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ERC: Rallye du Valais

„Ein schönes Gefühl zu wissen, dass man konkurrenzfähig ist“

Andreas Aigner verlor auf einer nassen Holzbrücke die Kontrolle über seinen Subaru Impreza, ein heftiger Einschlag war die Folge.

Nach wiederholten Ausnahmeleistungen und der zwischenzeitlichen Führung in der Gesamtwertung nach Tag 1 kam für den frischgebackenen Europameister der Production-Cup-Wertung Andreas Aigner am dritten Tag der Rallye du Valais in der Schweiz das bittere Aus. Unmittelbar nach dem Start der 14. von insgesamt 18 Sonderprüfungen war der letzte Lauf der diesjährigen FIA Rallye Europameisterschaft (ERC) vorzeitig beendet. Auf einer regennassen Holzbrücke verlor der 29-jährige Steirer den Subaru Impreza R4 STI von Stohl Racing und schlug mit rund 110 km/h in eine Steinmauer ein. Sowohl Aigner, als auch seine Co-Pilotin Barbara Watzl blieben gottlob unverletzt, auch an der positiven Saisonbilanz ändert der Zwischenfall nichts. Was bleibt, ist ein kleiner Wehmutstropfen: Schließlich stand das Duo Aigner/Watzl unmittelbar vor dem nächsten sensationellen Resultat.

Volle Attacke. So lautete die Strategie von Andreas Aigner und Co-Pilotin Barbara Watzl vor der 14. Sonderprüfung der letzten ERC-Rallye in diesem Jahr, der traditionsreichen Rallye du Valais Zu diesem Zeitpunkt lagen sie bei der schwierigen Rallye in der Südwest-Schweiz auf dem sensationellen 2. Gesamtrang. Lediglich Finnlands neues Rallye-Wunderkind Esapekka Lappi konnte mit seinem Werks-Skoda S2000 den frischgebackenen Europameister der Production-Cup-Wertung hinter sich halten, in der Production-Car-Wertung lag Aigner mit 4:22 Minuten Vorsprung praktisch uneinholbar in Führung.

„Wie schon die Tage zuvor war auch der Samstag super gelaufen, wir haben gut mitgehalten. Unsere Strategie lautete ganz klar: in Schlagdistanz bleiben und da sein, wenn sich eine Chance auftut. Die 14. Sonderprüfung war mit 37 Kilometern Länge eine gute Möglichkeit, noch etwas auszurichten, also haben wir mit Teamchef Manfred Stohl vereinbart, voll zu pushen“, schildert Andreas Aigner seine Sicht der Dinge. „Nach rund 1 ½ Kilometern habe ich eine Linkskurve falsch eingeschätzt und geglaubt, die Spur sei trocken. Leider war es dort noch feucht, noch dazu ging es über eine Holzbrücke, die war rutschig wie Glatteis.“ Das Ergebnis war heftiges Untersteuern, bei ca. 110 km/h im vierten Gang ging es gegen eine Steinmauer.

„Schade, heute wäre noch einiges drinnen gewesen. Schließlich waren wir mit einem Production-Class-Fahrzeug inmitten der S2000-Boliden nach Tag 1 noch in Führung gelegen und bis zum Ausfall ganz auf Podiumskurs“, so Aigners Fazit. Dennoch: An der positiven Saisonbilanz ändert dieses Hoppala in der Schweiz nichts mehr. „Wir haben unsere Klasse bei der Sanremo schon vorzeitig gewonnen und konnten meistens in der Gesamtwertung vorne mitmischen. Es ist ein schönes Gefühl zu wissen, dass man bei jeder Rallye konkurrenzfähig ist und aus eigener Kraft um den Sieg mitfahren kann. Die letzte Rallye war ein Highlight, der Schrieb war perfekt, Barbara und das ganze Team haben einen super Job gemacht.“

Auch Teamchef Manfred Stohl ließ sich vom Ausfall nicht die Laune verderben: „Die Rallye hat mit der Gesamtführung für uns noch besser begonnen, als wir es selbst erwartet haben. Im weiteren Verlauf haben wir gesehen, wir sind voll bei der Musik dabei, also haben wir beschlossen: Lass es uns probieren! Dann hat uns leider das Glück verlassen, aber so ist es halt im Motorsport. Wir wussten um das Risiko, wenn Andi mit einem R4-Auto auf diesem Niveau mit den S2000 am absoluten Limit mitfightet. Das ins Ziel zu bringen, wäre die Draufgabe, der Oberhammer auf eine ohnehin schon perfekte Saison gewesen.“

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