Superspecial-Prüfung in Pafos. Am Freitag werden vier weitere Sonderprüfungen absolviert, am Samstag stehen sechs weitere Prüfungen auf dem Programm.

Am Sonntag wird die „Golden Stage“ zwei Mal absolviert. Im Vorjahr angelte sich Andreas Mikkelsen das Siegerpreisgeld.


Meisterschaft Fahrer
 1. KOPECKY Jan           131* (147)    Punkte
 2. HÄNNINEN Juho         125 (125)     Punkte
 3. NEUVILLE Thierry      115 (115)     Punkte
 4. MIKKELSEN Andreas     111,5 (111,5) Punkte
 5. BOUFFIER Bryan        110,5 (110,5) Punkte
 6. LOIX Freddy           103 (103)     Punkte
...
38. HARRACH Beppo             1 (1)     Punkt
*=Best of 7-Punkteanzahl
()= totale Punkteanzahl

Punkte-Koeffizienten:
Schottland 1,5
Zypern 2

Meisterschaft Marken
1. Skoda       316,5 (409,5) Punkte
2. Peugeot     241,5 (291,5) Punkte
3. M Sport     107 (110)     Punkte
4. Subaru      79 (82)       Punkte
5. Ralliart    73 (74,5)     Punkte
6. Proton      41 (41)       Punkte
7. Honda       34 (34)       Punkte
8. Abarth      15 (15)       Punkte

Production Cup
 1. GONON Florian              75 Punkte
 2. ARAI Toshihiro           61,5 Punkte
 3. CAVIGIOLI Marco            37 Punkte
...
14. HARRACH Beppo              18 Punkte
*=Best of 7-Punkteanzahl
()= totale Punkteanzahl

Punkte-Koeffizienten:
Schottland 1,5
Zypern 2

News aus anderen Motorline-Channels:

IRC: Zypern

- special features -

Weitere Artikel:

Fragen an den ORM-Promotor

Interview mit Günther Knobloch, Teil 3

Das große motorline.cc-Interview mit Günther Knobloch, dem Initiator des gemeinnützigen Promotors der Rallye-Staatsmeisterschaft (ORM) - Teil 3.

Auf Initiative der ARC und der Partnerclubs MCL68 & MSC Gamma Racing veranstaltete die Austrian Rallye Challenge am 1. März ein Rallyetheorieseminar zum Start der Saison.