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WRC: Wales Rally GB

Ogier krönt Saison mit Sieg in Wales

Sebastien Ogier feiert in Wales den achten Saisonsieg, Mikko Hirvonen beendet seine WRC-Karriere mit Rang zwei. WRC2-Titel an Al-Attiyah.

Weltmeister Sebastien Ogier (Volkswagen, Bild oben) hat die Rallye-Weltmeisterschaft 2014 standesgemäß mit einem Sieg beendet. Der Franzose gewann am Sonntag die Rallye Großbritannien und feierte damit beim 13. und letzten Lauf des Jahres seinen achten Saisonsieg.

Nach 23 Sonderprüfungen hatte Ogier einen Vorsprung von 40,1 Sekunden auf Mikko Hirvonen (Ford), der seine Karriere nach dieser Rallye beendete. Auf Rang drei kam Mads Östberg (Citroen, +1:12,6 Minuten) ins Ziel. Mit Rang sechs in der WRC2 sicherte sich Nasser Al-Attiyah den Titel in der "zweiten Liga" der WRC.

Ogier musste nur am ersten Tag der Rallye gegen seinen Teamkollegen Jari-Matti Latvala (Volkswagen) um den Sieg kämpfen. Nachdem dieser bei der ersten Sonderprüfung am Samstag von der Strecke abgekommen war und dabei mehr als drei Minuten verloren hatte, fuhr Ogier ungefährdet an der Spitze und verlegte sich bei schwierigen, weil rutschigen Bedingungen auf den walisischen Waldwegen darauf, seinen Vorsprung auf die Verfolger zu verwalten.

"Das war der beste Weg, um die Saison zu beenden", sagt Ogier. "Das war unser Ziel. Am Anfang haben wir Vollgas gegeben, aber nach dem Unfall von Jari-Matti hat sich unser Rennen völlig verändert. Ich musste es nur noch kontrollieren. Das hat zwar nicht besonders viel Spaß gemacht, war bei diesen Bedingungen aber auch nicht das Schlechteste." Für den Franzosen war es bei der 26. Rallye im Polo R WRC der 17. Sieg.

Hirvonen beendet Karriere auf dem Podium

Neben Rallyesieger Ogier stand am Sonntag vor allem ein Fahrer im Mittelpunkt: Mikko Hirvonen (Bild links). Der Finne, der im Alter von 34 Jahren seine WRC-Karriere nach 13 Saisonen beendet, zeigte in Wales eine starke Vorstellung und sicherte sich zum Abschluss noch einmal einen Podestrang - es war der 69. in seiner Karriere. "Ich bin so glücklich. Meine Karriere hätte nicht besser enden können. Es war ein großer Kampf. Ich werde sicher manches vermissen, muss aber vor allem vielen Menschen danken", sagt der Finne.

Glücklicher Dritter wurde Östberg, der von einem Problem seines Teamkollegen Kris Meeke profitierte. Der Brite hatte sich lange mit Hirvonen ein spannendes Duell um Rang zwei geliefert, verlor bei der vorletzten Sonderprüfung durch einen Reifenschaden mehr als 50 Sekunden und fiel zurück. Auch bei der Powerstage war Meeke mit plattem Reifen chancenlos. Der Reifendefekt war möglicherweise eine Spätfolge eines Abflugs bei der ersten Wertungsprüfung des Tages.

"Es war ein Lehrjahr mit einigen Fehlern, aber auch einigen guten Momenten gegen Ende. Hoffentlich kann ich mir für das nächste Jahr einen Platz sichern, damit ich diese Fehler - von denen ich an diesem Wochenende einige gemacht habe, ausmerzen kann", bilanziert Meeke, der die Rallye auf Gesamtrang sechs (+2:03.0 Minuten) beendete.

Latvala gewinnt Powerstage

Vierter wurde nach einer unauffälligen Rallye Thierry Neuville, der damit auch bester der Hyundai-Fahrer war. Der Belgier leistete sich im Verlauf der drei Tage eine Reihe von Fahrfehlern und haderte zudem mit der Abstimmung seines i20. In den Kampf um die Podiumsplätze konnte Neuville nie eingreifen. Trotzdem findet er: "Es war ein gutes Wochenende. Jetzt freuen wir uns auf das nächste Jahr."

Während Ogier den Sieg feierte, endete die Rallye Großbritannien für seine Teamkollegen enttäuschend. Latvala (Bild rechts) kämpfte sich nach seinem Abflug am Samstagmorgen zwar noch auf Gesamtrang acht zurück, war aber dennoch alles andere als zufrieden. "Das war nicht das, was ich mir vorgestellt habe. Ich wollte hier um den Sieg kämpfen, aber mein Auto war etwas zu steif abgestimmt und dadurch habe ich Fehler gemacht", so Latvala. "Aber ich habe daraus gelernt und weiß nun in Zukunft, wie ich das Auto auf diese Verhältnisse abstimmen muss."

Latvala tröstete sich aber immerhin mit dem Sieg bei der Powerstage, was ihm drei Zusatzpunkte einbrachte. Zudem sorgte er für Erheiterung, weil er einen kleinen Tannenbaum einsammelte und ins Ziel brachte: "Er lag mitten auf der Straße und ich konnte nicht ausweichen. Ich weiß nicht, ob ihn jemand herausgerissen hat", sagt Latvala. Zusatzpunkte gab es bei der Powerstage auch für Neuville (2) und Östberg (1).

Kubica lässt Zukunft offen

Andreas Mikkelsen im dritten Polo R musste in Wales Lehrgeld zahlen. Nach einem Abflug am Freitag ging der Norweger am Samstag unter der Rallye2-Regel an den Start und ließ mit Bestzeiten bei fünf Sonderprüfungen sein Talent aufblitzen, doch nach einem erneuten Abflug bei SP 19 war seine Rallye am Sonntag endgültig beendet. Lokalmatador Elfyn Evans (Ford) beendete die Rallye auf Rang fünf. Meeke, Ott Tänak (Ford), Latvala, Martin Prokop (Ford) und Hayden Paddon (Hyundai) komplettierten die Top 10, die Robert Kubica (Ford) als Elfter knapp verpasste.

"Wir wussten, dass diese Rallye schwierig sein würde, aber ich habe mich im Laufe der Saison auf Schotter immer wohler gefühlt und meine Performance wurde immer besser", bilanziert Kubica. Ob der Pole auch 2015 in der WRC fahren wird, lässt er nach offen. "Eine schwierige Frage. Es ist 50:50 zwischen einem Verbleib in der WRC oder der Rückkehr auf die Rundstrecke."

Während die Titel in der Fahrer- und Herstellerwertung der WRC bereits vor der Rallye an Ogier und Volkswagen entschieden waren, wurde der Titel in der WRC2 erst in Wales vergeben. Jari Ketmoaa (Ford Fiesta R5) musste siegen und darauf hoffen, dass sein Rivale Nasser Al-Attiyah (Ford Fiesta RRC) nicht über Rang acht in der Klasse hinauskommt. Nur dann hätte der Finne den Katarer in der "zweiten Liga" noch abgefangen.

WRC2-Titel für Al-Attiyah

Während Ketomaa das Notwendige tat und die Klasse überlegen gewann, fuhr Nasser Al-Attiyah (Bild rechts) mit einer kontrollierten Fahrt auf Klassenrang sechs und sicherte sich so den WRC2-Titel. "Ich bin so glücklich. Eine großartige Rallye, ein großartiges Jahr", sagt Al-Attiyah. Er ist damit Nachfolger von Kubica, der im vergangenen Jahr die WRC2 gewonnen hatte.

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