
Rallye-WM: News | 06.12.2019
FIA: Aus WRCs werden ab 2022 Rally1s
Neue technische und sportliche Vorgaben ab der Rallye-WM-Saison 2022 – mit neuem Namen, E-Motoren, mehr Sicherheit, mehr Marketing.
Autor: Mario Fritzsche
Die bisher als World Rally Cars (WRC) bekannten Boliden der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) werden ab der Saison 2022 als Rally1-Autos fahren. Auf diese Namensänderung, die mit neuen technischen Vorgaben einhergeht, hat sich der FIA-Weltrat am Mittwoch bei seiner letzten Sitzung des Jahres 2019 in Paris verständigt.
Die neuen technischen Vorgaben sind bislang aber nur in Grundzügen feststehende Änderungen, abschließende Details will die FIA im ersten Quartal 2020 bekanntgeben. Derzeit hofft man, die Hybridmotoren bereits 2022 einführen zu können. Zudem steht man vor der Einführung einer neuen Crashstruktur, die die Sicherheit in der Rallye-WM weiter verbessern soll.
Was die Hybridtechnologie betrifft, soll laut FIA die Leistung künftig von einem Verbrennungsmotor in Kombination mit einem 100-Kilowatt-Elektromotor kommen. Letztgenanntes neues Aggregat soll einheitlich und damit für alle Hersteller gleich sein.
Mit dem Elektromotor als zweitem Motor neben dem herkömmlichen Verbrennungsmotor soll es bei den WM-Rallyes ab 2022 möglich sein, in Städten komplett elektrisch zu fahren und auf den Sonderprüfungen einen elektrischen Leistungsschub zur Verfügung zu haben.
Während die Motorentechnologie für 2022 verändert werden soll, wird die Ästhetik der aktuellen WRCs auf die nächste Generation übertragen, wie es in der Mitteilung des FIA-Weltrats vom Mittwoch heißt. Unter der Karosserie wird es standardisierte Knautschzonen geben, um die Sicherheit zu erhöhen. Diese neue Crashstruktur wird von der FIA in Zusammenarbeit mit den Herstellern entwickelt.
Ebenfalls neu ab der Saison 2022: Um den Herstellern mehr Möglichkeiten in puncto Marketing zu geben, dürfen sie dann zusätzlich zu ihrem Werksteam (mehrere Autos) ein weiteres Auto unter einer separaten Wettbewerbsidentität einsetzen. Allerdings gibt es für dieses zusätzliche Auto, das z.B. eine andere Marke aus dem gleichen Konzern repräsentieren darf, keine WM-Punkte.