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WRC Rallye Japan: Bericht Elfyn Evans feierte in Japan seinen dritten Saisonsieg
Motorsport Images

WRC Rallye Japan 2023: Totaler Toyota-Triumph beim Heimspiel

Elfyn Evans gewinnt die Rallye Japan und sichert sich Rang zwei in der Weltmeisterschaft: Durchwachsenes Saisonfinale für Hyundai und M-Sport

Toyota-Pilot Elfyn Evans hat am Sonntag die Rallye Japan, das Saisonfinale der Rallye-Weltmeisterschaft (WRC) 2023, gewonnen. Nach 22 Wertungsprüfungen über 304,12 Kilometer hatte der Waliser im Ziel 1.17,7 Minuten Vorsprung auf seinen Teamkollegen Sebastien Ogier.

Weltmeister Kalle Rovanperä komplettierte als Dritter (+1:46,5 Minuten) den Dreifach-Erfolg von Toyota. Für den japanischen Hersteller war es der erste Sieg bei seiner Heimrallye.

Vierter wurde Esapekka Lappi im besten Hyundai, Fünfter Lokalmatador Takamoto Katsuta (Toyota) nach einer starken Aufholjagd mit Bestzeiten auf nicht weniger als zehn Wertungsprüfungen. Rang sechs sicherte sich bei seinem letzten Einsatz für M-Sport Ott Tänak (Ford).

WM-Punkte für Rally4-Fahrer Arai

Siebter wurde WRC2-Champion Andreas Mikkelsen (Skoda) vor seinen Markenkollegen Nikolai Graysin und Kajetan Kajetanowicz. Rang zehn und damit einen WM-Punkt sicherte sich sensationell der Japaner Hiroki Arai im Peugeot 208 Rally4.

Dani Sordo (Hyundai) und Adrien Fourmaux (Ford) waren am Freitag an der gleichen Stelle ausgeschieden und konnten die Rallye nicht fortsetzen. Im Gegensatz zu Thierry Neuville (Hyundai), der nach einem Abflug am Freitag als 13. gewertet wurde und zudem die Powerstage gewann.

Mit seinem dritten Saisonsieg sicherte sich Evans auch endgültig den zweiten Platz in der Fahrerwertung vor Neuville. Für den Waliser war es der insgesamt achte Sieg in der Rallye-Weltmeisterschaft. "Bei den Bedingungen in dieser Woche war es nicht einfach, auch wenn wir am Freitagabend einen großen Vorsprung hatten", sagt Evans. "Ein großes Dankeschön an das Team, das Auto war großartig und der Dreifachsieg für Toyota ist ein fantastisches Ergebnis".

Starker Regen am Freitag

Vor allem der Freitag stellte die Fahrer mit teils heftigen Regenfällen vor eine große Herausforderung, die nicht alle meisterten. Stehendes Wasser führte auf der zweiten Prüfung an gleicher Stelle zum Abflug von Katsuta, Sordo und Fourmaux. Während der Japaner mit stark beschädigtem Auto weiterfahren konnte, landeten die Autos von Sordo und Fourmaux nebeneinander in einem Bachbett.

Der Regen sorgte bei vielen Fahrern auch für beschlagene Windschutzscheiben. Dementsprechend schwankten die Zeiten stark, was schon früh zu großen Abständen führte. Neuville riskierte dabei zu viel, um den Führenden Evans einzuholen. Kurz nach dem Start der sechsten Prüfung setzte sein Auto in einer Senke auf, rutschte von der Straße und prallte gegen Bäume.

Damit war der Tag für Neuville gelaufen und die drei Toyota-Piloten an der Spitze ohne ernsthafte Gegner. Eine Vorentscheidung zugunsten von Evans fiel am Freitagabend auch durch eine 60-Sekunden-Strafe gegen Oiger.

Katsuta der eigentliche Star der Rallye Japan

Da Toyota einen Defekt an seinem Auto beheben musste, kam der Franzose nach dem letzten Service des Tages mit sechs Minuten Verspätung an die Zeitkontrolle. Danach mussten die drei Toyota-Piloten an der Spitze nichts mehr riskieren, die Positionen waren bezogen.

Mit Rang vier gelang Lappi ein versöhnlicher Saisonabschluss, nachdem er zu Beginn der Rallye mit den Bedingungen zu kämpfen hatte und bei drei der vorherigen vier Rallyes durch Unfälle ausgeschieden war. "Es war wichtig, bei diesen schwierigen Bedingungen Selbstvertrauen zu tanken. Ich muss dem Team danken. Die erste Saisonhälfte war gut, für die zweite muss ich mich entschuldigen, weil ich nicht gut genug war", sagt der Finne.

Katsuta war als Fünfter der eigentliche Star der Rallye. Nach seinem Abflug am Freitag zeigte der Japaner bei seiner Heimrallye eine überlegene Pace und gewann wie erwähnt zehn Wertungsprüfungen. "Vom Speed her war es sehr gut. Genau dieses Gefühl muss ich im nächsten Jahr wieder haben. Trotzdem bin ich enttäuscht", beschreibt Katsuta seine gemischten Gefühle.

Rennleiter nach Zwischenfall am Samstag verwarnt

Denn ohne den Abflug am Freitag, den er auf seine Kappe nimmt, hätte er um den Sieg mitkämpfen können. "Ich werde versuchen, so etwas nicht noch einmal zu machen, wenn ich ein gutes Potenzial habe. Aber das Auto hat sich das ganze Wochenende gut angefühlt."

Platz sechs war für Tänak ein Spiegelbild seiner Saison mit M-Sport. Der Este wurde am Freitag von beschlagenen Scheiben und Elektrikproblemen ausgebremst, doch sein Ford Puma war in Japan einfach nicht schnell genug. "Es war ein hartes Jahr, aber wenigstens haben wir es versucht", so Tänak, der nach einer Saison bei M-Sport zu Hyundai zurückkehrt.

Wegen eines Zwischenfalls auf der neunten Wertungsprüfung am Samstag wurde der Rallyeleiter der Rallye Japan verwarnt. Er hatte die Prüfung gestartet, obwohl ein Vorausfahrzeug noch auf der Straße stand. Neuville wurde von dem unerwarteten Hindernis überrascht, konnte aber eine Kollision vermeiden. Die vierte Wertungsprüfung war am Freitag wegen schlechter Witterungsbedingungen aus Sicherheitsgründen abgesagt worden.

Saisonstart 2024 Ende Januar bei der Rallye Monte-Carlo

Die WM-Wertung schließt Rovanperä nach 13 Rallyes mit 250 Punkten und seinem zweiten Titel ab. Vize-Meister ist Evans mit 216 Punkten, gefolgt von Neuville (189), Tänak (174) und Ogier (133), wobei der achtmalige Weltmeister nur acht der 13 Rallyes bestritten hat. Hersteller-Weltmeister ist Toyota mit 548 Punkten vor Hyundai (432) und M-Sport-Ford (287).

Nach einer rund zweimonatigen Winterpause startet die Rallye-Weltmeisterschaft traditionell mit der Rallye Monte-Carlo vom 25. bis 28. Januar in die Saison 2024.

Motorsport-Total.com

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