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Rallye-WM: Interview

Todt: "Zeiten haben sich geändert"

FIA-Boss Jean Todt sieht in der Rallye-WM einigen Handlungsbedarf, gibt aber selbst nur Allgemeinplätze, wenig Konkretes, von sich.

Im Rallyesport blicken Puristen mit Wehmut in die Vergangenheit, als noch Klassiker wie die Safari-Rallye im WM-Kalender auftauchten, oder Boliden wie der Audi quattro S1 für Spektakel sorgten. Heute geht es in der Topklasse deutlich kontrollierter zu, und auch die Autos erinnern, wie von den Herstellern gewünscht, stark an Serienfahrzeuge.

Das will FIA-Boss Jean Todt zumindest in Teilen ändern. "Wir wollen, dass die Wagen spektakulärer werden", verspricht der Franzose. "Man muss sich vor diesen Autos fürchten, nicht vor etwas, was man jeden Tag sieht. Daran arbeiten wir. Für mich muss der Rallyesport Ausdauer und Abenteuer sein."

Der ehemalige Rallye-Co-Pilot weiß aber auch, dass eine Rückkehr zu den Wurzeln des Rallyesports kaum möglich ist. Das gilt auch für die Safari-Rallye, die über viele Jahre ein Highlight des Kalenders darstellte und 2002 zum bislang letzten Mal mit WM-Status in Ostafrika ausgetragen wurde.

"Liebend gerne" hätte Todt laut eigenen Angaben die Safari-Rallye zurück, "aber nicht in der alten Form". Das Sicherheitsrisiko wäre seiner Meinung nach zu groß: "Damals war die Rallye 5.000 Kilometer lang und dauerte nur drei Tage. Es wurde auf allen möglichen Belägen gefahren. Das wäre heute zu gefährlich. Da gilt es, mit dem Zeitgeist zu gehen." Zum Vergleich: Heute werden pro WM-Rallye etwas mehr als 300 SP-Kilometer gefahren.

Todt fordert auch vom Rallyesport, mit der Zeit zu gehen. "Es gab vor 30 Jahren auch auf kaum einer Autobahn ein Tempolimit – und jetzt man muss sich daran halten", argumentiert er mit einem inkorrekt anmutenden Vergleich. "Wir müssen akzeptieren, dass sich die Zeiten geändert haben. Es kann nicht mehr sein, wie es vor 30 oder 40 Jahren war."

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