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Hirvonen: Zweiter Platz zum Abschied

Mikko Hirvonen zeigte in Wales noch einmal seine Klasse und verabschiedet sich nach 13 Jahren in der obersten Rallyeliga mit Platz zwei.

In Wales ging die Karriere von Mikko Hirvonen zu Ende. In 13 Jahren eroberte der Finne 15 Siege und 69 Podien. Er fuhr jedoch in der Ära des Sébastien Loeb und wurde vier Mal nur Vizeweltmeister. Deshalb wurde er oft als "ewige Nr. 2" bezeichnet – und auch bei seiner Abschiedsrallye kam Hirvonen als Zweiter ins Ziel. Diesmal war Weltmeister Ogier unschlagbar.

Dennoch zeigte Hirvonen einmal mehr seine Klasse, setzte sich gegen die Citroën durch und verabschiedete sich mit einem Podestplatz. Vor allem bei M-Sport hat Hirvonen seine größten Erfolge gefeiert. Unvergessen sind die Jahre im Focus, als Hirvonen mit seiner Konstanz Loeb an den Rande der WM-Niederlage brachte. In dieser Saison beendete der 34jährige die WM auf dem vierten Platz; damit war der Routinier erster Verfolger des übermächtigen Volkswagen-Werksteams.

Lobende Worte für die Leistung beim Abschied kommen von Malcolm Wilson: "Es ist eine große Freude, dass Mikko und Jarmo [Lehtinen, Co-Pilot; Anm.] ihre Karrieren mit so einem positiven Ergebnis beenden können. Es ist schwierig, Worte zu finden, aber ich kann sagen, dass sie einen bleibenden Eindruck in unserem Team hinterlassen werden", so Wilson. "Jeder mag sie, und alle werden sie vermissen. Wir sind sehr stolz, dass sie an diesem besonderen Wochenende so ein gutes Resultat erzielt haben."

In der offiziellen Pressekonferenz nach der Rallye stellten sich Hirvonen und sein Co-Pilot den Fragen der Journalisten. In der Beifahrer-WM beendete Lehtinen die Saison sogar als Dritter, da Andreas Mikkelsen heuer mit zwei verschiedenen Co-Piloten unterwegs gewesen ist.

Frage: "Mikko, du hast bei deiner letzten Rallye das gesamte Wochenende einen tollen Kampf gezeigt und am Ende den zweiten Platz erobert. Deine Karriere auf diese Weise zu beenden, muss sehr schön für dich sein."

Hirvonen: "Ich fühle mich sehr gut. Wie du gesagt hast, es könnte nicht besser als mit so einem Kampf zu Ende gehen. Das ist das Schönste im Rallyesport. Es waren schwierige Bedingungen und wir haben gegen die anderen Jungs gekämpft. Es war unglaublich. Okay, wir konnten nicht gegen Sébastien und Volkswagen um den Sieg kämpfen, denn ihr Speed und wie sie die Rallyes fahren, ist sehr beeindruckend. Andreas und Jari-Matti haben in diesem Jahr kleine Fehler gemacht, aber es ist sehr schwierig, sie zu schlagen. [Zu Østberg neben ihm:] Viel Glück, Mads! Ich bin sehr glücklich, wie dieses Wochenende gelaufen ist."

Frage: "Warst du für das Duell bereit, als du am Sonntag den Overall zum letzten Mal angezogen hast?"

Hirvonen: "Nein! Ich wusste nicht, was ich tun sollte. Ich wollte um den zweiten Platz kämpfen, aber gleichzeitig unbedingt einen Podestplatz haben. Es war am Sonntag Vormittag sehr schwierig, vor allem nach der Servicepause. Als wir zum letzten Mal im Service waren, haben wir uns von allen verabschiedet. Ich fand dann nicht mehr in den besten Rhythmus, aber schließlich war alles okay."

Frage: "Hast du die Emotionen gespürt?"

Hirvonen: "Vielleicht ein wenig im Service Park, als wir losfuhren. Es war etwas merkwürdig. Ich spürte keinen Emotionen, aber ich war nicht konzentriert. Ich konnte mich nicht auf meine Aufgabe konzentrieren."

Frage: "Du hast den Ford Fiesta an diesem Wochenende gepusht, warst du am Limit?"

Hirvonen: "Ja, wir haben hart gepusht. Bei diesen Bedingungen macht jeder kleine Fehler, ich hatte sie auch. Wir haben alles versucht. Wir wollten ein gutes Ergebnis und es ist aufgegangen. Deshalb bin ich sehr glücklich."

Frage: "Du hast Jarmo auch den dritten Platz in der Wertung der Co-Piloten beschert."

Hirvonen: "Darüber freue ich mich sehr! Ich kann nun daheim bleiben und meinen Urlaub starten."

Lehtinen: "Er wird meinen Flug und mein Hotel zahlen!"

Frage: "Mikko, das war es jetzt für dich. Du wirst keine weiteren Rallyes in der WM starten. Bist du dir immer noch sicher, dass es die richtige Entscheidung war?"

Hirvonen: "Ich bin glücklich und freue mich auf das nächste Jahr. Natürlich werde ich den Rallyesport und die Menschen vermissen, aber ich freue mich auf meine Freizeit und meine Söhne. Es war definitiv die richtige Entscheidung."

Frage: "Hast du in der letzten Prüfung etwas anders gemacht?"

Hirvonen: "Nein, aber zum ersten Mal hat Jarmo bei den Zwischenzeiten gesagt: 'Plus fünf auf Mads, es läuft sehr gut!' Ich dachte nur: 'Ich glaube nicht!' Am Ende hat es aber gereicht."

Frage: "Jarmo, auch viele Gratulationen an dich. Wie fühlt sich der Podestplatz bei eurer letzten Rallye an?"

Lehtinen: "Es war ein tolles Duell und fühlt sich unglaublich gut an."

Frage: "Ihr wurdet in der Früh im Service Park verabschiedet. Wir fühlte sich das an?"

Lehtinen: "Es war ein verrückter Gedanke, dass das der letzte Morgen im Service Park war. Es fühlte sich aber gut, denn es bedeutete, dass wir zum letzten Mal so früh aufstehen mussten! Ich habe mich vor dem letzten Tag sehr nervös gefühlt, es war kein normales Gefühl. Sobald wir gefahren sind, war es okay. Es war ein sehr enges Duell, weshalb wir keine Zeit zum Nachdenken hatten, bis Kris Probleme hatte. In der letzten Prüfung war es schwierig. Mikko hatte bei den Bremspunkten Unsicherheiten, und ich beim Aufschrieb. Ich wollte ihm nicht gratulieren, als er fünf Sekunden hinter Mads lag."

Frage: "Was hast du ihm gesagt, als ihr ins Ziel gekommen seid?"

Lehtinen: "Ich kann mich nicht erinnern, ich habe mich bei Mikko bedankt. Es gab etwas zwischen uns und der Schotter-Crew, aber es wäre schwierig zu übersetzen: In Finnland beschreiben wir die Linie am Ende einer langen Kurve, und diesmal hat die Schotter-Crew die letzte Rechtskurve in 'unsere letzte' Kurve übersetzt."

Frage: "Habt ihr in diesen Jahren besondere Andenken an den Sport gesammelt?"

Hirvonen: "Ich habe in diesen Jahren alles genommen, was ich konnte."

Lehtinen: "Ich habe meine Karriere beendet, bin 167 Rallyes gefahren und musste jetzt meinen ersten Dopingtest machen!"

Hirvonen: "Bist du dir sicher, dass es die FIA war? Vielleicht wollte ein Fan ein Souvenir ..."

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